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- Day 14
- Friday, March 1, 2019 at 8:19 PM
- 🌙 25 °C
- Altitude: 235 m
LaosVang Vieng18°55’9” N 102°26’53” E
Dem Himmel so nah in Vang Vieng

Ich bin heute sehr stolz auf mich. Und ich habe sogar ein bisschen Tränen in den Augen, weil ich das so überzeugt sagen kann. Ich bin heute zum Einen stolz auf mich, weil ich mich gegen die touristischen Aktionen und dafür für eine kleine Wanderung entschieden habe. Und ich bin sehr stolz auf mich, weil ich heute einen Berg bezwungen habe. Vergesst Oudomxay, der Phadeng Mountain Viewpoint ist das Maß aller Dinge!
Aber von Anfang an: zunächst ging es über die Nam song-Brücke im Süden Vang Viengs über den Fluss und von dort nach etwas dörflichem Charme weiter auf einer Landstraße. Kurz darauf gibt es den ersten Hinweis auf eine Höhle: Khan Kham Cave. Man stapft über das Feld auf einem Trampelpfad bis zu einem Schirm und kleiner Holzplattform. Dort wird etwa 1€ Eintritt verlangt und in Begleitung geht es in Richtung Eingang. Dann wird es abenteuerlich. Den Rucksack lassen wir irgendwann stehen, weil es zu eng ist und mit Kopfleuchte und Taschenlampe dringt man immer tiefer in die Höhle vor, wo man ein paar Stalagmiten und Stalaktiten sehen kann. Es geht über kleine aus Ästen gezimmerte Brücken und Treppen immer weiter, dann ist an einem kleinen Wasserbecken Schluss. Okay, ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, aber das war trotzdem lustig. Zurück geht es über den gleichen Weg und zwischendurch frage ich mich, ob ich hier wirklich schon mal lang gekommen bin. Am Höhleneingang wieder angekommen, bin ich ordentlich verschwitzt. Ich hätte nicht gedacht, wie anstrengend das ist.
Ich ziehe weiter und komme an die Ausschilderung für den Phadeng Mountain Viewpoint. Dieser ist zwar in den Karten verzeichnet. Vorgezogen und damit meist voll, ist aber ein anderer Viewpoint ein paar 100m weiter. Also möchte ich diesen hier erklimmen. Man zahlt wieder 1€ als Obolus und zunächst geht es human über einen Schotterweg bis zu einer gemauerten Treppe. Nach wenigen Metern hört diese jedoch auf und es geht teilweise mit Geländer gesichert über die Steine oder aber über vorbereitete Tritte im Erdboden steil den Hang hinauf. Schon nach kurzer Zeit bin ich völlig aus der Puste. Mein Herz schlägt mir in Karacho gegen die Kehle und bald darauf bin ich so nass geschwitzt, als hätte ich in kompletter Montur geduscht. Meine Wasserflasche wird immer leerer, die kurzen Stops werden immer länger und der Weg nimmt einfach kein Ende. Nach einer gefühlten Ewigkeit, einer komplett leeren 1,5l Flasche und klitschnass habe ich mein Ziel erreicht. Der Wahnsinn! Der Ausblick ist überwältigend und die Konstruktion der Aussichtsplattformen wurde aus Ästen zusammen gezimmert, um die scharfen und karstigen Felsen und die dazwischen liegenden Abgründe zu überbrücken!
Ich hatte es so nicht erwartet und nach all der Anstrengung bin ich ultra-stolz.
Noch nie in meinem Leben hat eine Nashi-Birne, bzw. irgendein Obst so lecker geschmeckt. Sie ist so saftig, dass mir der Saft über das Kinn läuft. Genau das, was ich gebraucht habe.
Ich nehme mir viel Zeit zum genießen, denn obwohl ich ein paar anderen Mutigen auf dem Weg begegnet bin, bin ich alleine.
Auf dem Rückweg spende ich Motivation und Trost an andere Leidende, so wie ich es auch erhalten hatte.
Unten wird mir klar, warum die Familie aus dem Dorf dort Wasserflaschen verkauft. Der Stand ist nicht für die, die hoch wollen, sondern für jene die unten wieder ankommen. Die machen bestimmt einen Riesengewinn.
Danach entscheide ich mich für einen Rückweg, der laut Kartenapp ein wenig abseits der Hauptstraße zurück nach Vang Vieng führen soll. Tut er aber leider nicht. Der Weg entpuppt sich als Sackgasse und ich muss alles wieder zurück. Aber für die tollen Bilder und die Bekanntschaft mit mehreren Kindern und einem Fischer hat sich das trotzdem gelohnt. Zurück im Guesthouse brauche ich erstmal Mittagsschlaf und eine Dusche.
Am späten Nachmittag werde ich dann zu meiner Ballonfahrt abgeholt. Schon allein das Aufbauen ist aufwendig und beeindruckend. Zwei Heißluftballons gehen in die Luft und die Aussicht ist atemberaubend. Es führt zwar nicht so sehr in die Karstlandschaft, wie ich es mir erhofft hatte. Aber gelohnt hat es sich trotzdem ungemein. Man bekommt wunderschöne Bilder von oben mit untergehender Sonne. Sehr, sehr schön. Die Landung erfolgt ca. eine halbe Stunde später sehr sanft auf einem Feld. Danach lasse ich den Abend in der Smile Beach Bar ausklingen. Morgen ziehe ich weiter in die Hauptstadt Vientiane. Ich bin gespannt.Read more