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  • Day 67

    12. Kapitel

    February 22, 2019 in Vietnam ⋅ ⛅ 18 °C

    👋

    So, langsam aber sicher hat mich Vietnam von sich überzeugt. Nach einem harzigen Einstieg geniesse ich nun jede Sekunde dieses überaus spannenden Landes. Mittlerweile bin ich in Phong Nha, einem kleinen Dorf gelegen im gleichnamigen Nationalpark. Vorneweg, einer der schönsten Orte die ich in meinem Leben schon besuchen durfte. Aber eins nach dem anderen.

    Und mittlerweile in Hanoi😂 wollte den Bericht schon mal früher in Angriff nehmen… geriet aber irgendwie mittendrin ins stottern.

    Nach unserem mit Übelkeit geprägten Start in Hoi An konnten wir uns doch noch rechtzeitig regenerieren um das schöne Städtchen zu besichtigen. Wie schon erwähnt ist die Altstadt geprägt von den zahlreichen Bauten im altfranzösischen Stil. Es hat enorm viel Charme und sticht durch seine kleinen Gässchen, die wahrlich zum erkunden verlocken, heraus. Zu mehr als City Sightseeing hat es dann auch nicht gereicht. Wir beschlossen weiter nach Hue zu ziehen. Die Strecke von Hoi An nach Hue gilt als eine der schönsten Küstenstrassen der Welt und wurde auch schon von den drei britischen Top Gear Moderatoren abgefahren. Da wir uns das nicht entgehen lassen wollten, beschlossen wir einen Roller für die Strecke zu mieten um die Strecke selbst in Angriff zu nehmen. Wie es der Zufall wollte, war am Vorabend natürlich noch eine grosse Sause in unserem Hostel. Mit dem Vorsatz, heute trinken wir nicht viel, ging es in den Abend und endete mit dem nach hause schleifen eines 20 jährigen Australiers. 😂 Da die Strecke den ganzen Tag beanspruchte, buchten wir unsere Roller auf 9 Uhr. Ich in nahezu Topform und mein immer noch besoffener Mitspieler bestiegen also unsere Roller. Ach ja, es war das erste Mal… Roller fahren für Harry. Nach kurzer Eingewöhnungsphase klappte es dann aber wunderbar und wir kurvten los in Richtung Hue. Die Highlights der Strecke waren der Hai Van Pass und die Umgebung rundum Hue. Ein echt gelungenes Abenteuer das zum Glück ohne Probleme vorüber ging.

    Hue ist vor allem durch seine Alte Chinesische Kaiserstadt bekannt die einen Grossteil der Stadt einnimmt. Ein unglaubliches Bauwerk in ungeahnten Dimensionen. Leider sind auch dort während dem Krieg einige Tempel und Gebäude zerstört worden. Neben diesem Augenschmaus hat die Stadt auch noch einen verlassenen Wasserpark zu bieten. Man kann diesen leicht mit einem Roller besichtigen. Es sind noch fast alle Attraktionen vorhanden jedoch mit Graffitis beschmiert und vom Dschungel zurück erobert worden. War echt spannend und cool diesen Ort zu besichtigen. Da sonst nicht viel los ist in Hue, fuhren wir am Abend weiter nach Phong Nha. Ein kleines Dorf nahe dem gleichnamigen Nationalpark. Als wir am nächsten Morgen aus unserem Hostel kamen wusste ich, dass ich im “wirklichen” Vietnam angekommen bin. Eine traumhaft schöne Umgebung mit ihren grünen satten Reisfelder, den unverwechselbaren Felsen und dem sagenhaften Dschungel. Phong Nha hat ausserdem die grössten Höhlen der Welt. Für uns hiess das, nichts wie los auf einen Roller und die Gegend auf eigene Faust erkunden. Wir besuchten eine der Höhlen und fuhren der wahrscheinlich schönsten Strecke meines beschaulichen Lebens entlang. Ich musste immer wieder anhalten und Fotos schiessen, so unglaublich war diese Szenerie für mich. Am Abend hiess es dann Abschied nehmen von meinem Ziehsohn da er Vietnam schon früher als ich verlassen musste. Wir feierten einen feuchtfröhlichen Abend und beschlossen uns zu einem späteren Zeitpunkt in unserem Leben wieder zu vereinen.

    Nach meiner Zeit in Phong Nha hiess es auch für mich, Zelter abbrechen und auf nach Ninh Binh. Diese Gegend gilt als Halong Bay auf dem Lande. Ich kam mit dem Nachtbus um 4:30 Uhr in meinem Resort an und lernte sogleich ein neues Reisegespähnchen kennen. Da wir bis zum Check-In nicht rumsitzen wollten, beschlossen wir eine Bootstour durch die zahlreichen Felsen zu unternehmen. Kurz vor Sonnenaufgang ging dann die olle Fahrt auf dem kleinen Schiff auch los. Wir waren die ersten auf dem Fluss was im Nachhinein ein echter Glücksgriff war. Ab 8:00 Uhr herrscht dort Kriegsstimmung. Tausende von chinesischen Touristen die versuchen eines der Boote zu kapern. Leider war das Wetter nicht so gut aber es reichte immer noch für ein paar mystische Fotos. Die restliche Zeit in Ninh Binh vertrieben wir uns mit Roller und Fahrrad fahren. Leider wurde das Wetter in den nächsten Tagen nicht besser weshalb wir uns entschieden in die Hauptstadt Hanoi zu fahren.

    In Hanoi angekommen wusste ich gleich, dass ich diese Stadt einiges besser leiden kann als Ho Chi Minh. Besonders die Altstadt mit ihren quirligen Strassen und den unzähligen Restaurants auf den Gehsteigen erzeugten ein Hochgefühl in mir. Am Abend besuchten wir dann auch gleich die berühmte Bierstrasse. An dieser wimmelt es nur so von Bars und Restaurants die zum einkehren einladen. Es war unglaublich lustig mit anzusehen wie sich die Menschenmassen durch die kleine Strasse zwängte. Hinzu kommt, dass man eigentlich keine Stühle und Tische auf der Strasse platzieren darf. Ein Polizist läuft gelegentlich die Strasse auf und ab und krallt sich alle Stühle die nicht eingesammelt wurden und bringt diese aufs Polizei Revier. Dort können diese dann zu einem unverschämt hohen Preis wieder zurück gekauft werden. Das bedeutet für alle Gäste, sobald einer der Barkeeper das Zeichen gibt, seinen Stuhl zu schnappen und sich in die Bar zu begeben. Ein echt lustiges Schauspiel da die Cops immer lachend und scherzend durch die Strasse laufen. Neben diesem Highlight hat Hanoi auch noch einen tollen kleinen See inmitten der Stadt und das berühmte Ho Chi Minh Mausoleum. Zum Abschluss meiner Vietnam Reise gönnte ich mir dann noch eine Rundfahrt durch die Halong Bay mit einer Übernachtung auf einer Junke. Auch hier war mir leider das Wetter nicht gnädig obwohl ich alles meine Nudel-Suppen immer vollständig verspeist hatte. Die Fahrt durch die tausenden Felsen war trotzdem sehr spannend und vor allem mystisch da immer wieder neue Felsformationen aus dem Nebel auftauchten. Eine äusserst erholsame Zeit auf dem Wasser. Nicht zu vergessen meine eigene Kabine mit eigenem Bad! Nach drei Wochen das erste mal allein im Zimmer ist echt wahnsinnig toll! 😂

    Jetzt geniesse ich gerade noch ein paar Bier in meinem Hostel bevor dann morgen mein Abenteuer in Sydney weitergeht. Ich freue mich jetzt schon wieder auf bekannte Gesichter zu treffen. 🤗 Vietnam war ein super tolles Land mit einer wunderbaren Natur, fröhlichen und hilfsbereiten Leuten, sensationellem Essen und leider einer traurigen Vergangenheit. Das Land wird mir in guter Erinnerung bleiben.

    ✌️Sili
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