Satellite
  • Day 9

    Phongsali, auf 1400m und noch höher

    February 24, 2019 in Laos ⋅ 🌙 21 °C

    Heute morgen bin ich auf der Suche nach Frühstück zum lokalen Markt aufgebrochen. Ich habe mir ein paar Früchte und süßes Fettgebackenes gekauft. Das war sehr lecker. Schwierig war zunächst der Umgang mit den Menschen. Man wird viel gemustert und beobachtet.
    Danach ging es für mich zu einer 400 Jahre alten Teeplantage. Mit persönlichem Fahrer ging es ins Umland von Phongsali. Es war eine holprigen Fahrt mit tollen Aussichten über das gesamte Hochland. Viele Laoten leben hier vom Tee und haben an teils starken Steigungen ihre Teebäume stehen. An einem der Berge kann über einen betonierten Weg mit vielen Stufen direkt durch die Bäume laufen. Das war toll und wurde von einer tollen Aussicht gekrönt. Leider war die Verständigung mit meinem Fahrer kaum möglich. Mit einer Skizze versuchte er mir mit Strichen und Kreisen den Weg zu erklären, an dessen Ende er mich erwarten würde. Nur da war keiner. Mein Fahrer war weg. Also bin ich den kompletten Weg nochmal gegangen bis ich dann am Ende des Dorfes, was unterhalb der Plantagen liegt, den Bus erkannte und auch einen Weg fand, der dem übrigen betonierten Pfad ähnlich schien. Mal wieder sehr abenteuerlich. Jana geht verloren in einer Teeplantage.
    Jetzt kann ich darüber lachen, aber vorhin hat es mich etwas geschockt. Ich habe gemerkt, dass ich allein unterwegs bin und fremd in diesem Land. Das merkt man hier im weniger touristischen Norden sehr. Man wird gemustert, beobachtet. Und das hat mich mehr mitgenommen als erwartet. Die alten Dämonen, du willst dazugehören können.
    Aber es wird immer einen Ort auf der Welt geben, an dem ich fremd oder anders bin. Das heißt aber nicht, dass das was schlechtes ist. Die Bewertung macht den Unterschied. Vielleicht musste ich für diese Erkenntnis in den Norden von Laos kommen. Um zu verstehen, dass ich keine Angst haben muss, anders zu sein...und es ist nicht wichtig, was die anderen denken.
    Und als ob irgendwer mir ein Zeichen schicken wollte, lachte ich dann mit zwei Laotinnen über die über 800 Stufen und die Steigung auf Phou Fa, ein buddhistisches Heiligtum und genoss eine tolle Aussicht. Auch der Rückweg durch die Stadt wurde plötzlich von vielen Sabaidee und Lächeln begleitet. 😊
    Jetzt sitze ich auf dem Dach des Hotels und genieße den Sonnenuntergang. Dann werde ich packen.
    Bitte nicht wundern, morgen wird es keinen Eintrag von mir geben. Ich mache mich am Nachmittag auf den langen Weg zurück in den Süden und werde erst am 26.02. wieder WLAN haben und mich melden können.
    Read more