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  • Day 12

    Vom Katamaran in den Heli ...

    April 22, 2019 in South Africa ⋅ 🌙 18 °C

    Große Dinge werfen ihre Schatten voraus – deshalb fing‘ der Tag schon super an. Seit 05:xx h saß ich am Rechner – Büroarbeit und dann blog – und ab 06:xx h trudelten die Jungs alle so langsam ein. Frühes Frühstück hieß früher Start. Gestern Abend haben wir noch vereinbart, dass wir noch mal zum Cape of Good Hope fahren. Es fehlen uns noch pics vom Schild mit ‚Cape of Good Hope‘.
    Von unserem Quartier aus ist das nicht weit – kaum 20 Min. Und nachdem wir gestern ca 1 h im Stau standen, war heute überhaupt nichts los. Rein gar nichts. Weil wir richtig früh sind. Am Kassenhäuschen frage ich nach wie lange das Eintrittsticket gültig ist: 1 Tag heißt es. Ok – sage ich – hier ist unser Ticket von gestern Nachmittag 16:xx h – dann ist das ja noch gültig. Wir haben keinen Parkplatz bekommen und sind wieder rausgefahren. Die junge Frau war perplex und versuchte sich rauszureden. Lange Rede kurzer Sinn: rausfahren und wieder einfahren heißt neu bezahlen. Auch wenn sie sich verhedderte blieb sie unerbittlich. So zahlen wir noch einmal 1.212 ZAR (knapp 80 Euro) Wir fahren nicht mehr zum Cape Point, sondern zum Schild ‚Cape of Good Hope – most Southern West Point of Africa‘. Auch hier - im sehr kräftigen Wind – sind nur ganz wenige Leute, die das Schild oder sich hinter dem Schild fotografieren. Natürlich machen wir das auch. Einzelpositionen und alle zusammen – indem wir wen anderen bitten uns alle zu fotografieren. Gegenleistung: sie auch gemeinsam zu fotografieren. Das ganze dauert nicht lange und wir sind wieder auf dem Rückweg. Und freuen uns schon auf den schönen ‚Chapman’s Peak‘. Eine Traumstraße die Westküste von Kapstadt entlang. Ganz klar: mautpflichtig; 47 ZAR / gut 3 Euro.
    Ziel: 2. Versuch für den Tafelberg. Es ist strahlend sonniges Wetter, dunst- und wolkenfrei – ein Traumtag für den Tafelberg. Wenn der Wind nicht wäre. Das heißt: auch der 2. Versuch mit der Gondel auf den Berg zu kommen scheitert. Im Auto entsteht – durch Olaf angeregt – die Diskussion zu Fuß hoch zu laufen. Ohne mich – denke ich. Doch Jürgen googelt und stellt fest: rauf für geübte Wanderer mindestens 3,x h – runter evtl länger, weil es anstrengender und schwieriger ist. Gelenkbelastend. Und dann noch die Zeit oben auf dem Tafelberg. Da reicht der Tag nicht. Also wird auch ohne mein Zutun darauf verzichtet, heute auf das Wahrzeichen Kapstadts zu kommen. Morgen ist die letzte Chance.
    Wir checken die noch offenen Wegpunkte in und um Cape Town und planen am Navi so um, dass als nächster Punkt ‚Waterfront‘ ansteht – der Hafen. Ein Touristenzentrum allererster Güte. Zu unserer großen Freude gibt es im dazu gehörenden Parkhaus noch viele freie Plätze – auch für unser riesiges Baustellen-Auto. Wir steigen aus und eine junge Frau fragt uns, ob wir wünschen dass unser Auto während unseres Hafenbummels gewaschen wird. Nachdem uns Olaf bestimmt schon seit 1 Woche nervt, dass er mit so einem schmutzigen Auto nicht mehr fahren möchte, haben wir bereits gestern und heute nach einem Car Wash gesucht. Haben 3 gefunden – wegen Ostern alle geschlossen. Und Olaf muß weiter im schlammbraunen statt weissen Hillux fahren. Dafür hat er heute morgen bereits alle Scheiben vom Auto innen und aussen mit Autoglasreiniger sauber gemacht. Den wir dafür extra für ihn gekauft haben. Und hänseln ihn damit, dass er noch immer nicht seine dash cam an der Windschutzscheibe installiert hat – nach mehr als 10 Tagen. Das ko…. ihn natürlich mittlerweile so an, dass er nach der Fensterreinigung nun endlich die dash cam installiert und wir nun die Tour durch die Windschutzscheibe aufnehmen. Ob sich jemand dieses Marathonvideo jemals ansehen wird, ist dabei fraglich – es sei denn Fritz braucht die ein oder andere Szene für sein Video-Versprechen (… es wird das beste und schönste Video aller Zeiten – da werden noch Eure Enkel und Ur-Enkel von sprechen. Wohl denn – Fritz legt sich selber die Latte für sein Video extrem hoch. Und wir sind die Nutznießer. Wenn er denn sein Ziel erreicht).
    Und nun endlich die Chance das Auto sauber zu bekommen. Olaf ist nicht zu bremsen und zahlt bereitwillig die 85 Rand (5,44 Euro – plus 1 Euro Tip). Und das für eine Handwäsche im Parkhaus. Wir sind gespannt wie das Ergebnis aussieht.
    Wir bummeln über die Waterfront, gönnen uns ein schönes Eis – Jürgen verzichtet und gönnt sich getrocknete Teile vom Gnu (wohl dem der’s mag…). Dann werden wir Opfer von einem ‚Kundenfänger‘ (im positiven Sinn). Er spricht uns an, an einer Hafenrundfahrt auf einem großen Katamaran teilzunehmen. Und da wir das ohnehin vage auf dem Plan hatten, stimmen wir zu. Zumal die Tour nur 1 h dauert und quasi sofort startet. Es ist nichts groß spektakuläres – aber schön. Macht Spaß. Wir sehen sogar 2 Delphine, die um uns herum im Meer tummeln. Es ist nicht kalt aber sehr windig. Ich bin froh einen Kapuzenpullover anzuhaben – und alles ist gut. Den Tafelberg vom Wasser – davor Cape Town. Ein schönes Bild, das wir in uns aufsaugen. Und uns dran erfreuen. Die h ist schnell vorbei und wir bummeln Richtung ‚Fish Market‘. Weil wir uns heute am Hafen von Kapstadt für ein Fisch-Dinner entschieden haben. Doch bevor wir dort eintreffen passieren wir wieder einen Kiosk, der meine Neugier erweckt: hier werden Helikopter-Flüge angeboten. ‚… nur zur Info frage ich mal, was so was denn hier kostet‘. Und ich bin von den Socken. Für weniger als 105,-- Euro pro Person wird hier ein Heli-Flug angeboten. Da braucht man nicht lange zu überlegen. Alle sind Feuer und Flamme. Wir werden mit einem Großraum-Taxi-Shuttle zum Heli-Airport gefahren (im Preis mit drin) ; es gibt Saft und/oder Wasser (kostenlos); und der Heli ist neu und hat Platz für 5 Gäste und den Piloten. Der Flug geht an der Gefängnisinsel vorbei, auf der Nelson Mandela 18 Jahre einsaß; vorbei am Fußballstadion, in dem das Endspiel der Fußball-WM in Südafrika stattfand; entlang den Stränden und Promi-Vierteln und natürlich entlang dem tollen ‚Table Mountain – Tafelberg‘. Treu dem Motto: läßt Du uns nicht mit dem Gondel zu Dir – nähern wir uns Dir mit dem Heli ! Zurück am Heli-Port gibt es noch eine Foto-Session; Champagner und den link für den Flug. Zwar nicht von unserem – sondern von dem Muster-Rundflug, wie wir ihn abgeflogen sind. Zurück geht es wieder mit dem shuttle – und alles war im o.g. Preis mit drin enthalten. Unglaublich – und toll.
    Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt. Jeder ist voll begeistert und Jürgen meint, er braucht jetzt ein Bier um den Adrenalinpegel zu regulieren… Und das gibt es bei einem Super-Fisch-Dinner. Jürgen und Olaf starten mit Austern und Weiswein. Eine umfangreichen Fischplatte rundet den Fischhunger ab. Ich probiere Fish-Cake und surf & turf. Und bin ähnlich begeistert. Fritz bekommt endlich seinen Thunfisch. Alle sind glücklich und zufrieden. Als Absacker vespreche ich noch ein Bier in einem Szene-Lokal, das Jürgen schon in Deutschland gefunden hat: ‚Beerhouse on Long‘. Die Long Street hat nicht nur 1 Szene-Lokal, sondern ist selber DIE Szene Straße. Das bekannteste ist genau gegenüber vom Beerhouse ‚Mama Africa‘. Jeder, der in Kapstadt war, wird gefragt, ob er auch bei Mama Africa war. Und es reihen sich solche Kneipen, Restaurants, Lokale etc hier nebeneinander und aneinander. Das Beerhouse on Long hat über 20 Biere am Zapfhahn, eigene Craftsbiere und mehr als 99 Biere aus der ganzen Welt. Mit großer Terasse zur Straße raus auf der sich die individuell auffallenden Leute tummeln. Ähnlich wie gestern im Cape de Cuba… Biker; Individuen; Studenten; Touristen; Lokals; von zerissen bis todschick. Ein weiteres Tages-highlight zum Abschluss. So dass die Latte der Erwartungshaltung an die Folgetage ganz schön hoch liegt und kaum erreicht werden kann. Warten wir’s ab – morgen versuchen wir es ein 3. Mal auf den Tafelberg zu kommen und dann heisst es wieder Staub schlucken – wir müssen die hier verbummelten km wieder einholen….
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