• Zwischen links und rechts

    30 de junio de 2024, Países Bajos ⋅ ☁️ 18 °C

    Es ist früh…quasi mitten in der Nacht als 5:45 Uhr der Wecker klingelt. Doch wir sind zügig hell wach! Denn wir freuen uns schon sehr auf die Fährfahrt heute und sind dezent aufgeregt. Nach dem Kaffe gehen wir ne schöne Runde Toben mit den Jungs, zumindest fest war das der Plan. Allerdings sehen Baloo und Spencer das anders. Sie trotten vor sich her, erledigen im Halbschlaf was eben sein muss und gucken uns dabei an, als wären wir verrückt geworden. Nun ja einen Versuch war es wert.
    Gepackt wurde gestern schon also Düsen wir danach direkt los zum Hafen. Heute allerdings nicht nach Dover sondern nach Harwich. Denn wir testen eine andere Route. Mit der Stena Line fahren wir in 7h15min rüber nach Hoek Van Holland. Der Vorteil, wir sparen es uns durch Frankreich und Belgien zu fahren. Außerdem dürfen die Hunde mit an Board. Wie genau das abläuft wissen wir noch nicht aber sind auf jeden Fall bereit es aus zu probieren.
    In 30 erreichen wir schon den Hafen. So wir mit dem einchecken dran sind, ist die nette Engländerin kurz verwirrt denn sie sieht das wir eine Kabine gebucht haben aber die Hunde sind bei ihr im System nicht drin. Ich zeige ihr das wir dafür aber durchaus bezahlt haben. Sie ist wirklich super entspannt und sagt sowas wie „ach ja das macht nix, das ist bloß ein Fehler im System ich füge das schnell manuell hinzu es dauert nur einen Moment länger“.
    Kein Problem nach einem kleinen Moment geht es weiter und Henry reiht sich in die Schlange der wartenden vor der Fähre ein. Vorher wurde wieder jede Menge Autos raus gezogen und gefilzt. Doch wir hatten ja so ein schönes Schild im Cockpit hängen, welches darauf hinweist, dass Tiere an Board sind. Also solltet ihr mal was schmuggeln wollen, nehmt Tiere mit auf die Reise!
    Der Weg auf die Fähre ist ein bisschen Abenteuerlich, seht selbst im Video.
    Für eine Fähre stehen die Autos dann relativ weit auseinander so das gut Platz ist um mit den Hunden raus zu kommen. Liesel machen wir die kleine Klimaanlage an und lassen sie im Bis. Sie schläft jetzt eh also wäre es nur Stress sie mit nach oben zu nehmen. A propos Stress. Auf so einem Schiffchen ist ja immer alles sehr eng. So auch hier. Wie alle wissen, ist das nicht so spencers Ding, eng mit vielen Fremden Mensche. Baloo als Profi und ich als seine Begleitung gehen also vor und strahlen so viel Souveränität wie möglich aus, obwohl wir selbst nicht genau wissen wohin. Es klappt erstmal ganz gut, Spencer grummelt zur Sicherheit alle an die ihm zu nahe kommen aber grummeln ist ja nicht verboten. Im Fahrstuhl schnauft er dann durch und ist nur kurz von seinem Spiegelbild irritiert. Der Weg zur Kajüte ist Gott sei dank nicht lang und als wir ankommen müssen wir schmunzeln. Eine Tierfreundliche Buchte haben wir gebucht. Es kam schon vorher die Frage auf, was das wohl bedeutet. Es ist ein wenig mehr Platz, der Boden ist kein Teppich sondern abwaschbarer PVC Belag in Holzoptik und es gibt ein kleines rotes Ledersofa was wohl für die Hunde gedacht ist. Offiziell sind hier übrigens entweder 2 mittelgroße Hund bis 30 Kilo oder 1 großer Hund über 30 Kilo in der Kabine erlaubt. Wenn also jemand fragt Baloo wiegt 20kg und Spencer 30. sind doch beide schlank 😉

    Es gibt ein kleines Info Blatt. Die Hunde dürfen die Kabine nicht verlassen außer für den Weg zum Pullerplatz. Das ist ein bestimmter Bereich auf Deck 7. außerdem muss man direkt an der Info die Tiere nochmal anmelden. Das Wasser auf der Kajüte ist Trinkwasser und sollte ein kleines oder großes Unglück passieren ist das nicht schlimm, mal soll es einfach weg wischen. Wir sind entspannt. Den Löseplatz werden wir nicht brauchen, da Spencer und Baloo es gewohnt sind durch unsere Arbeit auch mal nicht zu pullern über diese Zeit. Nachdem ihr Magen also mit nem vernünftigen Frühstück beruhigt wurde, legen sie sich ab. Spencer braucht wie gewohnt etwas länger zum runter kommen doch legt sich dann doch ab. Susi meldet die Jungs noch an der Info an. Dann können wir das beste genießen an unserer Kajüte. Die Dusche! Wie eine Regenwasserdusche ist das Bad deutlich Luxeriöser als wir es erwartet hätten.

    Mit frischem Duft wird Kaffe gejagt, es geht immer nur eine von uns los damit die Jungs nicht alleine bleiben müssen. Es ist zu hören das andere das nicht so machen. Im Zimmer gegenüber weint ein kleiner Hund und fühlt sich sehr einsam.
    Susi hat uns leckere Stullen geschmiert und mit dem Kaffe zusammen ist es ein wirklich gemütliches Frühstück in unserem Zimmer. Als die erste Durchsage im Zimmer kommt ist Spencer maximal verwirrt. Er dreht den Kopf und die Ohren und ungesunder Schnelligkeit hin und her und Versuch raus zu finden wo denn bloß die fremde Frauen Stimme her kommt. Und was zur Hölle die in unserem Zimmer macht. Als er es nicht raus finden, versteckt er sich vorsichtshalber hinter Susi.
    Die Zeit verbringen wir dann mit lesen und entspannen. Es gibt noch ein paar Naschis aus dem Duty free Shop die Susi sehr glücklich machen und die letzten britischen Pfund gehen für Kaffee drauf.
    Die Stelle wo die Hunde pullern sollen gucken wir uns an aber entscheiden das wir dort unsere Hunde nicht rauf lassen. Als die Tür zu dem Deck auf geht kommt schon ein Gestank raus der dem übelsten Harnwegsinfekt in nichts nachsteht. Es ist eine Ecke von ca. 4-6 qm blankes Deck mit einem 1qm Stück Kunstrasen. Wirklich ein Witz und wir sind froh das wir da nicht hin müssen.
    Ca 90 min vor Ankunft kommt eine durchsagen das man in einer halben Stunde je Kajüte verlassen muss. Das irritiert uns ein wenig, weil das heißen würde das wir 1 Stunde mit den Hunden irgendwo Tod schlagen müssen wo wir eigentlich mit ihnen nicht hin dürfen. An der Information können sie uns aber beruhigen. Die Tiere dürfen mit ihren Besitzern bis zur Ankunft im Hafen in der Kajüte bleiben. Für uns wird es nochmal eine extra Durchsage geben. Genauso passiert es auch. Wir suchen eine Weg möglichst zügig durch die Menschenmassen. Wieder gehen Baloo und ich vor und als wir beide vor den Fahrstühlen etwas verwirrt stehen bleiben in einer langen Schlange sieht ein Crewmitgleid meinen suchenden Blick und zeigt den Weg Richtung Treppenhaus. Das haben wir gesucht! Ein überfüllter Fahrstuhl kommt nämlich mit Spenci ganz und gar nicht in Frage das wäre Stress pur. Das Treppenhaus ist dann eine Herausforderung der etwas anderen Art. Die Treppen sind unheimlich steil und Tiefe ist etwas wovor Baloo einen heiden Respekt hat. Er legt sich erstmal flach auf den Boden. Kurz überlege ich ihn zu tragen, bin aber nicht sicher das mit ihm aufm Arm Stolperfrei zu schaffen. Also motiviere ich ihn überschwänglich und gehe ein Stück vor. Das gibt ihm einen Ruck und er überwindet sich. So weit am Rand wie nur möglich läuft er so schnell er kann die Treppen und tritt sogar einmal ein den Spalt zwischen Treppe und Wand. Ich helfe ihm schnell wir atmen kurz durch, es gibt ein motivationskeks und dann schaffen wir das letzte Stück. Fix und fertig kommen wir am Bus an und Baloo legt sich sichtlich erleichtert auf seinen Platz.

    Jetzt ist es geschafft, die Grenzkontrolle beim raus Fahren ist ein Klacks und schon finden wir uns endlich im Holländischen Rechtsverkehr wieder. Susi ist sehr glücklich, das ihr keine Autos mehr entgegen kommen. Die erste Raststätte ist unsere, so das die Jungs Pullern können und dann Düsen wir innerhalb von 1,5 Stunden nach Amsterdam. Der Campingplatz war ausnahmsweise mal vorher gebucht, so dass der Check in schnell geht und Liesel auch wieder ihre Freiheit genießt.
    Wir teilen uns noch ein letztes Mal auf. Ich baue unser Lager auf uns Susi jagt uns was zu essen. Mit leckeren Chinesischem Essen schließen wir den erfolgreichen Tag ab!
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