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  • Day 13

    Tag 12. Abschied und Wiedersehen

    August 26, 2023 in Portugal ⋅ 🌙 17 °C

    "Von Gemeinschaftsduschen zu Gin Tonic: Absurditäten und Erkenntnisse auf dem Heimweg"

    Tag 12: Von Santiago nach Porto

    Nach einer Nacht mit 30 Schlaf-Symphonien im Pilger-Musical "Hostel" startete ich früh in Richtung Stadtzentrum-Santiago. Frühstück gab's in einer Coffee-Soap-Opera. Santiago, diese Stadt der verzauberten Gässchen und kulturellen Schätze. Doch irgendwo auf dem Weg zwischen Tapas und Touristenfallen verlor sich das typisch spanische Flair. Und, Überraschung, die Spanier haben beschlossen, Englisch zu meiden wie die Sonnencreme im Regen.

    Herzlich willkommen fühlte man sich als Pilger oft genauso wenig wie eine Eintagsfliege im Spinnenetz. Nach dem Frühstück (welches übrigens eher wie ein unangenehmes Interview mit Kaffee war) wagte ich mich ins Pilgermuseum. Kulturklatsch inbegriffen. Das Museum schenkte mir eine völlig neue Perspektive auf die Pilgerschaft. Abseits von religiösem Gewicht rückte die Veränderung in den Fokus. Und Veränderung fand nicht nur in den Köpfen, sondern manchmal auch in den Hüften statt.

    Zurück auf dem Platz vor der Kathedrale traf ich auf italienische Freunde. Bier, Umarmungen und Smalltalk – die internationale Sprache der Pilger. Da für mich weder der weg mit dem Bus nach Finisterra noch der Flug auf einem Besen in Frage kamen, entschied ich mich, zurück nach Porto zu düsen.
    (Finisterra wir sehen uns nächstes Jahr !!!!)

    Vor der Abfahrt noch zwei Gin Tonic intus, ein Audible-Probeabo abgeschlossen und Harpe Kerkelings „ich bin dann mal weg“ runtergeladen. Der Flixbus, wie ein fliegender Teppich aus Metall, nahm mich auf eine Zeitreise zurück nach Porto mit. Unangenehm, wie einen Vollmarsch auf einer Rolltreppe rückwärts zu machen. Als ich schließlich die Unterkunft in Porto ansteuerte, war mein Bett die letzte Rettungsinsel in einem Meer aus Rückfahrkarten.

    Insgesamt war der Tag ein bisschen wie eine Seifenoper mit vielen Hauptdarstellern, dramatischen Wendungen und einem emotionalen Finale im Schlaf. Und so bleibt festzuhalten: Manchmal ist der Weg das Ziel, aber manchmal ist das Ziel auch ein verdammt gemütliches Bett.
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