• Phnom Penh heute

    March 21, 2019 in Cambodia ⋅ 🌙 30 °C

    Ich habe gestern eine Verabredung mit einem Tuktuk-Fahrer getroffen, dass ich heute mit ihm eine Tour zu den Killing fields und dem ehemaligen Gefängnis machen würde. Dementsprechend bin ich ein bisschen aufgeregt, ob das auch klappt.
    Und tatsächlich pünktlich(!!!) steht ein Tuktuk-Fahrer vor der Tür und sagt, er sei der Bruder und würde mich heute entsprechend fahren. Er spricht ziemlich gut Englisch und ich bin beeindruckt über die Organisation.
    Kurz zu den Entfernungen, was nicht nur in Kambodscha, sondern auch für Laos gilt. Egal was Google Maps oder Maps.Me sagen,mach das doppelte draus und bei Rush hour das dreifache der angegebenen Zeit. "Schuld" sind  neben der Rush hour und damit die Menge der Motorroller und Autos, auch die Straßenverhältnisse und das generell innerorts 30km/h erlaubt sind. Ich glaube, das ist auch der Grund, warum hier noch nichts schlimmeres passiert ist, während ich so den Straßenverkehr beobachte.
    Die Fahrt ist staubig, laut und heiß. Also nix für luxusliebende. Dafür gibt es viel zu sehen. Ich würde es so beschreiben:
    Phnom Penh ist sich mit einem Iced Green tea Cappuccino (eine gift-grüne gesüßteTeemischung auf Eis, lecker!) in der Hand im Tuktuk sitzend durch die immer währende Rush hour chauffieren zulassen, überladene kleine Motorräder zu überholen oder begleitet von einem lauten Hupkonzert von einem  Motorrad, das über und über mit frisch getöteten Hühnern behangen ist, überholt zu werden... Immer begleitet von Lärm, Abgasen, manchmal auch Gestank und der Wärme der Autos und dem Fahrtwind, der nur selten sich nicht wie ein warmer Föhn im Gesicht anfühlt.
    Um mich hinterher von den Killing fields abzulenken, lasse ich mich auf weitere Abenteuer für die Nase und das Auge ein. Ich besuche zunächst den russischen Markt. Nach 1980 hatten sich vor allem Russen in diesem Viertel angesiedelt, daher der Name. Es ist ein typischer asiatischer Markt, in dem es alles zu kaufen gibt, was man zum täglichen Leben braucht oder auch nicht. Es schlagen einem viele Gerüche in die Nase.
    Heftiger und eindrücklicher wird es später noch auf dem Nachtmarkt werden. Hier werden unter freiem Himmel auf Lotusblättern oder in einfachen Schüsseln alle erdenklichen Fluss- und Landbewohner feil geboten.
    Zwischendurch schaute ich mir heute aber auch den königlichen Palast an. Am eindrücklichsten waren dabei der Thronsaal und die Silberpagode. Beide dürfen von innen leider nicht fotografiert werden. Sie sind wirklich sehr schön und aufwendig eingerichtet. Der Thronsaal scheintfast nur aus Gold zu bestehen. Die Fliesen und der Teppich auf dem Boden haben das gleiche Muster von großen Blüten. Unter mehreren Kronleuchtern läuft der Blick auf einen goldenen niedrigen Thron mit sieben Schirmen darüber zu. Die Decke ist aufwendig und detailreich bemalt. Man könnte wahrscheinlich noch lange staunen.
    Die Silberpagode ist der Mittelpunkt des herrschereigenen Tempels zu Ehren von Buddha. Der Boden ist komplett mit Fliesen aus Silber ausgelegt. Das Zentrum bildet ein riesiger, goldener Sockel auf dem Buddha ruht und drumherum viele einzelne in verschiedenen Formen und Größen.
    Sehr beeindruckend. Die Wände bleiben jedoch im Vergleich zu vielen anderen Tempeln schmucklos. Aber eigtl ist das auch gar nicht nötig. Rund um die Tempelanlage verläuft ein Säulengang. Die Wand ist aufwendig bemalt mit Bildnissen aus Kriegshandlungen vermutlich aus der Geschichte der Khmer.
    Danach besuche ich noch den Wat Phnom der heiligste Tempel für die Buddhisten in Phnom Penh. Hier darf ich fotografieren, sodass ihr das auf dem letzten Bild seht.
    Zum Abendessen habe ich dann nicht mehr viel Lust auf großes Gesuche. Ich bin zu kaputt. Ich entscheide mich für den "Imbiss" gegenüber. Volltreffer. Das Curry wird frisch zubereitet und ist köstlich. Super.
    Morgen geht es weiter nach Battambang. Also heißt es mal wieder Tasche packen. Aber auch das ist nach fast fünf Wochen schon ziemlich schnell erledigt.
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