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  • Day 4

    Anhalter, Regen und Regen

    March 31 in Indonesia ⋅ ☁️ 23 °C

    Wir mussten es ja schreiben: "Das müssen wir erstmal toppen"...zunächst gingen wir zu einem der angesagtesten Lokale Ubuds, entsprechend lang war die Warteschlange. Es gab sogar ein Wartekärtchen. Da Gäste aber angehalten sind, in Peakzeiten keinen Laptop zu nutzen und nur ein Fenster von 90min haben, waren wir schnell an der Reihe. Und obwohl nicht die typische Enstpannung Balis zu spüren war; das Essen war hervorragend, der Kaffee on point. Yummi!
    Ein kurzer Versuch im nahegelegenen Minimarkt Kartenspiele kaufen zu können, blieb leider nur eine vergebene Hoffnung. Also machten wir uns auf den Weg zum 1. Ziel. Dem Leke Leke Wasserfall. Einer von mindestens 43 Wasserfällen auf Bali. Mitten auf der Straße holte ein Einheimischer zu uns auf und stellte sich freundlich während der Fahrt vor. Verrückt! Wir hielten kurz an, stellten uns vor. Wo wöllten wir hin, er kenne einen besseren Weg, abseits des Verkehrs mit zusätzlichen Highlights. Mit einem Dauergrinsen im Gesicht und seiner Hartnäckigkeit konnten wir natürlich nicht nein sagen. Also ab hinterher. Eieieiei.
    Er versprach aber nicht zu viel. Die Schleichwege vorbei an ebenen Reisfeldern und der in der Sonne arbeiteten Balinesen hatte etwas Beruhigendes und Natürliches. Wir fuhren auf Seitenstraßen durch Dörfer, sahen 900 Jahre alte Bayanbäume, eine Schulkasse beim Sportunterricht und kamen letztlich am Parkplatz zum Wasserfall an. Hier trennten wir uns von Inyoman gegen eine Entlohnung. Obwohl er uns nichts als Freundlichkeit entgegenbrachte, konnte man seine zynische Seite nicht abschütteln. Was wäre eine angemessene Entlohnung? Warum nimmt er all den Weg und die Mühe auf sich ohne einen Preis festgelegt zu haben? Der Zynismus wurde ihm nicht gerecht, hätte er doch an einem Sonntag nichts anderes zu tun und so sind die Balinesen eben. Freundlich und zuvorkommend. Aber letztlich wollten wir in unserem Tempo reisen, unserer Nase folgen. Auch hier blieb er hartnäckig, aber verabschiedete sich letztlich mit einem Lächeln und einer Entlohnung.
    Der Eingang zum Weg des Wasserfalls hätte uns stutzig machen müssen. Der Parkplatz voll, die Wege perfekt gepflegt. Der Wasserfall war schön anzusehen, aber mehr ein Fotospot - verständlicherweise - als ein Wanderhighlight. Aber wir zogen das Beste draus - ein Foto :D - und machten uns wieder auf den Weg.
    Nächster Halt: Der Tempel Beratan Bedugul im Norden. Die Bilder versprachen ein tollen Ausblick, ähnlich zum Tag 1. Leider spielte das Wetter nicht mit. Als wir über den Berg Richtung Norden fuhren waren wir schon im leichten Regen unterwegs, die Hoffnung, es würde unten im Tal besser, war ironisch. Es wurde schlimmer :D Aber die Balinesen sind auf alles vorbereitet. Also haben wir uns direkt am Parkplatz einen Regenschirm gemietet und los ging es. Eintritt bezahlt, Schirm aufgespannt und rein in den Nebel. Wir hatten vielleicht nicht den schönsten Ausblick, aber den größten Spaß. Der Park war so gut wie leer, der Nebel und der regenbogenfarbene Regenschirm sorgten für ein interessantes Motiv. Und während wir unterdacht einen Kaffee genossen, ließ sich nebenan im "Streichelzoo" eine Frau 10min lang mit einem Iguana ablichten. Jeder sucht sein Glück eben woanders :D Dennoch mutete die Anlage eher zu einem Freizeitpark für
    Familien an, als zu einen heiligen Ort. Kein Vergleich zu Tag 1.
    Auf dem Rückweg regnete es noch eine ganze Weile. Einen Abstecher zu einem anderen Reisfeld musste wir auslassen. Es wurde bereits dunkel und wir hatten noch 1h Fahrt vor uns. Außerdem müssen wir morgen früh aufstehen. Um 2Uhr werden  wir für eine Besteigung des Berg Baturs abgeholt. Wir ließen den Abend im Mudra Cafe ausklingen. Ein Curry Gericht auf einem riesen Bananenblatt bekommt man nicht alle Tage serviert. Köstlich! Danach gab es noch eine auf Kokosmilch basierte Cookie Dough und Brownie Eiskugel für jeden von uns. Auch köstlich!
    Als um 1:40Uhr der Wecker klingelte, zogen wir uns an, packten unsere Sachen und gingen zum Eingang unseres Homestays. Dort warteten wir unter einem kleinen Dach auf unseren Guide. Die Lichter waren dimm, der Regen fiel unaufhörlich und der Storm war in weiter Ferne zu hören. Das ist wissenschaftlich gestützt, immerhin haben wir die Sekunden zwischen den Blitzen und dem Donner gezählt. Wir unterhielten uns, lauschten der Stille, warteten. Nach einer dreiviertel Stunde kam der Fahrer. Obwohl es uns unangenehm war den Fahrer wegzuschicken, sagten wir die Tour ab. Das schlechte Wetter würde keine Sicht erlauben, wir würden klitschnass. Auf Nachfrage, wie das Wetter im Norden sei, konnte er nicht antworten. Er ist eben nur der Fahrer. Den Guide konnten wir leider nicht erreichen, um uns ein wenig Zuversicht zu holen. Der Fahrer schien aber verständnisvoll. Wir versuchen es morgen nochmal, da ist der Regen dann auch vorbeigezogen. Und wenn man den Fotos auf Instagram Glauben schenken darf, war es eine blickarme, feuchtfröhliche
    Wanderung. Aber was haben wir erwartet?! Wie gesagt, wir mussten ja mit einem Bomben-Ersten-tag starten :D
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