• Day 105

    Dakota Black Hills und Custer State Park

    June 23, 2024 in the United States ⋅ ☀️ 31 °C

    Nach einem guten Frühstück geht es zurück über die Schotterpiste nach Hot Springs. Wir wollen den Gottesdienst in der Methodist Church besuchen, der um 10 Uhr beginnt. Wir sind früh losgekommen, was gut ist, da man über die Schotterpiste nicht sehr schnell fahren kann. Am Ende sind wir dann deutlich zu früh in Hot Springs, was aber nicht schlimm ist, auf diese Weise können wir noch vor dem Gottesdienst unser Wasser auffüllen, da gibt es eine gute Versorgungsmöglichkeit am Parkplatz mitten in der Stadt. Es ist ein sehr schöner Gottesdienst und die Kirche ist – wie meistens in den USA – einigermaßen voll. Beim Friedensgruß gehen viele umher und aufeinander zu, um einander persönlich die Hände zu reichen. Wir werden auch persönlich begrüßt und nach Namen und Herkunft befragt, un nach dem Gottesdienst zu Kaffee und Plätzchen in den Nebenraum der Kirche eingeladen. Gerne gehen wir mit, das sind immer sehr angenehme Gespräche, bei denen man viel über Land und Leute lernen kann. So auch heute, wir erfahren einiges über das Leben hier in South Dakota und bekommen auch noch einige Tipps mit, was wir uns unbedingt noch anschauen müssen. Nach dem Gottesdienst fahren wir weiter, heute geht es durch den Custer Park in den Black Hills. Die Landschaft erinnert eher an den Schwarzwald, dafür bräuchte man nicht nach Amerika zu fahren, aber die Tierwelt ist schon etwas ganz anderes. Zunächst sehen wir einige Kolonien von Präriehunden und auch einige Pronghorns (Gabelböcke), aber dann gibt es vor uns einen Stau und wir sehen sofort, warum: Eine Bisonherde ist auf dem Gras neben der Straße, bestimmt weit über hundert Tiere. Es sind viele Bison-Kühe mit ihren Kälbern, aber auch einige richtig mächtige Bullen dabei, ganz nahe, die nächsten sind weniger als 20m von uns entfernt. Das ist wirklich eindrucksvoll, so ähnlich hatten wir es vor 17 Jahren im Yellowstone Nationalpark erlebt. Wir bleiben eine ganze Weile, dann fahren wir weiter. Nicht lange, und der nächste Stau ist da, diesmal sind es Dickhornschafe, die die Straße kreuzen – keine große Herde, nur vier oder fünf Tiere, mit ihren mächtigen Gehörnen. Das hat sich wirklich gelohnt. Wir fahren weiter durch den Custer-Park, unser nächstes Ziel ist das Crazy Horse Memorial. Das hatte uns der ältere Herr in der Soapstone Prärie empfohlen, das sei viel interessanter als der Mount Rushmore. Schon von weitem ist der Kopf des großen Häuptlings der Ogalala zu sehen, der mit dem Finger auf das Land seines Volkes zeigt, das man ihnen – entgegen der eigens zur Sicherung der weißen Interessen geschlossenen Verträge – weggenommen hat. Am Eingang gibt es eine Kasse – hier ist Indianergebiet, unser Nationalpark-Paß gilt da nicht – an der wir den Eintritt von $30 bezahlen, na gut. Wir fahren zum Parkplatz und gehen ins Visitor Center, aber da gibt es dann die große Enttäuschung: Man darf gar nicht weiter zu dem Memorial hingehen, angeblich weil an der Skulptur immer noch gearbeitet wird. Man kann für $5 pro Person mit dem Bus fahren, aber der bringt einen auch nicht bis zum Memorial. Das geht nur mit einer Jeep-Tour, die aber $120 pro Person kostet. Das ist ein echter Rip-Off! Man zahlt, aber mehr sehen als von der Straße aus ist eh nicht drin, es sei denn, man greift so richtig tief in die Tasche. Enttäuscht und verärgert fahren wir weiter, wir sind gespannt, wie es morgen beim Mount Rushmore zugeht. Wir suchen uns einen Platz, wir haben ein schönes Tal identifiziert, da sollte es einige Plätze geben. Wir fahren in das Tal, wirklich sehr schön und mit einem kleine Fluß und Wald. Viele Plätze sind schon belegt und als wir schließlich einen schönen Platz in der Nähe des Flusses finden, sind dort so viele Mücken, daß wir dann doch weiterfahren. Etwas oberhalb finden wir dann an einer Nebenstraße eine schöne Campsite im Wald mit Blick über eine Lichtung, ähnlich wie gestern, das wird eine ruhige Nacht.Read more