• Cheyenne und die Prärie in Wyoming

    June 20, 2024 in the United States ⋅ ☀️ 27 °C

    Wir wachen morgens vom Vogelgezwitscher auf und frühstücken erst mal völlig alleine in diesem wunderschönen Prärieland mit einem weiten Blick über die grasigen Hügel bis zu den Rocky am Horizont. Wir sind gerade fertig, da kommt ein älterer Mann an, welcher mit seinem Fahrrad eine Tour durch die Prärie machen will. Er spricht uns freundlich an und so kommen wir ins Gespräch. Er hält den (englischen) Guardian für die einzige verlässliche Informationsquelle. Eigentlich wohnt er in Oregon an der Küste. Er ist derzeit nur in seinem Zweitwohnsitz in Fort Collins. Wir tauschen Telefonrufnummern aus und er lädt uns zu sich nach Oregon ein. Sehr nett. Wir machen uns auf den Weg nach Cheyenne, der Hauptstadt von Wyoming. Nach einer knappen Stunde Fahrt parken wir an der Library. Wir sind mittlerweile Anhänger der amerikanischen Libraries. Wir erledigen noch ein paar Anrufe nach Hause und dann geht es zum Kapitol. Am Eingang sitzt eine nette ältere Dame, welche uns sehr persönlich begrüßt und uns einiges über das Kapitol und seinen Bau erzählt. Wir können überall reinschauen und alles anschauen. Die Türen stehen uns offen. Wir besichtigen den Senat, Repräsentantenhaus und das ehemalige oberste Gericht. Sogar beim Gouverneur können wir vorbeischauen. Bis zur Sekretärin kommen wir. Wenn wir ein Anliegen gehabt hätten, wären wir auch bestimmt weitergekommen. Das nenne ich mal eine offenes und transparentes Kapitol. Bei uns in Wiesbaden kann man das Stadtschloß, welches den hessischen Landtag beherbergt, lediglich nach Voranmeldung am ersten Samstag im Monat besichtigen und dann auch nur im Rahmen einer Führung. Das hier in Wyoming ist schon wirklich volksnahe. Weiter gehen wir und besichtigen noch das historische Haus des Gouverneurs. Bis in die 70er Jahre lebten hier die Gouverneure mit ihren Familien. Das Haus ist großzügig, aber nicht besonders stattlich. Nachdem wir noch die Kathedrale besichtigt haben, laufen wir in die Innenstadt zum Bahnhof. Alles wirkt sehr verschlafen. Die Bürgersteige sind hier schon freitags nachmittags hochgeklappt. An jeder größeren Kreuzung steht ein bemalter Cowboystiefel mindestens 2 bis 3 Meter groß. Das soll das künstlerische Wahrzeichen von Cheyenne sein. Wir gehen noch in einen Cowboyshop und probieren richtige Cowboystiefel an. Da aber weder Thomas noch mir etwas gefällt und wir die Stiefel zu Hause nur zum Fasching tragen könnten, beschließen wir, doch keine zu kaufen. Wir gehen noch einen guten Hamburger essen und dann in eine Brauerei in der wir einige Craft Biere probieren. Unter anderem auch ein wirklich scharfes Chili Bier. Das ist dann aber selbst Thomas doch zu viel, obwohl er Chilis sehr liebt, gehört das für ihn nicht ins Bier. Dann verlassen wir nun endgültig die in den Wochenendschlaf gefallene Landeshauptstadt von Wyoming. Die Stadt hat uns sehr gut gefallen, besonders das Kapitol, nur mit einer lebendigen Großstadt hat sie nichts zu tun. Wir fahren in eine schwarze dunkele Wolkenwand, welche ein heftiges Unwetter verheißt. Daher bleiben wir an einem Stausee an einem Campingplatz stehen und wir haben Glück, das Unwetter zieht an uns vorbei.Read more