• Hochpustertal

    26. elokuuta 2024, Italia ⋅ ☁️ 14 °C

    Früh diesen sehr merkwürdigen Zeltplatz verlassen. Gestern hatte ich in Gesellschaft eines Dänen Pizza gegessen. Die siebt schlechteste Pizza meines langen Camperdaseins. Der Herr aus Dänemark hat aber eher wenig geredet. Aber man muss ja nicht. Das mit den Gerüchen im Powderroom habe ich noch nicht erzählt und lass es auch einfach. Ich kann auch der große Schweiger sein.

    Heute stehen nur 50 km und ein Berg auf dem Programm. In Innichen habe ich ein Fahrradgeschäft ergoogelt, um meine Vorräte an Bremsbelägen aufzufüllen. Die machen Mittagspause und vor 14:00 Uhr brauche ich da nicht aufkreuzen. Also gibt es einen Piknikmarathon in Alpenidyll. Als ich so vor mich hin piknikte, wurde es allmählich immer kälter und dunkler. Schnell gewetterappt: ich habe noch eine Viertelstunde bis zum Weltuntergang. Der Himmel ist schwarz und es grollt. Raus auf die Hauptstraße und einen Unterstand suchen. Bei einem Hoteleingang verkrieche ich mich und muss zwei Stunden ausharren. Dabei haben die sogenannten Wetterexperten eitlen Sonnenschein bis zum Rest aller Tage geunkt. Mit Weltuntergängen im Gebirge ist nicht zu scherzen.

    Ich bekomme vom sehr netten Fahrradhändler zwei Paar Bremsbeläge und warme Ratschläge. Ich soll nicht bei Temu und Amazon sicherheitsrelevante Sachen bestellen. Wegen den Chinesen. Ich gelobe Besserung. Als Verbraucher sind wir ja auch Konsumenten und haben damit auch eine Verantwortung.

    Innichen ist das Tourizentrum der Region. Es stehen zwei Barockkirchen im Ort. Der Rest und sämtliche Zwischenräume sind mit Alpenbeton gefüllt. Was bitte machen all diese vielen Menschen hier? Jeder Millionste sucht Bremsbeläge.

    In Toblach gehe ich auf den Zeltplatz. Ich soll 30,50 Euro bezahlen und tue meinen Unmut kund. Der junge Mann in der Rezeption meint, dass sei im Hochpustertal so üblich. Ich frage nach Strom für meine Akkus und er verneint. Dann reiße ich ihm das Druckerkabel raus und stecke meine Ladelandschaft hier in seinem Büro an. Drohe ich ihm an. Das wäre bei mir so üblich. Er hat gelacht und ich darf hier seine heilige Steckdose mitbenutzen. Und ich weiß jetzt, in welchem Tal ich so kostenintensiv nächtige.

    Die Euros sind gut angelegt. Der Platz liegt an einem echt schönen See, so mit Panorama und Ufer. Das Restaurant meide ich wegen Pizzaalergie. Die Vibes auf der Zeltwiese sind deutlich besser und ich bastele das dritte Käsebrot des Tages. Hier sind meine Kollegen mit Rädern. Bestimmt 20 bunte Zelte auf der abschüssigen Wiese.
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