Abenteuer Galapagos

April - May 2023
Eine Reise ins Paradies zu Landleguanen, Schildkröten, Blaufußtölpeln und Galapagos Pinguinen. Read more
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    April 25, 2023 in Germany ⋅ 🌙 5 °C

    Es ist kaum vorstellbar. So lange reden wir davon, studieren den Lonely Planet, lesen immer und immer wieder den Ablaufplan und träumen davon was wir wohl alles sehen werden. Seit der letzten Woche wird der kleine Stapel an Dingen die unbedingt mit müssen stetig höher und in uns breitet sich eine leise Unruhe aus. Hummeln im Reisehintern die uns dazu antreiben unsere Flügel aus zu breiten. Raus aus dem Alltag, hinein ins Ungewisse.

    Galapagos, wie kommen wir darauf. Papa hat gerundet. Die Tradition besagt, dass dann eine gemeinsame Reise ansteht und Papa bestimmt das Ziel. Galapagos soll es sein. Wir konnten es kaum glauben. Ein Traumziel für jeden Reisenden, aber auch eines was immer ganz weit weg erschien. Doch Papa macht es möglich.

    Aber was heißt das überhaupt, Galapagos Inseln?
    Geografisch bedeutet es eine Reise zum Pazifischen Ozean, dicht an den Äquator, etwa 90Grad westlich von Greewich.
    In Zahlen bedeutet es 13 Hauptinseln mit einer Fläche von 14 - 4588 km2, 6 kleine Inseln mit 1 - 5 km2 und unzähligen kleinen Inselchen von denen die wenigsten einen Namen Tragen.
    Tierisch gesehen heißt es einer Artenvielfalt zu begegnen die weltweit ihresgleichen sucht. Viele tierische Bewohner sind nirgends sonst zu finden und verhalten sich allesamt so, als wären die Menschen nichts als lästige Paparazzi.

    Charles Darwin hat als Pionier der Reisenden Forscher und Wissenschaftler hier fünf wichtige Jahre verbracht. Die Inseln bestanden zu Beginn nur aus Vulkangestein ohne jede Vegetation. Durch diverse Winde und Zugvögel kamen dann Samen auf ihnen an und die stärksten bildeten die erste Vegetation. Natürlich kamen dann weiter Samenverteiler in Form von Reisenden auf die Inseln und so gibt es einen bunten Mix
    der verschiedensten und anpassungsfähigsten Pflanzen.
    Heut zu Tage ist aber Schluss mit dem fröhlichen Samen verteilen, denn jeder Ankömmling wird bis auf den Schlüppi gefilzt, damit die jetzige Flora und Faune nicht von Fremdlingen verdrängt wird.

    Unsere letzten Tage vor der Abreise sind gespickt von Vorbereitungen. Reiseadapter und Spannungswandler besorgen, Geld wechseln, Anti Brumm Tropical, Sonnenschutz und kurze Hosen. Samstag früh gegen 6Uhr startet der Flieger und wir können es kaum erwarten.

    Die Arbeit lässt die übrige Wartezeit hoffentlich schnell vergessen und dann heißt es endlich wieder Adiòs Amigos, wir sind dann mal Weg, die Welt entdecken!
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  • Ein überraschend rasanter Start

    April 28, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 11 °C

    Der Tag war komplett durch geplant. Liesel wurde in ihr Ferienlager gebracht, die Hunde nochmal gekuschelt und endgültig abgegeben und das Packchaos neigte sich langsam einen überschaubaren Ende.
    Ich konnte also entspannt zu Arbeit fahren während Susi einen voll geplanten Nachmittag hat, wo sie die letzten Besorgungen macht.
    Auf dem Klinikparkplatz angekommen dann plötzlich ein Anruf von Anne, unser Flug von Hamburg nach Amsterdam wurde ersatzlos gestrichen, der Reiseleiter hat alle Optionen geprüft und die einzige wirkliche Alternative ist ein Flug um 20.40 Uhr von Berlin. Meine 1. Gedanke war nur „scheiße“ …. Und dann erstmal kurz gar nix. Ich wusste wie es auf Station aussieht, meine Chancen irgendwie früher weg zu kommen schätzte ich als sehr schlecht ein. Doch da hab ich ohne mein fantastisches Team gerechnet. Zunächst überfiel ich die Öse. Schnell die Situation erklärt, ich gebe
    zu vielleicht lagt auch schon etwas Panik in meiner Stimme. Die Öse hat direkt in den Notfallmodus umgeschaltet. „Alles klar das kriegen wir hin, dann macht du nicht die ECMO… dann schreib ich die Einteilung hier um so und so und du haust 16 Uhr ab.“ Ich also schnell wieder Anne angerufen alles klar kann gebucht werden ! Es würde immernoch knapp werden doch machbar. Doch als ich dann zur Übergabe kam, schickten meine Kollegen mich direkt wieder weg… „du bekommst keinen Patienten. Los mach dich schnell aufm weg.“ bestes Team der Welt!!
    Zack Zack ging es also nach Hause um alles fertig zu machen. Unterwegs noch mit Susi Telefoniert sie musste auch den ganzen Tagesplan enorm abkürzen und jetzt noch schnell die letzten Sachen einkaufen. Im Hintergrund gab die Reiseleitung alles um uns noch irgendwie einen Parkplatz am BER zu organisieren.

    Als Susi mit dem Kampfbus mit quietschenden Reifen vorm Laden ankommt bin ich gerade fertig mit packen. Wir schmeißen also alles rein in Bus und fahren Punkt 16Uhr vom Hof.
    Etwas früher als die anderen aber wir können auch nur so 100kmh fahren mit dem guten T3. Es ist viel Verkehr aber immerhin flüssig und so atmen wir das erste mal ein kleines bisschen durch.

    Dann kam ein Anruf von Thomas der Reiseleiter, er hat uns Parkplätze organisiert. Allerdings gab es nur noch 2 verschiedene. Einer davon etwas weiter weg vom Terminal, was zeitlich schwierig werden können. Also ist jetzt sein Plan, alle Beifahrer werden am Terminal 1 raus gelassen und erledigen schonmal den Check in mit dem ganzen Gepäck. Währenddessen fährt Susi mit Papa im Schlepptau zu dem weiten Parkplatz stellt unseren Bus dort ab, steigt bei Papa ein und sie fahren dann zu dem dichten Parkplatz.
    Genauso haben wir es dann auch gemacht. Und was sollen wir euch sagen, wir haben es geschafft. Sicherheitskontrollen gingen super fix und pünktlich als das Boarding los ging waren wir am Gate! Jetzt sitzen wir im Flieger von KLM und kommen gleich in Amsterdam an.
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  • Day 1

    Der Mittelpunkt der Welt

    April 29, 2023 in Ecuador

    Wie schön dich ein entspannter Check in sein kann. Der Flughafen Shuttle bringt uns in den frühen Morgenstunden zurück an den Amsterdamer Flughafen. Viel Schlaf gab es für uns alle nicht, doch das ist halb so wild, denn heute geht es rüber nach Ecuador.
    Die Stimmung ist gut, der Check in verläuft gut. An den Sicherheitskontrollen erreichen Susi und ich die 100%. Erneut wird unser Handgepäck nach dem Scan raus gezogen und wir müssen uns einer weiteren Kontrolle unterziehen. Zwei Blondienen scheinen wirklich weltweit gefährlich zu sein ;) selbstverständlich haben wir alles gut genug versteckt das nix zu finden ist und wir können entspannt erstmal was zu Frühstücken jagen. Besonders genießen wir dabei nochmal den Kaffee denn der soll in Ecuador für den europäischen Gaumen nicht so lecker sein. Wir werden das natürlich höchstpersönlich vor Ort testen.
    Gut gestärkt und voller Vorfreude stiegen
    Wir in unseren Flieger. KLM bringt uns in Etwas mehr als 11 Stunden über den Altantischen Ozean 9785 km weit in eine andere, völlig unbekannte Welt.
    Auf dem Flug gibt es das volle Entertainment Programm.W-lan, Fernsehen, Musik und eine live Verfolgung auf der Weltkarte. Zu Essen und zu trinken wird uns in regelmäßigen Abständen gebracht, so dass wir gesättigt und mit steifen Rücken und Knien um ca. 14.30Uhr in Ecuador landen. Die Zeitverschiebung spielt uns in die Karten, 7 Stunden haben wir gewonnen, in dem wir einfach der Sonne hinterher geflogen sind.
    Auch hier klappen die Sicherheitskontrollen super, es gibt hübsche rosa Stempel in unsere Pässe und die Koffer bzw. Rucksäcke sind auch alle mit gekommen. In der Ankunftshalle werden wir schon vom Shuttlebusfahrer erwartet. Die Kurze Fahrt zum Hotel staunen wir schon über die wunderschöne bergige Kulisse.
    Doch wer jetzt denkt nach 11 Stunden Flug hätten wir schon die Nase vol, der hat uns unterschätzt. Noch beim Check in organisieren wir uns einen Fahrer, denn wir wollen zum Mittelpunkt der Erde. Also schmeißen wir nur fix unser Gepäck in den Zimmern ab und dann gehts direkt ins Auto. Um uns alle mit zu kriegen müssen die Notsitze aufgeklappt werden und dann gab es eine sehr kurvenreiche Fahrt. Auf der einen Seite wunderschöne Berglandschaft, auf der anderen heruntergekommene Häuser und Armut, außerdem gibt es unzählige Straßenhunde, welche wir gerne alle gerettet hätten. Ecuador ist das viert ärmste Land der Welt und das sieht man wirklich an jeder Ecke. Wieder einmal werden wir auf den Boden der Realität zurück geholt und wissen dass wir überhaupt nie etwas zu meckern haben, weil es uns so gut geht. An den Straßen stehen überall Menschen und versuchen verzweifelt etwas von ihrer Ware los zu werden.
    Nach vielen vielen steilen Kurven und Tälern sind wir dann endlich angekommen. Am Mittelpunkt der Erde. Am Äquator Denkma. Hier zeigen die Koordinaten im Gps 000 an. Das Aquatordenkmal selbst is leider gerade in der Renovierung aber der Platz an sich und die Linie auf dem Boden reicht uns völlig aus. Wie können nun an zwei Orten der Welt gleichzeitig sein! Links Süden rechts Westen.
    Und nun lass ich euch mit den Bildern allein, denn morgen früh geht es zur letzten Etappe der Anreise. Von Quito nach San Cristobal. Um 4 Uhr müssen wir schon aufstehen!
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  • Day 2

    Hòla Galapagos

    April 30, 2023 in Ecuador ⋅ ⛅ 26 °C

    Unser Motto heute „der frühe Vogel kriegt den Flieger“ . Um 4 Uhr klingelt der Wecker, doch dank der Zeitverschiebung sind wir alle spätestens um 3 Uhr wach. Sogar Rico schickt um halb 4 eine Nachricht in die Gruppe wie sehr er sich schon auf den nächsten Flug freut. Normalerweise bekommt er noch einen extra Anruf zum wecken, das war heute nicht nötig!
    Wir genießen nochmal unsere Regendusche, packen die paar Sachen wieder zusammen und stehen überpünktlich in der Lobby um auf den Shuttle Bus zu warten. Frühstück gibt es heute als Lunchbox.

    Am Flughafen angekommen müssen wir zunächst eine Permission beantragen um überhaupt einreisen zu dürfen. Das geht total problemlos und fix. Anschließend bekommt unser Gepäck schon einen Sicherheitscheck und ein blaues Bändchen, als Zeichen das dieser erfolgreich war.
    Am Check in und der Gepäckabgabe wirkt zunächst alles sehr modern mit selbstbedienungsschaltern. Doch ist diese Technik scheinbar noch nicht ganz ausgereift, denn ständig hängt sie sich auf oder braucht ewig um eine Seite zu laden. Genau aus diesem Grund steht wahrscheinlich auch neben jedem Schalter trotzdem ein freundlicher Flughafenmitarbeiter. Sie helfen ganz geduldig aber man sieht ihnen trotzdem an, das sie nicht überzeugt sind von der Technik 😅
    Dennoch sind unsere Gepäckstücke irgendwann alle aufgenommen und wir liegen sehr gut in der Zeit. Noch ein letzter Kaffee und etwas bummeln im Souvenirshop und dann gehts durch die Sicherheitskontrolle. Susis und meine Serie reißt an dieser Stelle wieder ab. Alles geht ohne extra Kontrolle durch und wir flutschen ihnen einfach durchs Netz! Sehr unkompliziert steigen wir also in unseren kleinen Flieger. Noch ein Zwischenstop in Guayaquil und dann ab rüber nach Sant Cristobal!
    Während dem Zwischenstopp können wir sogar im Flieger bleiben, es steigen noch einige Leute dazu und dann gehts weiter.
    Kurz bevor wir ankommen geht die Cabin Crew durch den Flieger, öffnet die Handgepäck Fächer und besprüht alles mit massenhaft Insektenspay. So wollen sie verhindern, das die Reisenden fremde Schädlinge auf die Insel bringen.

    Die Landung ist etwas rumpelig und dann setzten wir unsere Füße endlich auf die erste Insel! Es ist unbeschreiblich! Ein klitzekleiner Flughafen. Wir müssen uns erneut anstellen um aus zu checken. Es wird erfragt ob wir verbotene Sachen, wie Samen oder Ähnliches dabei haben, vor der Eingangshalle ist ein Desinfektionspad für die Füße bzw Schuhe.
    Während wir in der Schlange stehen kann man beobachten wie die Koffer vom Band genommen und in mehreren Reihen aufgestellt werden. Anschließend kommt
    ein Polizist mit Hund (Malinoir) welcher jede Reihe mit einer Riesen Freude abschnüffelt. Ein Koffer wird sogar raus gezogen und wir wüssten nur zu gerne was da wohl verbotenes drin ist.
    Bevor wir endgültig zu unserem Gepäck dürfen wird unser Handgepäck nochmal durchleuchtet. Doch wir sind sauber und dürfen los.

    Unser Shuttle Service hat uns wohl vergessen, also organisieren wir uns einen von den vielen Pick Ups vor dem Airport. Er bringt uns zum Hotel. Leicht gequetscht auf der Rückbank kommen nach kurzer Fahrt am Hotel an, welches direkt am Wasser liegt. Ein Check in ist erst in 2 Stunden möglich da die Zimmer noch gereinigt werden aber wir dürfen unser Gepäck hier lassen und schonmal ein wenig die Gegend erkunden.
    Direkt vorm Sunset Hotel ist ein kleiner Steg und hier tummelt sich alles voller Seehunde. Ihr „bellen“ ist ständig präsent. Die Jungen von ihnen toben im flachen
    Wasser miteinander und die großen alten lümmeln auf den Felsen herum. Dazwischen krabbeln knallrote Krebse umher. Es ist ein schönes Schauspiel wo wir lange stehen und zugucken.
    Dann entdeckt Rico unter der Wasseroberfläche zwischen den Felsen tatsächlich eine Schildkröte! Sie schwimmt gemütlich ihre Kreise steckt sogar einmal den Kopf heraus. Wir sind völlig geflasht und können unser Glück kaum glauben! Wir sind im Paradies!
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  • Day 2

    Skatepark Sant Cristobal

    April 30, 2023 in Ecuador ⋅ ☀️ 28 °C

    Nach unserer kleinen Erkundungstour vor dem Hotel und einer wirklich leckeren Stärkung in einem der Restaurant hier gab es erstmal eine kleine Siesta auf unserem Zimmer. Ein wirklich wunderschönes Zimmer, mit zwei Riesen Betten, großer Dusche und Balkon mit Blick aufs Meer. Herrlich! Lange halte ich es jedoch nicht aus die Füße still zu halten. Um halb 6 kommt unser Guide um den morgigen Ausflug zu planen und alles. Anschließend wird es dunkel sein denn um 6 geht ja schon die Sonne unter. Vorher wollte ich unbedingt noch den lokalen Skatepark erkunden. Also spazieren wir los. Ich gebe zu es hat mich einige Überwindung gekostet bei 30 Grad meine Skateboard Schuhe inklusive Socken an zu ziehen, doch Barfuß fahren ist leider keiner Option. Rico ist auch neugierig und kommt mit uns mit. Gute 15 Minuten spazieren wir ins Innere der Stadt. Dabei erleben wir eine klare Veränderung des Stadtbildes. Die Häuser werden kleiner und ungepflegter, Tourismus gibt es in dieser Ecke der Stadt nicht mehr. Was es aber gibt sind freundlich Einheimische, die uns im vorbei fahren oder gehen zumindest einmal freundlich zu lächeln und oft sogar ein „Hallo“ rufen. Den Skatepark finden wir auf Anhieb und haben wir direkt komplett für uns alleine. Warum das so ist wurde mir allerdings nach der 1. Runde auch direkt klar. Es war wie durch einen sehr warm eingestellten Föhn zu fahren und von oben hält jemand einen Heizpilz direkt über deinen Schädel. Wir entdecken das es hier Flutlichter gibt, also das ganze nachts wohl beleuchtet ist. War wohl wirklich nicht so klug in der prallen Sonne her zu kommen aber ich war so aufgeregt 😆 also fahre ich trotzdem ein paar Runden und kann es kaum glauben. Wir sind auf den Galapagos Inseln an einem mega coolen Skatepark, im Hintergrund ein schwarzer Berg, aus Vulkangestein. Irgendwie surreal.
    Rico kann es sich natürlich auch nicht nehmen lassen noch ein paar Runden auf meinen Board zu drehen bevor wir wieder zum Hotel spazieren.
    Die Einweisung für morgen läuft anschließend super und völlig problemlos, mehr kann ich noch nicht verraten.

    Nach einer kleinen schlenderrunde durch diverse Souvenierläden lassen wir nun den Abend auf der Dachterrasse entspannt ausklingen …. Galapagos… wer hätte das gedacht
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  • Day 3

    Ein Tag mit den Wundern der Natur

    May 1, 2023 in Ecuador ⋅ ☀️ 25 °C

    Den heutigen Tag in Worte zu fassen fällt uns unheimlich schwer. Denn wir haben so viel unglaublich schönes erlebt, dass es eigentlich keine Worte gibt, die dem gerecht werden. Es gab unzählige Momente in den wir sprachlos waren und Gäsehaut bekamen weil es so unglaublich schön war. Dennoch werde ich versuchen ein paar Worte zu finden um euch mit zu nehmen auf diese unglaubliche Reise.

    Der Wecker hätte um 5.30 Uhr geklingelt, doch halb 4 waren wir bereits wach. Dank der Zeitverschiebung ist frühes Aufstehen selbst für Susi und mich hier überhaupt kein Problem. Kuschelige 28 Grad haben wir. Die Balkontür hatten wir die ganze Nacht auf und so hören wir, noch im Bett liegend, ein paar vereinzelte guten Morgen Laute der Seehunde.
    Gemütlich machen wir uns für den Tag bereit. Badesachen, leichte Wanderschuhe, jede Menge Sonnencreme, Sonnenhüte und Schnorchelausrüstung stehen heute auf der Packliste.
    Um 6 Uhr erreicht mich eine Nachricht von unserem Guide. Die Tour startet eine Stunde später, denn die Tankstelle der Insel ist leer und sie müssen erstmal Sprit besorgen. Also versammelt sich die Familie auf der Dachterrasse um die gepackten Frühstückstüten doch vor Ort zu verspeisen. Die Sonne geht langsam auf, die Ruhe der Seehunde werden lauter und in Hafen fahren eifrig die kleinen, gelben Wassertaxis ihre Passagiere von den Boten zum Land und zurück. Unten vorm Hotel warten wir darauf das es losgeht als ein fröhlicher Straßenhund zu uns spaziert. Das Fell ist etwas schmutzig und er könnte gut 1-2Kg mehr vertragen aber sonst sieht er sehr gesund aus. Freundlich bittet er uns um ein paar Streicheneinheiten und ahnt nicht, das Susi und ich es sehr genießen einen kleinen Hundekuschelersatz gefunden zu haben. Auch ihm ist sichtlich warm also füllen wir die Dose in der meine Taucherbrille untergebracht ist mit unserem Wasser. Dankbar fällt er gleich drüber her und schlürft fast 500ml auf einmal weg. Anschließend bedankt er sich Schwanzwirbelnd mit einer weiteren Kuscheleinheit bevor er weiter zieht.

    Unser heutige Guide heißt Alex, spricht gut Englisch und ist ein sehr fröhlicher gut gelaunter Ecuadorianer. Mit einem der gelben Wassertaxis werden wir zu unserem Boot gebracht. Es ist ein Katamaran mit zwei großen Motoren und einem Schatten spendenden Dach, so wie einem Sonnendeck an der Front. Als alle an Board sind bekommen wir ein Einweisung in den Tag. Immer wieder betont er das wir bitte viel trinken sollen, es gibt einen großen Kanister in unsere Flaschen nach zu füllen. Außerdem erinnert er uns regelmäßig den Sonnenschutz nach zu legen, Hüte zu tragen und während der Fahrt nicht zu lange auf den Sonnendeck zu liegen, denn durch den Wind merken wir nicht wenn wir verbrennen oder, noch schlimmer, einen Sonnenstich bekommen. Die Crew besteht aus zwei weiteren jungen Männern und dem Kapitän. Alle sind unheimlich freundlich und achten die komplette Tour sehr auf uns. Ca. 2 Stunden dauert die Fahrt zum „Punta Pitt“. Dem östlichsten Punkt der Galapagos Inseln. Dort kommt man nur mit dem Bot und einen Guide des Nationalparks hin. Denn alles drum herum ist Naturschutzgebiet und darf von Touristen nicht betreten werden. Schon gar nicht alleine.
    Während der Fahrt genießen wir die Aussicht. Auf der einen Seite die atemberaubende Landschaft mit Vulkangestein, vielen grünen Hügeln und versteckten Buchten. Auf der anderen das Meer. Immer wieder sehen wir Schildkröten schwimmen, ab und zu strecken sie ihre Köpfe aus dem Wasser um direkt im Anschluss wieder hinunter zu tauchen.
    Das Meer ist glatt und sehr ruhig, wir erreichen eine kleine Bucht, wo unser Boot vor Anker geht. Ein kleines Schlauchboot wird zu Wasser gelassen welches uns an den Strand bringt. Oder zumindest bis kurz davor, dann springen wir ins Wasser und gehen das letzte Stück. Im Schatten döst ein kleiner Seehund vor sich hin und lässt sich von unserer Anwesenheit überhaupt nicht stören.
    Jetzt ist es Zeit für die Wanderschuhe. Alex führt uns auf einem kleinen Pfad hinein in den Nationalpark. Immer wieder bleibt er stehen um uns Lavaechsen, Darwinfinken oder kleine bunte Graßhüpfer zu zeigen. Geduldig wartet er dann das wir unsere Bilder machen und erzählt uns mehr zu den Tieren. Über Geröll und rutschigen Felsen steigen wir den Weg empor und kommen ordentlich ins schwitzen. Nicht weil der Aufstieg zu schwer ist, sondern weil es ist als würde man in einer Sauna wandern gehen. Die Hitze sammelt sich zwischen den Steinen und entwickelt ein wüstenähnliches Klima. Die Lavaechsen begleiten uns über den gesamten Weg. Die Männchen etwas größer, die Weibchen kleiner aber mit einem roten Hals und Bauch. Also wir auf einen Hügel angekommen sind können wir unseren Augen kaum trauen. Ein Blaufußtölpel, worauf ich so gehofft hatte, sitzt direkt vor unserer Nase und neben ihm ein Weibchen welchen Eier unter sich versteckt. Blaufußtölpel legen 1-3 Eier, wovon meist aber nur maximal 2 nach den Schlüpfen überleben, da die Elterntiere oft nicht genug zu essen finden um die alle durch zu bringen. Die Tölpeln hecheln mit halb geöffnetem Schnabel um sich ab zu kühlen. Ihre blauen Füße kommen von ihrer Ernährung. Sie fressen Meerestiere, welche einen Stoff enthalten den ihr Füße eben blaue werden lassen. Ein paar Meter weiter sehen wir erneut ein Weibchen und dieses Mal ist tatsächlich ein junges unter ihrem Bauch versteckt. Ein kleines flauschiges Knäul, was man als solches kaum erkennt. Es ist ein wahnsinns Zufall das wir ausgerechnet dann hier sind, wenn die Blaufußtölpel ihre Jungen bekommen und das wir dann auch noch das Glück haben eines zu sehen ist kaum zu beschreiben. Wir saugen den Augenblick auf, beobachten und genießen den Moment. Die Tölpel scheinen uns überhaupt nicht für voll zu nehmen. Oberste Regel auf den Galapagos Inseln ist, respektiere die Natur und ihre Bewohner. Sie sind hier zu Hause, wir sind geduldete Gäste. Ein Mindestabstand von 2m muss immer gewährleistet werden. Wenn ein Tier sich entfernt lasse ich es gewähren und gehe nicht hinterher und Anfassen ist Tabu. Außerdem dürfen die Wege nie verlassen werden. Es ist still denn alle wissen um diesen besonderen Moment. Wir sind nun auf dem Gipfel unserer Wanderung angekommen und lassen unsere glühend aufgeheizten Körper von den woltuenden Wind etwas runter kühlen, bevor wir den Abstieg beginnen. Die Blaufußtölpel bauen ihr Nest übrigens mit einem Kreis aus Kot. Damit markieren sie ihren Platz und ihre Jungen. Wenn eins der Jungen diesen Kreis verlässt wird es als solches nicht mehr angenommen und verhungert. Es gibt außerdem noch Rotfußtölpel und welche mit einer Zeichnung wie eine Brille um die Augen. Alle drei Arten Jagen in unterschiedlicher Entfernung zur Küste, so dass sie auch gegenseitig keine Nahrung weg nehmen können. Aus diesem Grund nehmen sie unterschiedliche Nahrung zu sich, was wiederum diese unterschiedlichen Färbungen verursacht.

    Der Abstieg geht unheimlich schnell denn wir wollen unbedingt ins Meer um uns so richtig ab zu kühlen. Am Strand angekommen zieht Susi sofort ihre Schuhe aus, um die Füße ins Wasser zu halten. Ich gehe schon ein Stück vor um dann direkt von einer wild tänzelnden Susi überholt zu werden die mir wild zuruft „mach das nicht mach das bloß nicht, der Sand ist heiß heiß heiß“. Glaubt mir das war ein unheimlich lustiger Anblick und ich lag vor lachen fast im Sand, wenn er denn nicht so heiß gewesen wäre.
    Das Schlauchboot bringt uns direkt aufs Große, wo wir direkt unsere Shirts aus ziehen und mit einem Sprung im Wasser landen. Es hat herrliche 23 Grad und man kann es förmlich zischen hören und gut tut die Abkühlung.
    Während wir wandern waren hat die Crew unser Mittag vorbereitet. Es gibt Tunfisch, Hühnchen, Reis, Bohnen, Möhren und Brokoli und Melone. Genau das Richtige jetzt. Anschließend verlassen wir diesen wunderschönen Ort, um zu unserem Schnorchel Felsen zu fahren. Es ist ruhig an Board. Alles verarbeiten noch die letzten Eindrücke als Alex vom Bug aus mit einem aufgeregt „Dolphins!“ ruft! Er winkt uns freudestrahlend zu wir sollen unbedingt gucken kommen. Alle stürmen an die Seiten des Bootes. Ich schnappe mir schnell mein Handy, weil die Kamera schon gut verpackt im Rucksack liegt, und Kletter mit nach vorne. Gleich eine ganze Schule von Delphinen begleitet unser Bot. Sie schwimmen vorweg, machen weite Sprünge aus dem Wasser, lassen sich zurückfallen um uns dann direkt wieder zu überholen. Der Kapitän drosselt das Tempo und für einen kurzen Moment hört man sogar ihre markanten Rufe. Es Breitet sich staunen aus an Board. Wir bekommen Gänsehaut und einen Klos im Hals, als uns die Crew erzählt das es selbst für sie etwas besonderes ist, einer derart große Zahl an Delphinen so dicht am Boot zu haben.
    Ein ganzes Stück begleiten sie uns, bevor sie wieder ihrer jagt nachgehen. Beseelt vom Glück fahren wir weiter.
    Dann gibt Alex das Kommando. Los macht euch fertig. Kurze Neos haben wir dabei denn an unseren Schnorchelspot ist das Wasser sehr tief und dem entsprechend auch etwas kälter. Wir springen von Bord und stecken die Köpfe unter Wasser. Das erste was wir sehen ist, was soll ich euch sagen, eine gemütlich dahin treibende Schildkröte. Sie lässt sich überhaupt nicht stören, wie schwimmen ein Stück mit ihr und beobachten wir sie sich mit langsamen Flossenschlägen fort bewegt. Etwas später schwimmt noch eine genau unter mir und ich begleite sie ein wenig. Am Riff des Felsen an denn wir tauchen sind viele kleine und große, bunte Fische. Wir sind „gefühlt“ gerade mal 5min im Wasser als Alex uns zuruft sie Zeit ist vorbei, wir müssen zurück an Bord. Zu dem Zeitpunkt waren wir bereits 45min im Wasser. Es gab so viel zu gucken dass es wie im Flug verging.

    Wir sind geflasht von so vielen Eindrücken und lassen das jetzt erstmal in Ruhe Sacken. Morgen ist unser Tag zur freien Verfügung und wir haben bereits Pläne !

    P.S. Das Internet ist hier im Inselmodus, so dass das hoch Laden der Beiträge manchmal mehrere Stunden dauert. Also nicht wundern wenn mal etwas länger geht.
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  • Day 4

    Auf den Spuren von Charles Darwin

    May 2, 2023 in Ecuador ⋅ 🌙 27 °C

    Der heutige Tag hat keine festen Pläne. Es gibt also viele Möglichkeiten die Insel mal auf eigene Faust zu erkunden. Da uns das Schnorcheln gestern so gut gefallen hat, haben Susi und ich entschieden das wir das unbedingt heute nochmal machen möchten. Dafür haben wir ihr gestern direkt schon eine Taucherbrille mit Schnorchel ausgeliehen. Ich hab meine eigene den ganzen weiten Weg von zu Hause getragen und bin glücklich sie hier jetzt so nutzen zu können.

    Halb acht ist aber erstmal Treff auf der Dachterrasse für ein gemeinsames Frühstück. Es gibt frisches Obst, Joghurt mit Müsli, Toast mit Marmelade, Schinken, Käse und Eier in verschiedenen Variationen. Es ist also für jeden was dabei. Gut gestärkt packen wir unsere Rucksäcke, lassen uns strandhandtücher vom Hotel geben und spazieren los. Zunächst geht es an derPromenade entlang. Die kleinen Läden erwachen so langsam zum Leben. Es werden Tische und Stühle raus gestellt, Schirme aufgespannt und Markisen ausgefahren. Zu unserer Freude hat der Softeis Laden auch schon auf. Natürlich braucht man für einen aktiven Tag bei 30Grad auch eine angemessene Stärkung. Da kommt so ein Softeis ganz gelegen.
    Weiter gehen wir herum um die erste kleine Bucht auf einem Holzsteg. Am Strand sieht man die Seelöwen lümmeln und sich im Sand wälzen, während die Sonne so langsam ihre volle Kraft entwickelt. Wir Spazieren die Straße weiter entlang immer zur linken das Meer. Es geht manchmal steil bergauf oder bergab was unsere Norddeutschen Glieder ganz schön ins schwitzen bringt. Da kommt doch die nächste Bucht wie gerufen. Ein kleiner weißer Sandstrand, eine Seite mit einer gemütlichen Bar, ein paar kleine Bäumchen verteilt und wieder jede Menge Seelöwen. Wir lassen uns an einem Schattenplatz nieder und beobachten das lustige Treiben. Die jungen Seelöwen machen sich einen Spaß daraus die Menschen im Wasser zu erschrecken, sich gegenseitig zu jagen oder kleinen Bunten Fischen hinterher zu flitzen. Manchmal springt sogar einer mal in hohen Bogen aus dem Wasser, nur um anschließend mit einem lauten Platsch wieder rein zu donnern. Wir schnorcheln eine Weile herum, sehen kleine bunte Fische und auch mal einen der Seelöwen von dichtem. Das Wasser hat ca. 23 Grad, ist also eine wirklich willkommene Abkühlung. Auf den Felsen am Rand der Bucht entdecke ich zwei kleine Meerechsen. So viel hab ich schon über sie gelesen, dass es irgendwie unwirklich erscheint sie hier real zu sehen. Wie kleine Drachen hocken sie perfekt getarnt in Lawagesteinfarbe auf ihrem Felsen und wärmen sich auf. Meerechsen sind wechselwarme Tiere. Sie ernähren sich auch viel im Wasser und müssen anschließend dafür sorgen dass ihre ausgekühlten Körper wieder etwas Sonne abbekommen. Mit ihrem Aussehen wirken sie als kämen sie aus einer anderen Zeit.
    Wir wollen mehr entdecken also geht die Entdeckungstour weiter. Es dauert nicht lange und die Bars und Hostels am Rand verschwinden. Der Weg gabelt sich, einer führt rechts entlang ist gepflastert und führt entlang des Darwin Interpretationscentrums. Der andere besteht nur aus schwarzem sehr groben Schotter und führt hinein in die Natur. Wir wählen links und finden uns wieder zwischen wilden Büschen, kleinen Bäumchen, Baumhohen Kakteen mit Feigen dran und großen Lavageröll. Hier und da huscht mal eine kleine Lavaechse rüber aber sonst sind wir völlig alleine. Dann verändert sich der Weg und wird zu einem schmalen wilden Trampelpfad durch ein kleines Wäldchen aus knorrigen Bäumchen. Sie spenden uns wohltuenden Schatten, doch wir müssen mit unseren Wanderflipflops ordentlich aufpassen denn viele kleinere und größere Lavabrocken säumen den Weg.
    Doch am Ende dieses Streckenabschnitts erstreckt sich eine wunderschöne große Bucht vor uns. Strahlend weißer Sand trifft auf türkiesblaues Wasser in welchen sind wieder junge Seelöwen tummeln. Und mitten auf dem Strand sonnt sich eine große Meeresechse. Sie sitzt einfach still da und lässt sich die Sonne auf ihren schwarzen schuppigen Panzer scheinen. Mit gebührendem Abstand machen wir einige Bilder von ihr in dieser schönen Kulisse. Dann wird es wieder dringend steig für Schatten. Unter einem dieser knorrigen Bäumchen setzten wir uns hin, trinken und genießen die Aussicht. Schnorcheln ist hier leider nicht möglich. Direkt am Anfang stand ein Schild was darauf hinweist dass es hier gefährliche Strömungen gibt und baden verboten ist. Ein paar wenige Touristen sind noch mit uns hier und gehen trotzdem ins Wasser. Immer wieder ist zu sehen wie die Strömung die ordentlich raus zieht. Am anderen Ende der Bucht ist plötzlich helle Aufregung und die Menschen versammeln sich um eine Wasserschildkröte. Leider machen sie das viel zu dicht und gehen ihr auch hinterher wenn sie versucht einer Seite ab zu hauen.
    Die Galapagos Inseln sind eines der Beat Geschützen Naturreservate mit strenger Reglementierung des Tourismus, doch kein noch zu gut durchdachtes Konzept schützt vor der Ignoranz und Respektlosigkeit einiger Touristen. Denn leider ist das nicht das erste mal das wir dieses Verhalten beobachten. Die Schildkröte hat schnell die Nase voll und verzieht sich wieder raus aufs Meer. Zum Glück ist hier der Großteil der Insel für Touristen nicht begehbar. So tröstet uns der Gedanke, das die Schildkröte sich einen Strand sucht den sie nur mit tierischen Mitbewohnern teilen muss.

    Wir spazieren weiter und erreichen einen mit großen Steinen gepflasterten Pfad, der durch wildes Gestrüpp führt. Überall wachsen die Kakteen dazwischen.
    Es geht in vielen kleinen Kurven sehr verwinkelt hindurch bis wir an dem Denkmal von Charles Darwin ankommen. Eine große Statue seiner selbst, in der Hand ein Galapagos Buch und vor ihm eine Schildkröte, Meerechsen und ein Seelöwe. Das Denkmal steht direkt neben einer Aussichtsplattform. Von ihr aus Inn man eine kleine Bucht überblicken. Schwarze Felswände, Blaufußtölpel, Seelöwen und ein paar wenige Schnorchler. Das Wasser zeigt sich in verschieden hellem türkis. Noch eine Kurve und ein verdammt Steiler Abstieg führen uns in direkt diese Bucht hinein. Hier gibt es keinen Strand mehr, sondern nur Lavagestein und eine auf ihm errichtete Plattform. Von dieser aus kann man ins Wasser gehen. Wir haben unser Tagesziel erreicht, die Darwin Bucht. Max der Mitarbeiter aus unserem Hotel hat uns den Tip gegeben, dass es sich hier super Schnorcheln lässt. Also schnell die verschwitzen Sachen ausgezogen und ab ins kühlende Wasser. Am Ende der Bucht geht die Felswand steil nach oben. Die Seehunde haben hier wieder ihren Spaß. Touristen erschrecken scheint ihr liebstes Hobby zu sein.
    Als wir den Kopf unter Wasser stecken sehen wir ein Riff in dem sich allerlei bunte Fische tummeln. Sie schwanken leicht hin und her, im Gleichtakt der Wellen. Die Seehunde jagen ihnen nach, flitzen dicht an uns vorbei und toben miteinander. Es fühlt sich sehr unwirklich an das wir hier so mittendrin schwimmen und scheinbar wirklich nichts weiter sind als lästige Paparazzi. Stundenlang konnten wir so mit den Köpfen im Wasser dahintreiben, es gibt ständig etwas Neues zu entdecken.

    Im Anschluss an unsere Schnorchelsession setzten wir uns auf die Felsen im Schatten, essen ein paar Snacks und blicken über die Bucht. Spannend zu beobachten sind jetzt wieder die Blaufußtölpel. Sie fliegen in Kreisen über das Wasser, nehmen dann Anlauf indem sie noch ein Stück höher fliegen um dann nach unten zu schießen ins Wasser hinein wie eine Harpune. So jagen sie ihre Fische. Manchmal sind nur ein paar Meter zwischen die hinabtauchenden Tölpeln und den schnorchelnden Menschen.

    Irgendwann treibt uns der Hunger wieder raus aus dieser schönen Bucht. Ca 45min dauert der Rückweg. Während dessen philosphieren wir darüber wie es Darwin wohl damals erringt. Er hatte keine schönen Wanderwege oder Karten an denen er sich orientieren konnte, und dennoch hat er so vieles auf dieser Insel aus gekundschaftet, sein Entdecker drang kannte keine Grenzen.

    So geht es uns auch. Doch nachdem ich Susi jetzt 2 Tage hintereinander bei glühender Hitze hab wandern lassen, werden wir wohl den morgigen Tag ohne Fußmarsch bewältigen. Bei diesen Temperaturen sind selbst kurze Wanderungen enorm anstrengend und man kann gar nicht so viel Wasser mit schleppen wie man möchte. Umso stolzer sind wir das wir die letzten beiden Tage alle so super durchgehalten haben.

    Jetzt lassen wir den Abend entspannt ausklingen und ruhen uns aus um auch für die nächsten Tage wieder ausreichend Energie zu haben.
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  • Day 5

    Der letzte Tag auf San Cristobal

    May 3, 2023 in Ecuador ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute steht der letzte Tag auf dieser Insel an und wir haben noch viel vor.
    Nach den Frühstück bringt uns ein Taxi ins Hochland. Übrigens sitzen wir immer zu fünft in Seen Taxen. Einer vorne und die anderen vier quetschen sich hinten wie die Ölsardinen rein. Für sie Fahrer scheint das völlig normal zu sein. Mehrfach hab ich schon versucht, dass ich hinten drauf mit fahren darf. Die Taxen sind alle PickUps. Leider wurde das immer verneint. Vorhin hab ich Max gefragt und er meinte naja also es ist nicht so ganz legal. Die Einheimischen dürfen hinten drauf mitfahren wenn es Ladung zu sichern gibt aber bei Touristen ist es leider verboten. Schade ich hätte mich wirklich geopfert.

    Unsere Fahrt geht also leicht gequetscht ca. 20 km ins Landesinnere. Auf der einzigen Straße der Insel die dorthin führt. Rico und mir schläft jeweils ein Bein ein, doch sonst kommen wir unversehrt an unserem Ziel an. Einer Schildkröten
    Aufzuchtsstation. Hier geht es um die Galapagos Riesenschildkröte, welche Darwin um 1831 Jhd. Schon entdeckt hat. Sie werden auch Sattelschildkröten genannt weil ihr Panzer vorne wie ein Sattel geformt ist. Die Schildkröten kommen lange Zeit wenig Futter und Wasser aus, was ihnen zu Zeiten der Seefahrer zum Verhängnis wurde. Dort galten sie als perfekte Nahrungsmittel auf den Schiffen. Sie wurden lebendig mitgeführt und dann auf hoher See verzehrt. Dadurch reduzierte sich die Population auf ein bedenkliches Minimum. Deshalb gibt es heute die Schildkröten Aufzuchtsstation. Sie arbeitet mit vielen Freiwilligen daran die Art zu erhalten und die Population zu vergrößern. Man zahlt eine Gebühr um dort hinein zu kommen, welche direkt in das Projekt fließt. Dann dürfen wir auf einen vorgeschriebenen Weg durch das Gelände gehen. Es ist verboten den Weg zu verlassen, Blitzlicht zu verwenden, die Tiere zu bedrängen oder anzufassen. Ein Minndestabstand von 2Metern muss immer gewährleistet sein. Es gab mal mehr als 10 Unterarten der Galapagos Riesenschildkröte. Davon sind bereits 4 ausgestorben. Alle können aber untereinander gekreuzt werden, weshalb sie als eine Art zählen.

    Die Anlage ist gesäumt von vielen kleinen knorrigen Bäumchen und Büschen, so dass es viel Schatten gibt. Immer wieder gibt es kleine Wasserbecken und wir haben Glück es ist gerade Fütterungszeit. Riesig groß sind die Schildkröten die wir sehen. Sie können bis zu 250 Kg erreichen und werden weit über 100 Jahre alt. Hier in der Aufzuchtsstation haben sie weiße Nummern auf ihren Panzern und manchmal gibt es ordentliches Gepolter wenn eine sich durch zwei andere hindurchdrängelt um an ein besonders leckeren grünes Blatt zu kommen.

    Auf unserer weiteren Runde durch den Park kommen wir noch an der SchildkrötenKita und den Schildkrötenjugendclub vorbei. Hier ist mehr Bewegung und die jungen Messen ihre Kräfte miteinander.

    Nun geht unsere Fahrt weiter, oder besser gesagt wieder ein kleines Stück zurück weil wir diesen Teil des Programms erst an zweiter Stelle haben wollten. Wir halten den dem größten Süßwassersee der Insel. Das Problem daran ist nur, er liegt in einem Vulkankrater und diese Vulkane sind ja leider immer voll weit oben. Wir haben übrigens 30Grad in feucht schwühl: Susi, die die letzten beiden Tage alles tapfer mit gewandert ist mit mir streikt jetzt. Sie setzt sich in Schatten und passt auf unsere Sachen auf. Der Rest von uns stapft also mit etwas leichteren Gepäck den Vulkan empor. Spätestens ab der Hälfte beneide ich Susi sehr um ihren Schattenplatz. Aber ich hab den Auftrag bekommen schöne Bilder zu machen und den möchte ich auch erfüllen.
    318 Stufen später sind wir am Gipfel und blicken über einen wunderschönen Grün bewachsenen Krater mit glasklarem Wasser drin. Über ihn kreisen die Fregattvögel. Sie nutzen die Thermik aus, lassen auch in Kreisen nach oben treiben fliegen dann wieder hinunter zum See um zu jagen. Ein herrliches Bild. Hinter dem Vulkan sieht man sogar das Meer, was heute ganz ruhig ist. Der Aufstieg hat sich gelohnt so viel ist klar, und als wir wieder unten sind wurde Susi auch nicht weg geklaut also hat alles super geklappt !

    Wir sind alle ein bisschen angestrengt und gehen deshalb direkt in die nächste Bar. Kalte Getränke, Tapas und ein wenig Entspannung. Das tut wirklich gut und gibt Kraft und Energy für unseren weiteren Tag. Am Morgen haben wir direkt für Susi, Rico und Papa Schnorchel und Taucherbrille ausgeliehen. Jetzt fehlt noch ein Taxi. Das ist hier tatsächlich unheimlich einfach. Alle weißen pick ups sind hier Taxen. Die Fragen sowieso ständig beim vorbei fahren ob man nicht ein Taxi braucht. Also nehmen wir einfach eines von denen. Der Fahrer sagt kein Problem, ich frage natürlich vorm Einsteigen nach dem Preis. Er möchte 3 Dollar ich weis das es nur 2 kostet und damit hab ich ihn auch schon überzeugt. Also bringt er uns für 2 Dollar zum Darwin Interpretationszentrum. Von dort wandern wir zu Darwin Bay. Wo Susi und ich gestern Schnorcheln waren. Es war so schön und Susi und ich haben so davon geschwärmt das Papa und Rico das auch unbedingt nochmal machen wollen.
    Da wir heute den Weg schon kennen sind wir auch zügig vor Ort und können direkt ins kühle nass. Die bunten Fische sind heute wieder völlig andere als gestern und sogar ganze Schwärme schwimmen dicht an uns vorbei. Seelöwen rollen im Wasser umher und stänkern mit den Menschen, ein Pelikan hat ein Nest in einem der Felsspalten und die Blaufußtölpel schießen immer wieder wie Pfeile ins Wasser um einen leckeren Fisch zu ergattern. Es ist herrlich und wir genießen jeden Moment ! Anne und Papa verabschieden sich anschließend schon etwas früher, während Rico, Susi und ich noch bleiben um die ganzen Vögel zu beobachten. Sogar ein Pelikan fliegt mir ganz dicht vor die Linse ich kann es kaum fassen! Irgendwann treibt uns der Hunger dazu doch auf zu brechen. Das Wetter hat sich etwas verändert, Wolken sind aufgezogen und es weht ein laues Lüftchen. Das macht den Rückweg deutlich entspannter und wir entscheiden kein Taxi zu rufen sondern zu laufen.
    An der nächsten Bucht gibt es einen kleinen Stand mit zwei Frauen die fertig geschnitten Mangostreifen in Tüten verpackt verkaufen. Genau das richtige jetzt! Unheimlich lecker süß und erfrischend!
    Der Tag klingt so langsam aus, ein Abschlussessen in einem gemütlichen Café und dann wird wieder gepackt, denn morgen bringt uns die Fähre auf die nächste Insel!
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  • Day 6

    Eine Schaukelige Überfahrt

    May 4, 2023 in Ecuador ⋅ 🌙 27 °C

    Der Wecker klingelt früh heute, als wir so langsam die Augen auf machen trauen wir zunächst unseren Ohren kaum. Irgendwie klingt es nach Regen. Bei einem halb verschlafenen Blick aus dem Balkonfenster sehen wir das es wahr ist. Es schüttet wie aus Eimern. Wie Bindfäden zieht sich das Wasser vom Himmel runter. Eine Abkühlung verspricht das jedoch nicht, wir haben jetzt nur noch mehr Luftfeuchtigkeit.
    Der Morgen verläuft verschlafen still. 6:15uhr holen wir unsere Lunchpakete ab und gehen runter. Zum Check pur müssen wir nur die Schlüssel auf den Tresen legen. Um 6:25uhr wollte unsere Führerin uns vorm Hotel abholen. 6:22 Uhr ist sie da fragt ob wir soweit sind, schnappt sich Susis größten Koffer und rennt los Richtung Hafen. Wir müssen uns echt ran halten um hinterher zu kommen. Der Hafen ist nur 500m entfernt, so haben wir sie schnell wieder eingeholt. Sie hat uns schonmal angemeldet und rennt nun in einem Affenzahn zur Sicherheitskontrolle. Das alles mit Susis Koffer im Schlepptau der fast so groß ist wie sie selbst. Das ganze Gepäck wird nochmal durchleuchtet, ob wir auch ja nichts verbotenes von der Inseln schmuggeln wollen. Dann parkt sie uns in eine der Warteschlangen ab, sagt in 20min fährt sie Fähre und verschwindet wieder. Wir bleiben leicht irritiert zurück. Also dieses Prozedere hätten wir durchaus auch alleine hinbekommen und keiner von uns hätte wohl so viel Hektik verbreitet. Aber egal wir sind auch etwas zu müde um uns zu ärgern. Außerdem sind wir hier im Paradies, es gibt wenig was uns zur Zeit aus der Fassung bringen würde.
    Gestern hörten wir von allen Seiten, dass heute das Wetter schlechter sein soll und die Überfahrt deshalb nicht so ruhig verlaufen wird. Der Regen hat mittlerweile aufgehört, der Himmel klart auf. So richtig können wir uns nicht vorstellen das es schlimm wird. Da wir uns aber in der Regenzeit befinden ist alles möglich. Im Hafen allerdings wirkt es momentan eher ruhig.
    Zu der Fähre werden wir wieder mit den kleinen gelben Wassertaxis gebracht. Das ist schon spannend uns und das ganze Gepäck dort rauf zu kriegen. Wir nehmen auf den seitlichen Bänken Platz und die Koffer und Rucksäcke werden vorne auf dem Podest gestapelt. Jetzt heißt es nur noch Daumen drücken das keiner runter purzelt und wir mit leichtem Gepäck weiter reisen. Bis zum Hauptboot geht alles gut, jetzt laden der Taxifahrer und ein Decksmann die Koffer wieder ab. Wir sind schon ein wenig erleichtert als auch der letzte Schlüppi trocken angekommen ist.
    Wir nehmen auf nach vorne gerichteten sitzen Platz, die Fenster leider zu weit oben um richtig raus zu gucken und die Luft ist sehr stickig. Hinten am Bot sind vier große Motoren die ordentlich Schub geben sollen. Aus dem Hafen geht es noch entspannt und dann gibt der Kapitän Gas. Ca. 4 bis 5 Meter hohe Wellen zeigen sich auf dem Meer. Das Schiff wird zielstrebig durch diese Unruhe gesteuert oder besser gesagt oben drüber gepeitscht. Immer wieder rauscht es von einem Wellenkamm ein paar Meter hinab. Dann rummst es heftig in den Bandscheiben, das Wasser spritzt bis übers Boot hinaus wenn es in den Kurven liegt. Alles in allem Holpert, rummst und schaukelt es heftig, so das man sich manchmal fragt ob das Material es noch lange mitmacht. Es werden Spucktüten in Anspruch genommen und Papa verteilt seine Reisetabletten. Nicht jedem Hilft das endgültig leider. So sind wir nach weniger als 2 Stunden heilfroh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Auch beim 2. mal Wassertaxi mit Gepäck bleibt alles trocken Gott sei Dank.
    Bei der Ankunft muss wieder pro Person 1 Dollar Inselgebühr bezahlt werden, dann wird erneut das Gepäck durchleuchtet. Jetzt fragen wir uns allerdings wann wir den Moment verpasst haben, als es einen Zwischenstopp zum Muschelsammeln gab. Den müssen wir wohl verschlafen haben, denn einen anderen Weg unerlaubtes Material ein zu machen sehen wir nicht, seit der letzten Kontrolle.

    600Meter schleppen wir uns hoch zum Hotel und erleben eine positive Überraschung. Es ist erst 10 Uhr, die Zimmer sind offiziell ab 13 Uhr fertig für uns doch wir haben Glück und dürfen jetzt schon rein! Zur Begrüßung gibt es einen leckeren Saft und kalte nasse Handtücher zum erfrischen. Eine echte Wohltat!

    Nachdem wir unsere Sachen in die Zimmer gebracht haben und die Dachterrasse erkundet, gibt es kein halten mehr. Rico und ich springen in den Hoteleigenen Pool und Susi macht es sich auf der Sonnenliege gemütlich. So lässt es sich aushalten.
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  • Day 7

    Abenteuer Bajia Tortuga

    May 5, 2023 in Ecuador ⋅ ☁️ 28 °C

    Heute starten wir entspannt in den Tag. 8 Uhr sitzen alle gemeinsam beim Frühstück. Während uns frisches Obst, Joghurt, Toast, Brötchen, Schinken, Käse, Saft und Rührei serviert wird, schmieden wir Pläne für den Tag. Es gibt eine besondere Bucht, die Bajia de Tortuga. Hier legen die Meeresschildkröten ihre Eier ab, außerdem gibt es allerlei andere Tiere zu sehen und Schnorcheln kann man auch. Wenn man richtig viel Glück hat sieht man sogar Flamingos.
    Wir sammeln also unsere Ausrüstung zusammen, leihen auf den Weg noch Schnorchel und Taucherbrillen und machen uns dann auf die Suche zu einem Wassertaxi, welches uns an die Bucht bringt. Der Himmel zeigt ein paar Wolken, de Hafen wirkt aber mit unserem leihenhaftem Auge ganz ruhig. Ich muss erst ein wenig rum Fragen aber dann finden wir den richtigen Steg für unser Ziel. 11:15 Uhr ist Abfahrt. Kurz vorher fängt es ordentlich an zu Regnen, doch nach 10min ist es schon wieder vorbei. Als wir auf das kleine Boot klettern kommt die Sonne schon wieder ein bisschen durch. Ca. 15 Passagiere passen auf das Boot und es wird auch tatsächlich voll. Als der Kapitän aus der Bucht tuckert verteilt der Decksmann an alle Schwimmwesten und besteht darauf dass wir sie auch anziehen. Nagut aber wir lassen sie offen, wir können dich schwimmen. Dann von jetzt auf gleich gibt der Kapitän Gas. Aber volles Rohr und im nächsten Moment wissen wir auch warum. Die Brandung ist hier viel weiter draußen als man das so von den heimischen Gewässern kennt. Und sie ist auch 10 mal so doll! 5m hohe Wellen begleiten uns. Der Kapitän surft an ihnen entlang, schlängelt sich gekonnt hindurch oder springt einfach oben rüber. Es ist eine wilde Fahrt, immer wieder düst das Boot eine Welle hinunter das es nur so kribbelt im Bauch oder wir fahren einer besonders großen Gerade so davon, wir sehen sie dann direkt neben uns, größer als das Boot und gewaltig genug um uns das Meer unter der Wasseroberfläche zu zeigen. Spätestens jetzt bereuen wir es extrem unsere Westen nicht zu gemacht zu haben. Die eine Hand hält Susi fest, die andere den Kamerarucksack. Jeden mal wenn wir eine Welle runter fallen kreischen die Mitreisenden Frauen vor Aufregung. Die Brandung ist wahnsinnig beeindruckend und gerne hätten wir davon ein Video gemacht, doch die Gefahr war einfach zu groß das Handy im Meer zu versenken.
    Ein kleines Stück zwischendurch gibt es keine Brandung und wir fahren einigermaßen geradeaus ohne Achterbahnfeeling. Dann kommt die Bajia Tortuga in Sicht. Ein wunderschöner weißer Sandstrand in einer geschützten Bucht umgeben von Mangroven. Und vor ihr wieder schäumende Brandungswellen. Erneut wird Vollgas gegeben. Das Boot geht ordentlich in Schräglage, unkurvt riesige Wellen und dann auf einmal drosselt der Fahrer die Motoren auf ein Minimum. Wir bekommen kurz Angst, da war doch eben noch eine Riesen Welle neben uns, bis wir merken das der Kapitän genau weiß was er tut. Wir befinden uns genau hinter der Brandung, 10m von der Stelle entfernt wo die Wellen brechen. Jetzt ist alles ruhig. Nur das leise Tuckern der Bootsmotoren. Wir fahren hinein in die Schönheit der Insel. Türkisblaues Wasser umgeben von Mangroven und großen Kakteen auf schwarzen Lavagestein. In der Ferne sehen wir Schildkröten aus dem Wasser gucken. Das Boot steuert auf einen Felsen zu und halt mit der Schnauze direkt davor. Der Bootsmann gibt ein Zeichen das es Zeit ist aus zu steigen. Schnell streifen wir die offenen Schwimmwesten ab und sind doch froh, dass wir sie heute nicht gebraucht haben.

    Mit einem kurzen Hüpfer springen wir von Board hinein in diese wunderschöne Natur. Ein kleiner Pfad führt uns durch riesige Kakteen hinunter zum Strand. Ein Seelöwe Lümmelt auf einem provisorischem Tisch und zwischen den Mangroven sehen wir einen kleinen Hai schwimmen.
    Ganz am Ende des Strandes beziehen wir unter ein paar flachen Bäumchen unter Lager. Hier sind weniger Menschen und wir hoffen deshalb auf mehr Tierische Begleitung. Doch erstmal heißt es ab ins Wasser und abkühlen. Schnorchel und Taucherbrille bringen wir allerdings schnell wieder an Land, denn dafür ist das Meer heute zu aufgewühlt. Man sieht kaum den Grund des Meeres auch an flachen Stellen nicht. Also wird ein wenig geplantscht, das Wasser ist Lauwarm und lädt dazu ein, sich länger auf zu halten. Am Strand sitzend beobachten wir etwas später die Umgebung und machen unheimlich viele Fotos. Wir sehen einen Pelikan ganz dicht, teilen mit Darwinfinken unsere Kekse und beobachten Meerechsen beim Schwimmen und Sonnen. Außerdem sind unsere direkten Nachbar Lavamöven. 4 Stück zwischenzeitlich. Eine bedrohte Art von der es weltweit nur noch 400 Stück gibt. Es ist einfach fantastisch! So langsam zwingt uns die Flut dann zum Rückweg. Den möchten wir heute zu Fuß beschreiten. Endlich wieder wandern sagt Susi! Was so eine wilde Bootsfahrt doch für eine Wandermotivation in ihr auslösen kann. Auf der anderen Seite der schmalen Landzunge erleben wir ein wildes Getose des Meeres. Am Rand entspannen sich viele Meerechsen und im Wasser versuchen Surfer die beste Welle zu erwischen. Den Strand müssen wir einmal komplett bis zum Ende laufen. Unterwegs sehen wir kleine abgesteckte und abgesperrte Quadrate mit einem Hinweisschild, das hier Eier der Meeresschildkröten liegen und sogar an welchen Datum diese gelegt wurden. Es gibt hier bestimmte Zeiten an denen der Strandabschnitt für Menschen komplett gesperrt ist, damit sie ihre Ruhe haben und auch nochmal wenn die Jungen schlüpfen und sich zum Meer durch Kämpfen. Wirklich faszinierend. Was jedoch nicht so schön und eher sehr traurig uns erschreckend ist, wieviel Müll wir unterwegs einsammeln. Das Meer spült alles zurück was der Mensch ihm gegeben hat. Da kann ein Nationalpark noch so gut geschützt sein, wenn am Festland Müll rein fällt kann es auch hier wieder raus kommen. Alles was wir unterwegs finden sammeln wir in unserer Schnorcheltasche. Die am Ende brechend voll mit allerlei Plastik und Resten von Netzen ist. Der Pelikan der vorhin die ganze Zeit in unserer Nähe gefischt hat, versuchte vehement ein Stück Papier eines Riegels zu fressen. Es ist ihm zum Glück nicht gelungen es runter zu schlucken und so konnten wir es später aus dem Wasser Fischen. Auch wenn es nur ein Tropfen auf dem heißen stein ist haben wir das Gefühl wenigstens ein klein wenig zum Erhalt dieses Paradieses bei zu tragen.
    Am Ende des Strandes geht ein kleiner Weg ab. Dieser schlängelt sich kreuz und quer, bergauf, bergab durch den Nationalpark. Die Sonne kommt wieder raus und wir sind froh um unsere letzten Wasserreserven. Gefühlt ewig dauert es, bis endlich die Stadt in Sicht ist. 2.5km waren es vom Strand bis hierher und wie vom Himmel geschickt steht am Ende ein fröhlicher Inselbewohner mit einem kleinen Eiswagen. Das schmeckt jetzt doppelt so gut und die letzten Meter zum Hotel gehen sich gleich wieder etwas leichter. Fröhlich werden wir von den Angestellten begrüßt, dich im gleichen Atemzug sagen sie mit besorgter Miene das es im Moment leider keinen Strom gibt, weshalb leider auch die Pumpe, die unser Wasser für die Duschen fördert nicht funktioniert. Auf der ganzen Insel ist der Strom ausgefallen doch es wird schon eifrig nach den Fehler gesucht. Sie erlaubt uns zum erfrischen in den Pool zu springen und das nehmen wir dankend an. Es dauert keine ganze Stunde und dann ist der Strom auch wieder da. Eine kurze Sirene ist das Signal das alles wieder geht. Also doch keine Nacht im Kerzenschein.

    Als wir unsere müden Beine dann auf der Terasse ausruhen öffnet sich der Himmel so richtig. Sintflutartig entleert sich alles. Es plattiert tosend und die Straßen werden zum Teil überflutet. Es riecht nach frischen Regen, die Inselbewohner gehen mit ausgestreckten armen über die Straßen und die Meeresechsen nutzen die Pfützen als Süßwasserquelle. Regenzeit ist jedenfalls nichts schlechtes sondern ein echtes Abenteuer.
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