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  • Day 25

    Irrawaddy Delfine

    March 12, 2019 in Cambodia ⋅ ⛅ 31 °C

    Heute stehen wir tatsächlich mit den Hühnern und der Sonne auf. Gegen kurz vor sechs beginnen die Hähne im Umkreis zu krähen und der Morgen dämmert. Die Familie meiner Unterkunft wird wach und beginnt mit den Frühstücksvorbereitungen. Und auch wir, die Gäste stehen mit auf und frühstücken dann alle gemeinsam auf dem Balkon kambodschanische Nudelsuppe mit wahlweise Tee oder Kaffee. Wie immer wieder sehr schmackhaft. Es ist keine Hühnersuppe, sondern eine leichte mit Lemongras und Ingwer gekochte Brühe. Sehr erfrischend.
    Nach einem entspannten Start in den Tag brechen wir gegen halb elf mit Vireak zusammen auf. Zunächst geht es zu Fuß zu einigen Nachbarhäusern, um Schildkröten, Hundewelpen und Küken anzusehen und Yakfrucht frisch vom Baum gepflückt zu probieren. Sehr aromatisch und süß!
    Dann begegnen wir einem Ochsenkarren, der einen neuen Gefrierschrank transportiert. Zum Schießen.
    Auf der Insel sind neben Fahrrädern und Rollern die Ochsen- und Ponykarren Transportmittel der Wahl. Autos gibt es auch hier keine.
    Wir sind bei einer vierköpfigen Familie untergebracht. Vireak, der älteste Sohn betreibt das Homestay, seine Mutter kocht. Es gibt noch seinen Vater und den jüngeren Bruder.
    Normalerweise leben die Familien auf Koh Trong von der Feldarbeit. Vireak erzählt mir, dass das jedoch harte Arbeit sei und er nicht wollte, dass seine Mutter so schwer arbeiten müsse. Daher begann er das Homestay. Sie betreiben es vor allem während der sechs Monate Trockenzeit. Dann kriegen sie bis zu sechs Gästeparteien in ihrem Haus unter. Sie haben dafür das große Gemeinschaftszimmer mit Vorhängen mehrfach abgetrennt und so je ein eigenes Refugium geschaffen mit großer Matratze und eigenem Moskitonetz. Er erzählt, dass sie sich dafür Geld leihen mussten, um das alles möglich zu machen, ihre Situation aber jetzt ein bisschen besser sei als noch vor einigen Monaten.
    Er spricht sehr gut Englisch, teilweise selbst beigebracht. Der Rest der Familie spricht kaum Englisch. Aber sie sind total bemüht und super lieb.
    Vireak nimmt sich jeden Tag die Zeit für seine Gäste, um sie herum zu führen. Wir nehmen nach einer relaxte Pause am Mekong die Fähre rüber nach Kratie und fahren von dort aus weiter mit dem Tuktuk. Wir besichtigen ein buddhistisches Schweigekloster und probieren ein bisschen einheimische Spezialitäten. Zum Beispiel sticky rice im Bambusrohr gegart und gekochte Mekong-Schnecken.
    Der Reis war super. Der Schneckensud auch. Aber das Fleisch ist in seiner Konsistenz gewöhnungsbedürftig. Immerhin esse ich zwei.
    Nach dieser Mutprobe haben wir uns die Delfine verdient und die sehen das anscheinend auch so. Bereits von der Treppe zum Anleger kann man beim Blick über den Mekong ihre Rücken- und Schwanzflossen sehen.
    Wir sind das einzige Boot draußen und haben viel Glück. Sie jagen gerade und dadurch sehen wir sie auch mal aus dem Wasser vollständig auftauchen, was sie im Gegensatz zu den Meeresdelfinen seltener machen.
    Wir verbringen fast eine Stunde auf dem Wasser und beobachten sie. Wunderschön.
    Schön ist außerdem, dass der Bootsmann nur den Motor nutzt um längere Distanzen zum Rausfahren zu überbrücken, danach schaltet er ihn komplett aus und paddelt nur über den Mekong.
    Es sollen noch ca. 90 Tiere in Kambodscha vorhanden sein. Die Tendenz ist leider bisher fallend. Ich bin froh sie gesehen zu haben.
    Zum Abschluss unseres Ausflugs fahren wir noch nach Kampi zu den Stromschnellen. Dort wird zur Trockenzeit jedes Jahr aus Holz ein Hängemattendorf errichtet. Für einen kleinen Obolus kann man dort die ganze Zeit in der Hängematte relaxen und dem Mekong zusehen. Der perfekte Ort für ein Schläfchen.
    Bald darauf geht es zurück nach Kratie und Koh Trong. Im Homestay gibt es wieder leckeres Abendessen und ich ziehe mich bald zurück, weil. Ich Kopfschmerzen ärgern. Ich habe zu wenig getrunken bei der Hitze.
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