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- Day 12
- Wednesday, February 27, 2019 at 8:36 PM
- ⛅ 19 °C
- Altitude: 1,108 m
LaosMuang Phonsavan19°27’12” N 103°13’19” E
Ebene der Tonkrüge

Ich hatte eine erholsame und ruhige Nacht in einem riesigen Bett. Frühstück gab es dann auf der Terrasse des Guesthouse und den Sonnenaufgang gleich noch mit dazu. Bald darauf brachen wir zu unserer Tour zur Ebene der Tonkrüge (Field of Jars) auf. Es wird im deutschen Tonkrüge genannt, aber eigtl sind es Steinkrüge, die aus dem Fels gehauen und so bearbeitet wurden, dass darin Platz auch für mehrere menschliche Körper ist. Sie befinden sich an strategischen Wegpunkten von Jahrhunderte alten Treks. In den Krügen wurden vor allem Menschenknochen gefunden, sodass ein Bestattungsritus vermutet wird. Rund um Phonsavan gibt es ca. 25 bestätigte Felder. Weitere sind in Myanmar und ganz Indochina zu finden. Es gibt keinerlei Erklärung, wie sie dorthin transportiert wurden und welche Volksgruppe dahinter steckt. Datierungen gehen bis auf die Bronzezeit zurück.
Unübersehbar dabei auch leider Bombenkrater und abgesplitterte, zerstörte Krüge... Die Provinz Xieng Khouang mit der Stadt Phonsavan war ein strategisch wichtiger Ort im Indochina-Krieg oder besser bekannt als Vietnamkrieg. Über 270 Millionen Bomben wurden damals über Laos abgeworfen. Über 80 Millionen davon liegen noch undetoniert in der Erde. Es ist ein riesiger Aufwand betrieben worden, um die Bereiche um die Tonkrüge bombenfrei zu machen. Es gibt immernoch regelmäßige Zwischenfälle, weil Bauern alte Bomben, Granaten etc. auf ihren Feldern finden und diese detonieren. Es verursacht einem Gänsehaut, wenn man sich die Zahlen und deren Bedeutung für die Menschen hier vor Augen führt. Typisch für Laos und Kambodscha sind deshalb auch die Spoon-Villages ("Löffel-Dörfer"). Sie schmelzen gefundene Überbleibsel aus den Schrapnellen ein und haben zunächst aufgrund der Armut Alltagsgegenstände wie Löffel gefertigt. Heute sind aber auch kleine Souvenirs wie Mini-Granaten, Peace-Zeichen etc häufig.
Wie ihr seht, habe ich heute wieder viel erlebt und nicht nur das, ich habe wieder einige Leute kennengelernt. Da wären zum einem meine heutige Begleitung Sasha, die US-Amerikanerin, die lange für verschiedene humanitäre Einrichtungen in Asien und den USA gearbeitet hat und nun aufgrund der Gefahr eines Burnouts, den Job geschmissen, ihr ganzes Erspartes genommen und einen Asien-Trip begonnen hat ohne Rückflugdatum. Zum anderen ist da die junge Belgierin, die Psychologie studiert hat und sich aufgrund eines Burnouts für jeweils sechs Wochen Volunteering als Englisch-Lehrerin in Kambodscha und Laos mit anschließender Asienreise engagiert hat. Und dann ist da einen Lehrer aus UK, der für anderthalb Jahre in Vietnam bei Hanoi als Englischlehrer sein Geld verdient und sich als Rückweg eine kleine Weltreise über Laos, Kambodscha, Nepal und schließlich Istanbul ausgesucht hat. Krasse Geschichten mit viel Stoff zum Nachdenken. Jetzt sitze ich zufrieden und voll gefuttert im Guesthouse und werde wieder meine Sachen packen. Die nächste Station steht an: Vang Vieng.Read more