• Scotts Bluff und die Rinderzucht

    21. juni 2024, Forente stater ⋅ ☀️ 26 °C

    Die Nacht am Stausee war ruhig, obwohl die Amerikaner an solchen Plätzen, welche keinen Strom haben immer ihre eigenen Dieselgeneratoren anschmeißen. Das ist dann immer sehr laut. Zum Glück war es an dem Platz nur sehr kurzzeitig. Wir fahren los über das endlos weite und grün hügelige Grasland. In Scotts Bluff erhebt sich ein großes weißes Felsmassiv aus der Grasebene. Hier haben sich die Trecks nach Westen getroffen. Der Fels von Scotts Bluff war sozusagen ein Treffpunkt, welcher schon weit zu sehen war. Wir fahren auf den Felsen und gehen zu den einzelnen Aussichtspunkten um den Blick über die weite Prärie zu haben. Da treten wir doch fast schon wieder auf eine Klapperschlange, welche sich auf dem warmen Asphalt des Weges aufwärmt. Das ist hier echt gefährlich mit den Viechern. Weiter geht es über die Grenze von Wyoming nach Nebraska, dem Rinderstaat. Kingdom of Cattle, wie Thomas so sagt. Das Land ist weiter lieblich grünes Grasland, mit Hügeln und Rindern. In Crawford schauen wir bei der Touristeninformation vorbei. Eine ältere Dame gibt freundlich Auskunft. Sie hat keinerlei Ahnung, was ein Tourist so braucht und will, dafür ist sie aber Rinderzucht und dem Vertrieb sehr bewandert. Sie hat eine Rinder-Ranch, welche sie bereits an einen Sohn vermacht haben, dennoch kreist alles bei ihr ums Rind. Sie erklärt uns die Vertriebswege, die Handelsbeschränkungen und die Aufzucht. Das war eine geballte Stunde Rinderwissen. Dazu gibt sie uns noch den Tipp, dass heute Abend in einer Dorfkneipe besonders gute Ribeye-Steaks zu haben seien. Wir gehen noch auf dem örtlichen Campingplatz entsorgen und dann in das Restaurant. Thomas ist der einzige Mann im Restaurant der oben und unten nichts an hat (kein Hut und kurze Hosen). Dazu trägt er noch Zehentrenner von Birkenstock. Die Männer im Lokal tragen alle Hut, lange Hosen und Stiefel, so kleidet sich hier der Mann. Wir müssen auf unser Ribeye warten. Also buchen wir unseren Rückflug im September von Phoenix nach Frankfurt mit der Condor direkt. Der Flug ist günstig und wir müssen sowieso spätestens am 10. September das Land verlassen. Da sich das Ribeye nochmals verspätet bekommen wir eine Vorspeise und zwei Bier auf Kosten des Hauses. Wir sind schon fast satt, da kommt es angerollt. Und was für ein dickes Ding. Medium rare, perfekt im Ofen gegart und nicht gebraten. Daher hat es so lange gedauert. Wir haben selten ein so gutes Stück Fleisch gegessen. Danach fahren wir noch etwa 20 km in die Prärie und finden einen schönen Stellplatz mitten im Gras und mitten unter dem Rindviechern, ein herrlicher Rindertag geht zu Ende.Les mer