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- Day 11
- Tuesday, February 26, 2019 at 8:03 PM
- 🌙 19 °C
- Altitude: 1,097 m
LaosMuang Phonsavan19°27’11” N 103°13’19” E
24h unterwegs - Ankunft in Phonsavan

Hui, dieser Trip war ganz schön lang und heftig. Zunächst gab es gestern morgen noch eine kurze böse Überraschung: Durchfall! Aber was soll ich sagen, der Kaffee Lao gestern morgen war einfach zu heftig. Die Überdosis Koffein hat mir Herzrasen, Schweißausbrüche und eben Durchfall beschert. Ich habe mich erstmal erschrocken und das ausgerechnet wenige Stunden vor dem Mega-Trip im Nachtbus nach Luang Prabang. In dem gibt es keine Toilette. Das hätte heiter werden können. Aber Gott sei Dank beruhigte sich mein Bauch wieder, bevor ich um 14 Uhr aufbrechen sollte. Ich konnte mich dann gestern überraschend noch vom Koreaner John verabschieden. Er hat sich den Knöchel verstaucht und hat seine Abreise von gestern auf heute verlegt. Der Abschied wurde dadurch überraschend herzlich von Phongsali, dass ich Tränen in den Augen hatte.
An der Busstation begann dann das große Abenteuer. An der Haltestelle Phongsali sah alles noch entspannt aus, im Verlauf kamen jedoch mehr und mehr Leute dazu, sodass teilweise statt zwei drei Leute ein Schlafabteil teilten. Außerdem sollte es keine entspannte Fahrt mit Schlafen werden. Die Fahrt zwischen Phongsali und Oudomxay, einer Zwischenstation auf der Fahrt, gilt als die magenumdrehendste Überlandfahrt in ganz Laos. Das kommt durch die Steigungen, vielen Haarnadelkurven, Schlaglöchern so groß wie Badewannen, teilweise bestehende Schotterpisten und dem eigenwilligen Fahrstil der Laoten. Man nehme dann noch wildfremden Menschen in einer Schlafkabine ohne Gurte etc. dazu und es ist mit einer Achterbahn mit Vollkontakt vergleichbar. Kotztüten sind im Preis inbegriffen. Was leider auch dazu gehörte: ohrenbetäubende laotische Musik seit der Abfahrt bis in die Nacht hinein, da halfen weder Ohrstöpsel noch die eigene Musik auf die Ohren. Das schlimme ist, keinen einzigen Laoten scheint es zu stören. Die haben irgendein Gen, was sie das Panflöten- und Synthesizer-Gedudel des Lao-Pop ausblenden lässt. Ich konnte es leider nicht. Um Mitternacht habe ich mich nach der ersten Ignoranz so durchsetzen können, dass es wenigstens leiser und streckenweise sogar ganz still wurde. Gegen drei Uhr morgens kamen wir dann in Luang Prabang an. Ehrlich gesagt, hatte ich damit gerechnet, dass wir erst min. eine Stunde später eintreffen würden und dann geplant, mir die Zeit auf dem Morgenmarkt und mit der Beobachtung des traditionellen Almosengang der Buddhisten-Mönche vertreiben zu können. Bis dahin war nun aber noch viel Zeit. Da alle Ausgestiegenen sich ein Tuktuk teilten, lernten ich noch die Außenbezirke von Luang Prabang kennen, war jedoch mit um 4:00 Uhr am Mekongufer immer noch 2 Stunden zu früh. Dabei lernte ich dann noch die unangenehme Seite von Luangs Straßenhunden kennen. Tagsüber sind das dösende, scheue Tiere, die keiner Fliege was zu Leide tun. Jetzt in der Nacht waren sie ziemlich aggressiv. Wahrscheinlich war ich in ihr Nachtrevier eingedrungen. Ich sah zu, dass ich Abstand gewann. Au backe, und dass, wo ich doch die Tollwutimpfung abgelehnt hatte.
Die Zeit bis zur Dämmerung nutzte ich nun zum Beobachten der Fischer am Fluss und zum Zähne putzen und Tasche umpacken. Ich weiß, ein bisschen gaga ist das schon. Danach zog ich durch die Straßen des Morgenmarktes und hatte plötzlich wieder das alte, nicht touristische Laos wie in Phongsali vor mir. Der Almosengang wirkte dabei auch etwas aus der Welt gefallen.
Gegen sieben ging es per Tuktuk zum Busbahnhof und dort starteten wir dann mit leichter Verspätung in die zweite Etappe des langen Trips.
Mit an Bord eine Amerikanerin, die für Phonsavan ähnliche Pläne hat wie ich, sodass wir uns morgen die Tour zu der Ebene der Tonkrüge teilen und damit deutlich günstiger kommen. Sie wird auch meine Reisebegleitung für die darauf folgende Etappe nach Vang Vieng werden. Heute Abend habe ich ein großes, neues Zimmer mit riesigem Doppelbett bezogen und war schon zum Abendessen unterwegs. Im Bamboozle gab es abgeschwächte laotische Kost. Laab: traditioneller laotischer, warmer Salat mit Minze und Fleisch oder Tofu der Wahl plus Klebreis. Sehr lecker. Und jetzt freue ich mich auf das riesige Bett in der Stille.Read more