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  • Day 14

    Trakai Burg, Gediminas Turm und Uzupe

    August 20, 2021 in Lithuania ⋅ ⛅ 19 °C

    Nachdem ich gestern zu Fuß durch Vilnius gelaufen bin, vergeblich auf meinen local guide und die tägliche 12 Uhr Führung gewartet habe, fest stellen musste, dass es wg. Corona kein city tour office mehr gibt, ich es aber verzweifelt ewig lange gesucht habe, war der gestrige Tag für mich gelaufen.

    Und am Ende ist immer ein Licht im Tunnel. Ein Infopoint taucht auf, in dem jemand englisch spricht. Sie redet mir den Berg der Kreuze aus, sagt es gäbe zu wenig Touristen in der Stadt. Trakai, die berühmte Burg ginge auch nicht. Und dann doch! Eine Audioguide Tour zum Trakai Castle (28 km) von Vilnius tut sich nach einigen Telefonaten für den morgigen Tag auf. Und an meinem letzten Vilnius Tag gibt es eine geführte Tour mit einem Local, für die ich mich gleich registriere.
    2. Tag: Kleingruppen Audioguidetour nach Trakai zur berühmten Burg. Entspannt hört man während der Fahrt in der jeweiligen Heimatsprache Informationen über Litauen, Vilnius und Trakai.

    Trakai war früher einmal Litauens Hauptstadt. Die Burg von Trakai liegt eingerahmt von 4 Seen im Wasser und ist nur über eine Holzbrücke zu erreichen. Die Exponate des Burgmuseums zeichnen ein Bild der Fürsten und ihrer Lebensart über viele Jahrhunderte. Das Städtchen Trakai selbst bietet nostalgische, mehr oder weniger restaurierte bunte Holzhäuser und verteilt sich umgeben von Wasser auf einer schmalen Halbinsel. Zauberhaft! Zu guter letzt findet auch noch Futter für den hungrigen Magen. Am Parkplatz an der Imbißhütte lasse ich mich auf das erste litauische Kebab mit Käse auf die Hand ein. Ein Fehler war das nicht.

    Wenn man in Hochform ist, muss man dem entsprechen. Ich hole im Hostel meinen Pass und mache mich auf den Weg zum Gediminas Turm. Von oben hat man einen Postkartenblick auf ganz Vilnius. Hoch laufen braucht man nicht. Es gibt eine Standseilbahn. Für einen Euro bringt sie mich hoch. Es ist der absolute Wahnsinn. Den Turm selbst erspare ich mir. Nun geht es über das fürstliche, mittelalterliche Kopfsteinpflaster den Berg wieder hinunter durch den Bernardinu Park an St. Anna und anderen pompösen Kirchen vorbei Richtung Uzupe. Und hier muss man unbedingt gewesen sein, wenn man schon in Vilnius ist. Kopenhagen hat Christiania und Vilnius hat Uzupe. Es ist sozusagen eine Republik in der Republik mit eigener Verfassung. An einer Brücke prangt ein Schild "Res Republika Uzupe". Künstler, Kunsthandwerker, Hippies, anders denkende haben sich hier, in einem ehemaligen Rotlichtviertel mit schlechtem Ruf angesiedelt und haben aus dem miesen ein hippes Viertel gemacht. Bei Ankunft meldet man sich an und bekommt einen Stempel in den Pass und für einen Euro die Verfassung von Uzupe gleich mit. Unglaublich, aber wahr. Echt cool!
    Ich entdecke in einem Hinterhof ein uriges Cafe-Resaurant am Fluss und bestelle Schokoladen-Chilikuchen und Kaffee. Sonst wäre ich auch zusammen gebrochen nach dem Tag und die Walk-Tour durch Uzupe folgt nach der Stärkung. Toll ist: Nach 2 Tagen finde ich ausgerechnet in Uzupe einen Iki Supermarkt. Zugegeben, wenn ich unterwegs bin, gibt es Essen wenn ich Hunger habe, oft mittags erst Frühstück. Manchmal vergesse ich schlicht und einfach zu essen. Regelmäßige Mahlzeiten Fehlanzeige. Meine Nahrung ist, was ich sehe und erlebe. Wasser muss ausreichend da sein. Dann ist alles gut.
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