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  • Day 2

    Auf auf und davon!

    April 1, 2018 in Australia ⋅ ☀️ 21 °C

    Hallo aus Sydney! Ich bin am anderen Ende der Welt, einmal rundrum geflogen. Mein Kopf sagt "verrückt!" aber es fühlt sich eigentlich alles ganz normal an. Äußerst nette Leute hier. Sonnenaufgang über dem Rollfeld. Hier ist Sonntag, 01.04., 7:30 früh. Zuhause ist Samstag, 23:30. Ich bin jetzt seit 34 Stunden unterwegs. Fühlt sich weniger an! Und alles ist ganz schön entspannt und gut - bis auf drei kleine Dramen, die zwischendurch noch passiert sind.

    Nummer eins: auf dem Weg zum Flughafen stelle ich fest, dass ich ja gar nicht wie gedacht am Samstag ankomme, sondern Sonntag. Steht so ganz deutlich da, aber ich hatte das nicht auf dem Schirm und mein Hostel in Wellington von Samstag - Montag gebucht. Ich konnte es nicht teilweise stornieren, und ganz wollte ich nicht, da es nix anderes gutes in Wellington mehr gab, das diese zwei Nächte frei ist. Egal, hab jetzt noch eine Nacht dazugebucht und damit die erste verschenkt. Fühlt sich an, als wäre das der Preis dafür, dass ich meine Zeit in Berlin noch mit so viel anderem gefüllt hab statt mit akribischer Reisevorbereitung. Oder eben einfach geirrt. Wie dem auch sei, noch im Bus nach Tegel hab ich alles geregelt. War dann aber doch ganz schön aufgelöst, auf einmal wurde mir klar - ich fliege weg. So richtig weit weg. Von allen. Ins Unbekannte. Da kam das Muffensausen (was aber sehr schnell wieder verflogen ist, als wir in der Luft waren...).

    Und dann direkt Panik Nummer zwei: Beim Check-in sagt der Mann nebenbei, dass ich beim Umsteigen in Sydney ja kein Visum brauche, da es nur 4h sind. Wie was Moment, Visum? Für Australien? Oha. Hab ich nicht. Aber will da fünf Wochen sein. Oh oh. Mir wird gesagt, man kann das einfach online machen. Also sitze ich angespannt auf ner Bank in Tegel und tippe mich auf meinem Handy durch den Visumsantrag. Aber: "Your passport is not eligible for the eVisa" Bitte was?! Geht einfach nicht! Und das normale (nicht e-)Visum beantragt man per Post in der Botschaft... Ich fange schon an, zu überlegen, was ich wie umbuchen muss wenn ich nicht nach Australien kann. Und frage dann doch nochmal die Damen am Check-in, ob ihnen sowas schonmal untergekommen ist. Die sagen, noch nie, schauen in meinen Pass und da ist es: das O in meiner Pass ID ist kein Oh sondern eine Null. Nummer also falsch eingetippt. Siehe da - mit der 0 geht alles prima, und keine zehn Sekunden später hab ich das Visum in meinem Emailpostfach. Aber wer hätte auch ahnen können, dass man für Neuseeland kein Visum braucht, aber für Australien schon?! Jetzt kann ich drüber lachen...

    Und dann in Sydney Schreck Nr. 3: ich will mit meiner DKB Geld abheben und an zwei Automaten wird mir angezeigt, die Transaktion sei nicht möglich. Ohne Grund. Ich hab zwar noch die 2. Kreditkarte dabei, aber das fühlt sich sehr blöd an. Zum Glück gibts Mama und WhatsApp. Sie ruft bei der deutschen DKB Hotline an und es stellt sich raus, dass ich einfach nur zu wenig Geld abheben wollte. 50 Australische Dollar liegen unter dem Mindestumsatz von 50 Euro. Puh. Wenn ich mehr abhebe, klappt alles.

    Ich hoffe innig, dass ich mit solchen Problemen jetzt durch bin! Ich habe irgendwie das Grundvertrauen, dass schon alles super klappen wird und sich alles lösen lässt, aber das war dann doch immer wieder nervenaufreibend. Dafür aber umso schöner, wenn die Anspannung abfällt ;) Und ab jetzt ist Urlaub. Das Gefühl hat sich auch schon eingestellt. Die Verantwortung einfach zurücklassen. Keine Termine mehr und niemand will irgendwas. Niemand außer mir. Ab jetzt höre ich darauf, wonach mir gerade ist und was ich wirklich will. Das ist in letzter Zeit in Berlin etwas kurz gekommen - ich habe das Gefühl, mich lange nicht damit beschäftigt zu haben, wie es mir eigentlich geht. Aber jetzt.

    Bisher war auch alles wirklich gut: Bei meiner Airline Qantas gab's veganes Essen! War zwar etwas geschmacksneutral, aber egal. Und sehr freundliche aufmerksame Flugbegleiter. Ich hab mich beim Fliegen total wohl gefühlt, mich in Decken gemummelt, Filme geschaut, gelesen, viel Tee getrunken und geschlafen. Hat sich luxuriös angefühlt. Aber bin gespannt, wie sich das mit dem Jetlag noch entwickelt...

    Jetzt steig ich gleich ins Flugzeug nach Wellington, nochmal vier Stunden und zwei Zeitzonen weiter. Und dann endlich: Neuseeland!
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