USA 2024

Heute war definitiv der adrenalinreichste Tag der Tour bzw. meines Lebens und Spoiler Alert: diese Art von Adrenalin hasse ich 😂😂. Habe nun endgültig akzeptiert, dass mein Lebensmotto nicht „no risk no fun“, sondern eher „better save than sorry“ ist. Aber starten wir vom Anfang an:
Gegen 7:30 Uhr sind wir aufgestanden und haben gefrühstückt - wir haben uns Bagels geschmiert und da Marco unser mitgebrachtes Brotschmier-Messer in den Bestand der letzten Unterkunft sortiert hat, musste der Bagel mit dem amerikanischsten Klappmesser on earth geschmiert werden.
Dann ging es auf zur Paddle-Station und wir sind den Colorado River entlang zu unserem Startpunkt gefahren. Ich war im Vorfeld schon etwas arrogant und in hämischer Vorfreude Marco frequentiert ins Wasser fallen zu sehen, da ich davon ausgegangen bin er wird das mit der Balance nicht so gut meistern. Ich war vorher schon SUP fahren (wohlgemerkt auf der Alster) und wusste, dass ich die Balance ganz gut halten kann. Wir sind dann gestartet und die ersten Stromschnellen waren voraus. Da die Tour aber ganz niedlich „Splish&Splash“ hieß dachte ich „gut wie schlimm können diese Stromschnellen schon sein?“ - ich war naiv 🥲.
Die erste Welle der Stromschnelle hab ich gemeistert aber bin dann seitlich in die zweite rein und die hat mich dann ziemlich rabiat vom Paddle geworfen. Ich war ein paar Sekunden unter Wasser (dachte ich dem Moment „ok das war’s, ich sterbe ☠️) aber dank der Schwimmweste schnell wieder oben. Allerdings hat sich mein Board abgerissen (das war eigentlich über eine Schnur mit mir verbunden) und so trieb ich komplett panisch in diesem alles anderem als ruhigen Wasser 🫣. Unser Guide (wir waren inklusive ihm selbst nur zu dritt) war einige Meter voraus und hat aber direkt den Weg zu mir angetreten. Marco war nur wenige Meter hinter mir und ich hab ihn ganz panisch angeschaut und einfach nur geschrien „HOL MICH“. Er hatte zwar kein Cape und auch keine Rüstung aber in dem Moment war er mein Superheld & Ritter zugleich, weil er hat sich selbst todesmutig seitlich in die Gewässer gestürzt um zu mir zu kommen. Er war ja selbst das erste Mal auf dem Board aber hat das Ding tatsächlich ohne zu kentern in kürzester Zeit zu mir manövriert gehabt und mich aufs Board gezogen 🥰 🦸‍♂️. (Aus dramaturgischen Gründen waren die Erzählungen ggf. leicht überspitzt)
Der Guide hat dann mein Board wieder eingesammelt und weiter ging’s - allerdings hatte ich ab da nur noch 50% Spaß, weil die Angst natürlich blieb 😅. Hatte mich unter Wasser auch an einem Felsen geschürft und die waren wohl überall mal unter Wasser also hatte ich noch mehr Schiss, dass ich oder Marco ins Wasser fallen 🙂. Netterweise hat unser Guide mich dann an den noch kommenden Stromschnellen an sein Board gebunden, so dass ich garnicht mehr schief in die Wellen kommen konnte. Wir hatten zum Glück auch viele ruhige Flussstellen und da war es echt schön zu paddeln - der Ausblick war toll 🥰. Marco selbst ist dann auch ins Wasser gefallen aber er fand’s einfach witzig (?!?). Die Stürze haben uns beide aber Kappen und mich die Sonnenbrille gekostet. Die hatte ich halt selbstbewusst am Anfang an, weil ich dachte „naja wenn fällt ja nur Marco rein hehe“ 🙂. Gegen 12 Uhr hatten wir es dann geschafft und sind zurück ins Hotel. Da haben wir erstmal ein kurzes Nap gemacht und uns von den Strapazen erholt - den restlichen Tag habe ich damit verbracht Marco anzuhimmeln als meinen Retter in der Not 😂😂😂. Wir sind aber außerdem noch zu Castle Valley gefahren - insbesondere um die Straße entlang des Colorado Rivers abzufahren, weil die landschaftlich besonders schön ist.
Abends gab‘s dann endlich mal wieder 🍔.Baca lagi