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  • Day 7

    Schicksal

    August 15, 2022 in France ⋅ ☁️ 19 °C

    Es ist bedeckt, ab und zu tröpfelt es ein wenig, von Regen zu sprechen wäre weit übertrieben, der Wind bringt eine angenehm kalte Brise ins Gesicht. Im Auto herrscht Stille, kein genervtes Mauzen, kein angestrengtes Hecheln hinter uns. Das sind die Temperaturen die wir zum Reisen lieben. So fahren wir entspannt vor uns hin auf der französischen Schnellstraße und genießen die Aussicht. Bis der kleine Hunger kommt und zufällig ein Restaurant zur goldenen Möve auf dem Weg liegt. Mal sehen was es da bei den Franzosen so gibt. Der Parkplatz ist gerappelt voll und das Restaurant noch mehr. Wir bestellen zum Mitnehmen um dann im Auto zu essen. Was uns auffällt... es gibt einen Big Mac Chicken.... verrückt... essen wir aber nicht. Susi nimmt wine Art Sandwich und ich einen Burger den es bei uns nicht gibt. Schmeckt beides ganz gut, der Cheesburger dafür aber gar nicht wie bei uns und der Kaffee ist wieder mal ungenießbar. Gut das wir unseren eigenen mit dabei haben. Unser Ziel ist heute eine kleine Halbinsel mit einer Bucht an der es sich gut surfen lassen soll. Siouville heißt der Ort und nachdem wir wieder einige enge gewundene Straßen gefahren sind die steil bergauf und bergab führten haben wir den Campingplatz auch direkt gefunden. Es ist grad Siesta aber es hängt leider schon ein Schild dran dass sie ausgebucht sind.... ich hab schon meine Möglichkeit zum Surfen schwinden sehen und war kurz etwas niedergeschlagen, doch meine Frau hat direkt in der gleichen Bucht nur am anderen Ende noch einen 2. Campingplatz ausfindig gemacht also ab dahin. Wieder fahren wir kleine Buckelpisten, alles wirkt irgendwie verschlafen und die Berge sind etwas hinter den Wolken versteckt. Das nicht viel los ist könnte auch daran liegen dass die Franzosen heute einen Feiertag haben. Die Geschäfte sind zu. Es ist irgendwas kirchliches, jedenfalls ist kaum jemand unterwegs, worum ich gabz froh bin bei den steilen kurven bergab und bergauf mit dem dicken Henry. In die Zielstraße einbiegend sehen wir bereits einen geilen Parkplatz mit direktwm Blick aufs Meer und den wunderschönen breiten Sandstrand. Direkt daneben ist ein kleiner niedlicher Campingplatz. Der natürlich auch Siesta hat und erst 17 Uhr wieder ein besetztes Büro. Also stellen wir uns erstmal auf den Parkplatz und gehen mit den Jungs me Runde runter an der Strand, wo sie direkt ausflippen vor Freude. Links und rechts der Bucht sind kleine Berge und dadurch das es so vergangen ist wirkt alles ein wenig Mystisch. In den Wellen tummeln sich ein paar Surfer und hier und da spielen andere Hunde am Strand. Alles total friedlich.
    Wir wollen möglichst zeitig am Platz sein um noch einen Stellplatz zu ergattern, denn hier möchten wie unbedingt bleiben. 16.30Uhr stehen wir also schon bereit zum Checkin. Irgendwann kommt ein netter mit Camper vorbei und erklärt mir auf Englisch das man sich seinen Platz einfach aussuchen darf und später dann zum Check in gehen. Na hätten wir das nur vorher gewusst! Ich bedanke mich dass er uns aufgeklärt hat und dann sichern wir uns aber ganze schnell einen der letzten Plätze, denn der Campingplatz ist wirklich nur sehr klein. Aaaaber wenn wir im Bett in Henry liegen können wir das Meer sehen, zu Fuß brauchen wir nichtmal eine Minute bis zum Strand uuund hören tun wir das Meer die ganze Zeit !!! Wirklich ein Traum. Also geh ich kurz nach 5 zur Rezeption. Eine Nette ältere Französin begrüßt mich und bleibt weiter freundlich als ich nach der englischen Sprache frage. Sie sagte ein bisschen kann sie englisch... ich sage ihr das ist gut denn ich Kamm ein wenig französisch also können wir das mischen. Wir lachen beide und klären die Formalitäten. Bezahlen müssen wir erst bei der Abreise. Und morgens kommt sogar ein Bäcker Auto vorbei !
    Wir bauen unser Lager auf, trinken einen Kaffe mit Blick aufs Meer und gehen anschließend eine ausgiebige Runde mit den Hunden am Strand toben. Baloo springt kopfüber in die Wellen und nutzt sie mit Hilfe seiner Schwimmweste auf dem Rückweg als Surfhilfe. Spencer lässt sich soweit animieren das er bis zum Hals von den Wellen überspühlt wird und alle zusammen genießen wir die Ruhe die hier herrscht.

    Zurück am Bus werden wir vom Nachbarshund lautstark begrüßt. Eine kleine Wolfspitz Dame, die Hündin einer Bayrischen Großfamilie mit zum Glück nicht mehr ganz so kleinen Kindern. Aber dafür ziemlichen Klugscheißern. Wir verhalten uns ganz ruhig, legen die Hunde ab, packen baloo in seinen Bademantel und machen uns Abendbrot. Nach ca. 5 min hört die Hündin dann auch auf zu Bellen ... aber nur weil sie was von deren Abendessen abbekommen hat. Nach 5 min essen wünschten wir uns aber dass sie wieder anfängt mit essen, damit wir die anderen nicht mehr hören müssen... es gibt eine älteste Tochter die quasi auswendig erzählt was sie alles in ihren letzten Schuljahren so gelernt hat... es geht über Politik, Geografie, gesellschaftliche Themen wie die demografische Entwicklung, verschiedenste politische Systeme und noch vieles mehr... unsere Ohren klingeln ganz gewaltig, also verkrümeln wir uns in Bus, machen die Hecktür auf und genießen die Aussicht und fas Rauschen vom Meer.

    Mutti hat immer gesagt "es hat alles einen Grund warum es so passiert" und heute hatte es einen guten Grund das der andere Campingplatz ausgebucht war denn nur deswegen haben wir diesen wunderschönen Platz entdecken können. Es sollte wohl so sein.
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