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  • Dia 87–89

    Fes - das geistige Zentrum Marokkos

    12 de maio, Marrocos ⋅ ☀️ 27 °C

    Fes lag etwa 85km nördlich von unserem letzten Standort im Ifrane Nationalpark. Daher beschloss Beate die Strecke mit dem Rad zu fahren, während Greta und ich mit Gonzo durch die hügelige Landschaft fuhren.
    Ziel war der einzige Campingplatz in Fes, zu einem Bungalow-Hotel-Komplex gehörend, der auch über einen kleinen Aqua-Park verfügte. Nicht nur für Greta ein willkommenes Ziel. Für den nächsten Tag buchten wir uns über einen „Taxi-Stand“ (direkt am Stellplatz) ein Taxi in die Stadt und gleich einen deutschsprachigen Guide mit dazu.
    Fes hat um die 1,3 Millionen Einwohner und die komplette Medina ist UNESCO-Weltkulturerbe. Laut unserem Reise-KnowHow-Reiseführer die schönste erhaltene Altstadt der muslimischen Welt. 850 Straßen (manche sagen sogar 1200) bzw. Gassen hat die Medina und es sei kein Vergleich zu Marrakesch, was die Möglichkeit des Verirrens angeht.
    Wie 3 Schafe sind wir daher unserem Guide durch die Medina hinterherlaufen und ich hatte schon nach wenigen Minuten meinen Orientierungssinn völlig verloren. Uns wurden natürlich alle Sehenswürdigkeiten gezeigt: die Qarawīyīn-Moschee (für viele Muslime die zweitwichtigste Moschee überhaupt), die gleichnamige Universität (die zweitälteste nach Alexandria) und jede Menge Gassen, Gässchen bis hin zu knapp 1m breiten Durchgängen, die auch als Straße gelistet werden.
    Wir machten einen Besuch im Gerber-Viertel und konnten in einer Kooperative sehen, wie Leder verarbeitet wird. Ähnliche Werkstätten gab es für Stoffe und Seide, Holz-, Bronze- und Messingverarbeitung, Stickereien und Teppiche. Jedes Mal natürlich auch mit der Möglichkeit etwas zu kaufen. Aber es war fair und nicht aufdringlich. Nach 3,5 Stunden waren wir platt und unser Guide lotste uns zu einem Restaurant mit Dachterrasse. Beate wagte sich an die für Fes typische Hühnchen-Pastilla: „Diese wahre marokkanische Spezialität, dessen Ursprung aus Fes stammt, basiert auf zartes Hühnerfleisch und einer geschmeidigen Konsistenz mit einer delikaten Mischung aus exotischen Gewürzen wie Zimt, Safran und Ingwer, getoppt mit einer süßen, knackigen Mandelschicht und umhüllt von einem knusprigen Filomantel.“
    Es war tatsächlich eine sehr interessante Abwechslung, da unsere kulinarischen Erwartungen an Marokko nicht ansatzweise erfüllt wurden. Ein Land voller Gewürze, aber es gibt entweder Tajine oder Omelett.
    Zurück zu Fes - wir waren trotz der vielen faszinierenden Eindrücke hin- und hergerissen, da sich doch mittlerweile so einiges wiederholte, was wir zuvor an anderen Orten bewundern konnten. Fes glänzte jedoch dadurch, dass es weniger touristisch schien und eben mehr die geistige Kultur in den Vordergrund stellte. Gleichzeitig war die Stadt im Vergleich zu Marrakesch außerhalb der Altstadt schon wieder sehr europäisch und wenn man aus dem Süden kommt fast etwas unmarokkanisch.
    Prinzipiell fanden wir jedoch, dass wir mit dem Besuch von Rabat, Essaouira, Zagora, Marrakesch und Fes einen guten Mix an Städten in Marokko gesehen haben.
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