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  • Day 10

    Lombok

    May 5, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 32 °C

    Da bin ich also in Lombok. Und wieder ist alles anders und neu. Meine Unterkunft: Raja's Bungalows, das reinste Paradies. Wirklich unfassbar schön. Relativ weit weg von der Straße kommt man in einen zugewachsenen, magischen Garten voller Pflanzen und Blüten. Rechts und links sind hinter vielen Palmen je drei kleine Bungalows. Es ist überraschend ruhig, mal keine Motorroller oder Hähne zu hören. Mein Zimmer ist voll mit Bambusmöbeln und hat ein Bad unter freiem Himmel. Ich bin verzaubert.
    Nach einer Dusch- und Lesepause ziehe ich los den Ort Senggigi erkunden. Die Hauptstraße ist groß und laut und dreckig. Überall gibt's kleine Läden, die Touritouren und Massagen verkaufen. Wirkt wenig liebevoll - so anders als in Ubud und Lembongan. Ich gehe zum Strand und komme da hin, wo die Einheimischen baden. Lombok als muslimisch geprägte Insel wirkt irgendwie anders - die Frauen mit den Kopftüchern, die etwas dreisteren Männer. Vielleicht bilde ich mir das ein, aber die Hindus scheinen mir entspannt-freundlicher zu lächeln, hier sehe ich hinter jedem Blick eine Aufforderung. Kann auch wirklich Einbildung sein und mit der Religion nichts zu tun haben, Lombok soll generell etwas rauer als Bali sein. Ist es, merke ich in der ersten halben Stunde schon.
    Ich schaue aufs Wasser und gehe am Strand lang. Er ist voll von Familien. Die Leute haben kleine Hütten aus Stöcken und Planen gebaut und drunter liegen Teppiche, auf denen sie sitzen. Ich hoffe sehr, dass sie das nur für ihren Strandtag nutzen und abends nach Hause gehen... ein kleiner alter Mann trägt zwei riesige Töpfe mit Erdnüssen (an einer Stange befestigt, die er auf den Schultern hat). Ich kaufe eine Tüte Nüsse für 5.000 RP, das sind 30 Cent. Verrückt, die Erdnüsse sind weich! Sowohl Schale als auch Nüsse. Das Internet sagt, dass die frischen im Gegensatz zu den bei uns erhältlichen gerösteten Erdnüssen gesünder sind und besser für die Abwehrkräfte. Top.
    Nach ca. 300m Strand kommt ein Zaun, an dem vier Polizisten rumstehen. Dahinter: Cocktailtrinkende Touris auf Sonnenliegen unter Sonnenschirmen. Kein Einheimischer mehr am Strand, außer adrette Kellner. Ich gehe einfach durch und werde freundlich gegrüßt. Und dann sehe ich, dass ich in einem schicken Resort gelandet bin. Mit eigenem Strandabschnitt, mehreren Pools, Bars und Restaurants. Und strohbedeckten Bungalows mit Außenbad so wie bei mir. Aber alles ist merkwürdig steril, das Gras ist akkurat geschnitten, die Bungalows hübsch geschwungen angeordnet. Sehen alle gleich aus. Ich laufe quer durch. Etwas weiter hinten beginnt wieder öffentlicher Strand. Junge Frauen mit Kopftuch schauen mich durch den Maschendrahtzaun an. Bloß raus aus der blöden Anlage, zurück ins richtige Leben.
    Nach Bananen-Ananas-Saft und Gado Gado in einem leeren Restaurant am Strand laufe ich nach Hause. Und merke dann, dass es mit der Ruhe doch nicht so stimmt. Von halb sieben bis halb acht schallen Gebete und Gesänge aus den Lautsprechern der Moschee nebenan. Und ab neun Musik aus der Bar. Schön ist es trotzdem. Der Besitzer Adrian und ich sitzen eine Weile auf der Terrasse und er bietet mir verschiedene Touren an, die ich in den nächsten Tagen mit ihm machen kann.
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