Satellite
Show on map
  • Day 3

    Ein Tag mit den Wundern der Natur

    May 1, 2023 in Ecuador ⋅ ☀️ 25 °C

    Den heutigen Tag in Worte zu fassen fällt uns unheimlich schwer. Denn wir haben so viel unglaublich schönes erlebt, dass es eigentlich keine Worte gibt, die dem gerecht werden. Es gab unzählige Momente in den wir sprachlos waren und Gäsehaut bekamen weil es so unglaublich schön war. Dennoch werde ich versuchen ein paar Worte zu finden um euch mit zu nehmen auf diese unglaubliche Reise.

    Der Wecker hätte um 5.30 Uhr geklingelt, doch halb 4 waren wir bereits wach. Dank der Zeitverschiebung ist frühes Aufstehen selbst für Susi und mich hier überhaupt kein Problem. Kuschelige 28 Grad haben wir. Die Balkontür hatten wir die ganze Nacht auf und so hören wir, noch im Bett liegend, ein paar vereinzelte guten Morgen Laute der Seehunde.
    Gemütlich machen wir uns für den Tag bereit. Badesachen, leichte Wanderschuhe, jede Menge Sonnencreme, Sonnenhüte und Schnorchelausrüstung stehen heute auf der Packliste.
    Um 6 Uhr erreicht mich eine Nachricht von unserem Guide. Die Tour startet eine Stunde später, denn die Tankstelle der Insel ist leer und sie müssen erstmal Sprit besorgen. Also versammelt sich die Familie auf der Dachterrasse um die gepackten Frühstückstüten doch vor Ort zu verspeisen. Die Sonne geht langsam auf, die Ruhe der Seehunde werden lauter und in Hafen fahren eifrig die kleinen, gelben Wassertaxis ihre Passagiere von den Boten zum Land und zurück. Unten vorm Hotel warten wir darauf das es losgeht als ein fröhlicher Straßenhund zu uns spaziert. Das Fell ist etwas schmutzig und er könnte gut 1-2Kg mehr vertragen aber sonst sieht er sehr gesund aus. Freundlich bittet er uns um ein paar Streicheneinheiten und ahnt nicht, das Susi und ich es sehr genießen einen kleinen Hundekuschelersatz gefunden zu haben. Auch ihm ist sichtlich warm also füllen wir die Dose in der meine Taucherbrille untergebracht ist mit unserem Wasser. Dankbar fällt er gleich drüber her und schlürft fast 500ml auf einmal weg. Anschließend bedankt er sich Schwanzwirbelnd mit einer weiteren Kuscheleinheit bevor er weiter zieht.

    Unser heutige Guide heißt Alex, spricht gut Englisch und ist ein sehr fröhlicher gut gelaunter Ecuadorianer. Mit einem der gelben Wassertaxis werden wir zu unserem Boot gebracht. Es ist ein Katamaran mit zwei großen Motoren und einem Schatten spendenden Dach, so wie einem Sonnendeck an der Front. Als alle an Board sind bekommen wir ein Einweisung in den Tag. Immer wieder betont er das wir bitte viel trinken sollen, es gibt einen großen Kanister in unsere Flaschen nach zu füllen. Außerdem erinnert er uns regelmäßig den Sonnenschutz nach zu legen, Hüte zu tragen und während der Fahrt nicht zu lange auf den Sonnendeck zu liegen, denn durch den Wind merken wir nicht wenn wir verbrennen oder, noch schlimmer, einen Sonnenstich bekommen. Die Crew besteht aus zwei weiteren jungen Männern und dem Kapitän. Alle sind unheimlich freundlich und achten die komplette Tour sehr auf uns. Ca. 2 Stunden dauert die Fahrt zum „Punta Pitt“. Dem östlichsten Punkt der Galapagos Inseln. Dort kommt man nur mit dem Bot und einen Guide des Nationalparks hin. Denn alles drum herum ist Naturschutzgebiet und darf von Touristen nicht betreten werden. Schon gar nicht alleine.
    Während der Fahrt genießen wir die Aussicht. Auf der einen Seite die atemberaubende Landschaft mit Vulkangestein, vielen grünen Hügeln und versteckten Buchten. Auf der anderen das Meer. Immer wieder sehen wir Schildkröten schwimmen, ab und zu strecken sie ihre Köpfe aus dem Wasser um direkt im Anschluss wieder hinunter zu tauchen.
    Das Meer ist glatt und sehr ruhig, wir erreichen eine kleine Bucht, wo unser Boot vor Anker geht. Ein kleines Schlauchboot wird zu Wasser gelassen welches uns an den Strand bringt. Oder zumindest bis kurz davor, dann springen wir ins Wasser und gehen das letzte Stück. Im Schatten döst ein kleiner Seehund vor sich hin und lässt sich von unserer Anwesenheit überhaupt nicht stören.
    Jetzt ist es Zeit für die Wanderschuhe. Alex führt uns auf einem kleinen Pfad hinein in den Nationalpark. Immer wieder bleibt er stehen um uns Lavaechsen, Darwinfinken oder kleine bunte Graßhüpfer zu zeigen. Geduldig wartet er dann das wir unsere Bilder machen und erzählt uns mehr zu den Tieren. Über Geröll und rutschigen Felsen steigen wir den Weg empor und kommen ordentlich ins schwitzen. Nicht weil der Aufstieg zu schwer ist, sondern weil es ist als würde man in einer Sauna wandern gehen. Die Hitze sammelt sich zwischen den Steinen und entwickelt ein wüstenähnliches Klima. Die Lavaechsen begleiten uns über den gesamten Weg. Die Männchen etwas größer, die Weibchen kleiner aber mit einem roten Hals und Bauch. Also wir auf einen Hügel angekommen sind können wir unseren Augen kaum trauen. Ein Blaufußtölpel, worauf ich so gehofft hatte, sitzt direkt vor unserer Nase und neben ihm ein Weibchen welchen Eier unter sich versteckt. Blaufußtölpel legen 1-3 Eier, wovon meist aber nur maximal 2 nach den Schlüpfen überleben, da die Elterntiere oft nicht genug zu essen finden um die alle durch zu bringen. Die Tölpeln hecheln mit halb geöffnetem Schnabel um sich ab zu kühlen. Ihre blauen Füße kommen von ihrer Ernährung. Sie fressen Meerestiere, welche einen Stoff enthalten den ihr Füße eben blaue werden lassen. Ein paar Meter weiter sehen wir erneut ein Weibchen und dieses Mal ist tatsächlich ein junges unter ihrem Bauch versteckt. Ein kleines flauschiges Knäul, was man als solches kaum erkennt. Es ist ein wahnsinns Zufall das wir ausgerechnet dann hier sind, wenn die Blaufußtölpel ihre Jungen bekommen und das wir dann auch noch das Glück haben eines zu sehen ist kaum zu beschreiben. Wir saugen den Augenblick auf, beobachten und genießen den Moment. Die Tölpel scheinen uns überhaupt nicht für voll zu nehmen. Oberste Regel auf den Galapagos Inseln ist, respektiere die Natur und ihre Bewohner. Sie sind hier zu Hause, wir sind geduldete Gäste. Ein Mindestabstand von 2m muss immer gewährleistet werden. Wenn ein Tier sich entfernt lasse ich es gewähren und gehe nicht hinterher und Anfassen ist Tabu. Außerdem dürfen die Wege nie verlassen werden. Es ist still denn alle wissen um diesen besonderen Moment. Wir sind nun auf dem Gipfel unserer Wanderung angekommen und lassen unsere glühend aufgeheizten Körper von den woltuenden Wind etwas runter kühlen, bevor wir den Abstieg beginnen. Die Blaufußtölpel bauen ihr Nest übrigens mit einem Kreis aus Kot. Damit markieren sie ihren Platz und ihre Jungen. Wenn eins der Jungen diesen Kreis verlässt wird es als solches nicht mehr angenommen und verhungert. Es gibt außerdem noch Rotfußtölpel und welche mit einer Zeichnung wie eine Brille um die Augen. Alle drei Arten Jagen in unterschiedlicher Entfernung zur Küste, so dass sie auch gegenseitig keine Nahrung weg nehmen können. Aus diesem Grund nehmen sie unterschiedliche Nahrung zu sich, was wiederum diese unterschiedlichen Färbungen verursacht.

    Der Abstieg geht unheimlich schnell denn wir wollen unbedingt ins Meer um uns so richtig ab zu kühlen. Am Strand angekommen zieht Susi sofort ihre Schuhe aus, um die Füße ins Wasser zu halten. Ich gehe schon ein Stück vor um dann direkt von einer wild tänzelnden Susi überholt zu werden die mir wild zuruft „mach das nicht mach das bloß nicht, der Sand ist heiß heiß heiß“. Glaubt mir das war ein unheimlich lustiger Anblick und ich lag vor lachen fast im Sand, wenn er denn nicht so heiß gewesen wäre.
    Das Schlauchboot bringt uns direkt aufs Große, wo wir direkt unsere Shirts aus ziehen und mit einem Sprung im Wasser landen. Es hat herrliche 23 Grad und man kann es förmlich zischen hören und gut tut die Abkühlung.
    Während wir wandern waren hat die Crew unser Mittag vorbereitet. Es gibt Tunfisch, Hühnchen, Reis, Bohnen, Möhren und Brokoli und Melone. Genau das Richtige jetzt. Anschließend verlassen wir diesen wunderschönen Ort, um zu unserem Schnorchel Felsen zu fahren. Es ist ruhig an Board. Alles verarbeiten noch die letzten Eindrücke als Alex vom Bug aus mit einem aufgeregt „Dolphins!“ ruft! Er winkt uns freudestrahlend zu wir sollen unbedingt gucken kommen. Alle stürmen an die Seiten des Bootes. Ich schnappe mir schnell mein Handy, weil die Kamera schon gut verpackt im Rucksack liegt, und Kletter mit nach vorne. Gleich eine ganze Schule von Delphinen begleitet unser Bot. Sie schwimmen vorweg, machen weite Sprünge aus dem Wasser, lassen sich zurückfallen um uns dann direkt wieder zu überholen. Der Kapitän drosselt das Tempo und für einen kurzen Moment hört man sogar ihre markanten Rufe. Es Breitet sich staunen aus an Board. Wir bekommen Gänsehaut und einen Klos im Hals, als uns die Crew erzählt das es selbst für sie etwas besonderes ist, einer derart große Zahl an Delphinen so dicht am Boot zu haben.
    Ein ganzes Stück begleiten sie uns, bevor sie wieder ihrer jagt nachgehen. Beseelt vom Glück fahren wir weiter.
    Dann gibt Alex das Kommando. Los macht euch fertig. Kurze Neos haben wir dabei denn an unseren Schnorchelspot ist das Wasser sehr tief und dem entsprechend auch etwas kälter. Wir springen von Bord und stecken die Köpfe unter Wasser. Das erste was wir sehen ist, was soll ich euch sagen, eine gemütlich dahin treibende Schildkröte. Sie lässt sich überhaupt nicht stören, wie schwimmen ein Stück mit ihr und beobachten wir sie sich mit langsamen Flossenschlägen fort bewegt. Etwas später schwimmt noch eine genau unter mir und ich begleite sie ein wenig. Am Riff des Felsen an denn wir tauchen sind viele kleine und große, bunte Fische. Wir sind „gefühlt“ gerade mal 5min im Wasser als Alex uns zuruft sie Zeit ist vorbei, wir müssen zurück an Bord. Zu dem Zeitpunkt waren wir bereits 45min im Wasser. Es gab so viel zu gucken dass es wie im Flug verging.

    Wir sind geflasht von so vielen Eindrücken und lassen das jetzt erstmal in Ruhe Sacken. Morgen ist unser Tag zur freien Verfügung und wir haben bereits Pläne !

    P.S. Das Internet ist hier im Inselmodus, so dass das hoch Laden der Beiträge manchmal mehrere Stunden dauert. Also nicht wundern wenn mal etwas länger geht.
    Read more