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  • Giorno 84–87

    Die Affen sind los

    9 maggio, Marocco ⋅ ☁️ 26 °C

    Seit 23.3. sind wir nun in Marokko und nach diesen 6 Wochen stellte sich doch tatsächlich so langsam eine Form von Sättigung ein. Immer öfter haben wir uns in den Tagen nach Marrakesch unterhalten wie es denn nun weiter gehen sollte. Den mittelfristigen Plan verraten wir Euch hier natürlich nicht und den langfristigen kennen ja die meisten 😉

    Kurzfristig haben wir daher beschlossen innerhalb Marokkos nun einen großen Sprung Richtung Norden zu machen. Meknes war unser eigentliches Ziel, aber kurz vor der Abfahrt hat uns eine im Senegal lebende, alleinreisende und in ihrem Toyota lebende Französin darüber informiert, dass in Meknes große Renovierungen an den allermeisten Sehenswürdigkeiten stattfinden. Gleichzeitig gab sie uns den Tipp doch den Ifrane Nationalpark anzusteuern inklusive Empfehlung für einen Campingplatz unter alten Kirschbäumen. Also machten wir uns auf den Weg und es war mal wieder ein Ritt. Endlich mal wieder auf einer Autobahn (da durfte ich auch mal wieder fahren 😉) ging es von Marrakesch nach Casablanca und weiter nach Rabat. Von dort ging es wieder nach Osten und von Meknès aus ins Hochland von Ifrane.
    Und plötzlich waren wir nicht mehr in Marokko! Es war hügelig, es war grün, die Bäume hatten wieder mehr Blätter, aber das Auffallenste waren die spitzgiebligen Häuser mit Dachziegeln - wie bei uns. Die Landschaft erinnerte irgendwie an einen Mix aus Franken, Toskana und Slowenien. Aber auf jeden Fall nicht an Marokko. Und so war es auch mit unserem Gefühl. Dass der Mann vom Campingplatz immer noch erst arabisch und dann französisch mit uns sprach, fühlte sich total unpassend an. Ein bisschen fränkisches Slowenisch mit italienischem Akzent hätte ihm besser gestanden - aber egal.
    Unser Platz unter den Kirschbäumen war wunderschön. Die Kirschen waren schon reif und fielen von den Bäumen. So ließ sich in den Hängematten von der langen Anfahrt am Vortag ausspannen.
    Der Ifrane Nationalpark glänzt mit zwei Attraktionen. Zum einen weite natürliche Zedernwälder mit Bäumen dick wie Dinosaurierbeinen. Und zum anderen mit der letzten freilebenden Population an Berber-Affen. Ungefähr 10.000 soll es insgesamt noch geben und an manchen Orten kommt man den sympathischen Artgenossen unglaublich nahe.
    Wir machten uns zu Fuß auf den Weg dorthin und die Wanderung führte uns leicht ansteigend einen Pfad entlang, den man so bei uns nicht mehr findet. Rechts und links des Weges gab es eine irre Vielfalt an Blumen, jede Menge Schmetterlinge, die in Gruppe um einen kreisten (aber nicht fotografiert werden wollten) und eben diese unmarokkanische Landschaft. In den Zedernwäldern herrschte mit Betreten eine eigene Stimmung. Beate zählte 5,5 Arm-Spannweiten um einen Baum herum. Man kam sich sehr klein vor.
    Und plötzlich waren sie da - zuerst eine kleine Gruppe von Berberaffen und dann … das Touristen-Empfangskomitee bestehend aus Erdnuss-Verkäufern (zum Füttern) und Reitern mit geschmückten Pferden, die einen durch den Wald führen wollten. Aber so aus der Ruhe des Waldes dort eintreffend, nahmen wir von dem ganzen „Trubel“ (überbevölkert war es nicht) eher Abstand und versuchten mit den uns so ähnlichen Geschöpfen in Kontakt zu kommen. Es war faszinierend wie „menschlich“ Gestik und Mimik sein konnte. Einzig die Aufzucht der Kleinen ist doch etwas anders - da man nämlich nie genau weiß, wer der Vater der Affenbabies ist, muss jeder Mann sich um jedes Baby mitkümmern … was da bei uns los wäre?
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