Satellite
Show on map
  • Day 350

    Khmer-Neujahr

    April 13 in Cambodia ⋅ 🌙 30 °C

    Manchmal ist das Timing unerwarteterweise perfekt :)
    Wir hatten uns zunächst ein wenig darüber geärgert, dass wir direkt zur dicken Neujahrsparty Bangkok verlassen, um auf eine der kambodschanischen Inseln im Golf von Thailand zu fahren, die Insel Koh Rong. Wir wollten hier eine Woche chillen, um nach den vielen unterschiedlichen Eindrücken und Erlebnissen der letzten Wochen nochmal richtig zur Ruhe zu kommen. Aber gleichzeitig hieß das natürlich auch, die Chance zu verpassen, in Bangkok oder Laos die große Neujahrsparty zu erleben.

    Ruhe und Entspannung haben wir hier bekommen. Zusätzlich dazu aber auch noch eine dreitägige Dorfparty, um das Khmer-Neujahr zu begrüßen. Nur ungefähr 20min Laufweg von dem Strand entfernt, an dem wir hier wohnen, steht die Inselpagode und um diese befand sich das Festgelände. Drei Tage lecker essen, viel tanzen und sich gegenseitig mit Unmengen an Babypuder bewerfen.

    Das Neujahr in Kambodscha ist dabei eine spannende Mischung aus buddhistischem Fest und kambodschanischer Tradition. Jedes Jahr am 13. April zu einer bestimmten Uhrzeit (diesmal war es 22.24 Uhr) steigt eine der 7 Töchter des Himmelskönigs Kabil Moha Prüm hinab zur Erde, um dessen Kopf einmal um den heiligen Berg Someru zu tragen, für Glück und eine gute Ernte. Verloren hatte der Himmelskönig seinen Kopf aufgrund einer verlorenen Wette mit dem klugen Dhammabal Koma. Daher tragen seine 7 Töchter, die als Engel betrachtet werden, nun die Verantwortung dafür, dass der Kopf niemals auf die Erde fällt, denn er würde den Boden verbrennen, die Wolken verdunsten und das Meer austrocknen. Sie bewahren den Kopf im Himmelstempel auf, mit Ausnahme dieses einen Tages.

    Dieses Jahr war es Mohothareak Tevy , die mit dem Kopf vom Himmel herabstieg. Entsprechend wurden ihr Opfergaben gebracht, die sie besonders mag. Neben Kerzen, Früchten und Blumen ist das in ihrem Fall Wildfleisch. Wobei Rind wohl auch okay ist, denn es gibt in Kambodscha nicht besonders viel Wild.

    Was genau das alles mit Babypuder zu tun hat, wissen wir auch nach 3 Tagen noch nicht so recht. Aber interessant war die Recherche hierzu und so haben wir zumindest den groben Kontext der Zeremonie an der Pagode verstanden, welche am ersten Abend stattgefunden hat.
    Read more