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  • Day 15

    Tag 10 - ein Königreich für eine Schatte

    August 13, 2022 in Germany ⋅ ☀️ 30 °C

    Heute ging es wieder mit Sonnenaufgang los. Die Strecke ließ sich frisch ausgeruht gut laufen. Kurz nach 7 kam mir nach einer kurzen Kletterpassage tatsächlich schon ein weiterer Fernwanderer entgegen. Auf der Hütte hoch über Oberwesel gab es dann erst Mal Frühstück. So langsam kamen dann auch weitere Wanderer vorbei welche die "Königsetappe" gingen.
    Nach dem Frühstück ging es dann weiter runter Richtung Kaub mit seiner markanten Burg Pfalzgrafenstein, die auf einer Felsbank im Rhein steht.
    Die Königsetappe war zwar gut mit einigen schönen Aussichten und ein paar kleinen Kletterpassagen; die Auf- und Abstiege waren aber nicht anders, als bei den anderen Etappen und der asphaltierte Wegeanteil war nach meinem Empfinden höher, was nicht so schön ist.
    Es war noch Vormittag, also ging es nach dem Erwerb von etwas Verpflegung direkt weiter Richtung Lorch.
    Dazu musste ich erst aber die saftige Steigung aus dem Ort hoch überwinden🙂
    Danach war froh unter kühlenden Bäumen unterwegs zu sein. Ansonsten war es hier wie auf der letzten Etappe. Irgendwann ging es runter in ein Tal und unversehens stand dort ein aus Brettern gezimmerter Getränkeausschank und Imbiss am Wegesrand der gerade recht kam. Der Energieschub war auch bitter nötig für das nächste Wegstück - hier ging es hauptsächlich durch Weinberge, die um die Tageszeit schon richtig gut aufgeheizt war. Es gab zwar regelmäßig Sitzbänke, aber diese waren auch hier wieder eher was für Wintergäste. So musste ich die dringend benötige Rast mit einer Abkühlung für die heiß gelaufenen Füße im dürftigen Schatten eines kleinen Baumes direkt am Wegesrand verbringen.
    Schließlich kam ich dann über einen interessanten Weg, der tlw. durch eine in den Fels gehauene Hohlgasse führte, in Lorch an.
    Inzwischen hatte sich ein kleines Hüngerchen gemeldet und ich konnte ein Lokal finden, was noch/schon auf hatte. Die Essenszubereitung zog sich leider etwas hin, aber dafür lernte ich ein neues Getränk kennen: Rhabarberschorle - äußerst lecker. (Bevor einer fragt, ich war nicht in der Rhabarberbarbarabarbarenbartbarbierbierbar😃)
    Nach dem Essen ging es dann wieder den obligatorischen Berg rauf, um noch ein paar Kilometerchen Richtung Assmannshausen zu wandern. Irgendwann bemerkte ich vor mir einen Schuhriemen, der über den Weg kroch. Es war eine zauberhafte kleine Schlange, die, nachdem sie meine Schritte wahrgenommen hatte, erstmal reglos liegen blieb. Als sie merkte, das keine Gefahr drohte, kroch sie wieder ins Gras am Wegesrand. Nachdem, was hier so kreucht, würde ich auf ein Schlingnätterchen tippen.
    Ein paar km weiter war dann Schluss für heute. An der nächsten Schutzhütte ließ ich mich nieder und setzte mich erst noch eine Weile auf die Bank mit Rheinblick.
    Etwas später kamen ein paar Leute den Weg rauf, die sich schließlich als ein fröhliches Damenquartett entpuppten, die dem Sonnenuntergang entgegen wanderten. Nachdem ich mich kurz als Fotograf zur Verfügung gestellt hatte, wurde ich noch zu einem Becherchen Wein in die Runde eingeladen. Wir haben uns eine Weile unterhalten, bis die Sonne tiefer sank und gelber wurde und die Mädels Richtung Lorch aufbrachen.
    Für mich wurde es dann auch höchste Zeit zum Schlafen.
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