• Regen: romantisch und entschleunigend

    April 1, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 27 °C

    Da wir es bisher noch nicht angesprochen haben, möchten wir das jetzt verdeutlichen. Nicht nur, dass hier Linksverkehr herrscht, es gelten auch so gut wie keine Straßenregeln oder wo kein Kläger, dort kein Richter. Aber ob ich freundlich Hupe um mein Überholmaneuver anzukündigen, oder einfach links oder rechts vorbeidüse, mit dem Roller zwischen den stehenden Autos fahre oder einfach entgegen der Einbahnstraße, alles ist erlaubt. Wer fährt, dem wird Platz gemacht. Alle sitzen im selben Boot...oder Roller. Aber es funktioniert, auf dem Roller! Autofahrer habens hier echt nicht leicht.

    Nun denn zum Tag...
    Etwas niedergeschlagen und müde von letzter Nacht startete der heutige Morgen etwas langsamer. Aber wenn uns etwas aus den Federn treibt, - und damit meine ich eher mich, Mandy ist eine Batterie, endlos gespeist durch Eindrücke und das Leben! - dann ist es ein frisches, leckeres Frühstück! Heute (s)aßen wir im Atman mit Blick auf ein altes Reisfeld, es gab wieder mal Avocado, porchiertes Ei, aber auch einen selbstgemachten Kartoffelpuffer - lecker, lecker!
    Der Tagesplan war heute nicht allzu voll - wie gesagt, der Morgen war etwas gemächlicher - sollte unser erster Ziel Tempel Tirta Empul sein. Früher ein hochheiliger Ort; das Wasser wird natürlich aus dem Erdboden gedrückt und es wurde ein Tempel darum errichtet, um sich von allem Negativen, körperlich sowie geistig zu reinigen, ist dieser Ort heute eher eine Touristenattraktion. Die Menschen ziehen sich eine grüne Robe an und stehen dann Schlange, bevor sie sich nacheinander unter die einzelnen Springbrunnen stellen und reinwaschen. Der Eine glaubt daran, die andere ist nur dabei, wiederum andere organisieren Fotografen, damit sie für das Foto "beten" können. Jeder Mensch tickt anders und das wird in solchen Momenten besonders deutlich. Uns haben vor allem die Moosbewachsenen Tempel und Bauwerke gefallen. Wir haben sogar die sprudelnde Wasserquelle gesehen, für die sich kaum einer interessiert hat, fairerweise muss man aber sagen, dass sie auch nicht ausgeschildert ist. Ansonsten haben wir eine Weile den Regen ausgesessen, davon gab's nämlich heute wieder eine ganze Menge.
    Nicht unweit von dieser Tourist...äh Tempelanlage entfernt, liegt ein weiterer 1000 Jahre alter Tempel, Gunung Kawi. In einer Nebenstraße, etwas abgelegen, fanden wir den Eingang und die 250 Stufen ins Flusstal. Das faszinierende und schöne hier war die Ruhe, Abgelegenheit, das "Alte". Hier wurden die Tempel in den Stein gehauen, mitten im Dschungel und über die Jahre hinweg schleicht sich die Natur zurück ins Künstliche.

    Zurück in Ubud, nach einer erneuten netten Unterhaltung mit unseren Hosts, machten wir uns auf den Weg zum Koreaner. Mandy dachte an Pho, aber gegen eine Ramensuppe, gebratene (scharfe) Nudeln und koreanisches Sushi (Kimbap) gibt es nichts einzuwenden. Im Gegenteil: an der Theke zur Küche zu sitzen, während es hinter einem in Strömen regnet, eine leichte Brise im warmen Bali, entspannte Musik und leckeres Essen - das war ein zauberhaftes Ambiente und heute auch das Highlight. Achja, Liebe geht eben durch den Magen!
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