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  • Day 48

    Vänernregion

    June 1, 2021 in Sweden ⋅ ☀️ 20 °C

    Der Frühling ist nun definitiv auch in Schweden angekommen, zumindest in der Region wo ich mich momentan befinde, in Värmland. Sonne und um die 20° Celsius für die nächsten zwei Wochen sind angesagt, das motiviert! Bei diesen Temperaturen und der prallen Sonne wagte ich sogar meinen ersten Sprung ins Wasser 😍💧🧊 (14°).

    Bei strahlender Sonne machte ich mich am Samstag, nach zwei Tagen auf den Schäreninseln herumlungern, auf in Richtung Karlstad. Ich war voller Energie und nach einer guten Stunde passierte ich die 2000 km Grenze, das motivierte mich zusätzlich. Weg von der Küste und hinein in das Landesinnere. Zuerst am Götakanal entlang, bis zum Vänernsee, danach nordwestlich in Richtung Karlstad (wo ich nun bin), ca 240km in vier Tagen.

    Als ich mich an einer Bushaltestelle ausbreitete um ein Lunch zu essen, hielt ein alter, roter Volvo am Strassenrand an. Der Lenker, ein älterer Herr namens William fragte mich eigentlich nach dem Weg, als er aber erfuhr, dass ich von der Schweiz komme und durch Schweden radle, war er begeistert. Als Kind habe er den Film von Wilhelm Tell gesehen, seit dem sei die Schweiz für ihn ein Kindheitstraum.
    Wie es der Zufall so wollte, wohnte seine 95 jährige Mutter und die Familie seiner Schwester in Timervik, was auf meiner geplanten Route liegt. So lud er mich für den nächsten Tag zu sich ein. Ich bekam ein warmes Mahl, konnte duschen und wir quatschten über Gott und die Welt. Danach führte William mich mit seinem 40 jährigen Volvo herum und zeigte mir die Gegend; einfach wunderschön solche Begegnungen. 🙏😍

    Am Montag erwachte ich früh und war bereits um 9.00 Uhr im Sattel. Ich folgte dem Dalslandsweg, der mich durch wunderschöne See und Waldlandschaften führte. Die Region hier ist geprägt vom Vänernsee, den grössten See in der Europäischen Union. ( in Russland gibts noch grössere, darum nur in der EU). Er hat eine Fläche von 5519 km², ist also rund zehnmal so gross wie der Bodensee. Wenn man an der Küste des Vänernsees steht, fühlt es sich an, als würde man ins Meer hinausschauen.
    In dieser Region gibt es aber noch ganz viel andere, "kleinere" Seen welche alle irgendwie mit Kanälen und Schleussen miteinander verbunden sind.
    Die Gegend hier könnte man als das klassische Schweden, wie es in den Ferienkatalogen abgebildet ist beschreiben. grünbraune Nadelbäume, blaue Seen und unentliche Weiten.

    Inzwischen sind auch mehr Radfarer unterwegs. Ich habe in den letzten zwei Tagen Michael (top Ausgerüstet, Däne, seit 1.5 Jahren auf Tour, fährt nun nach Istanbul) und Henrik (Schwede aus dem Norden, altes 7-Gang Fahrrad mit Buddastatue auf dem Lenker) getroffen, welche beide um die 60 Jahre alt sind und in Richtung Süden fahren, jedoch unterschiedlicher nicht sein könnten.

    Auch die erste Platte habe ich bereits gemeistert. Heute, nach 2200 km war mein Hinterreifen platt. Ich fand zwei kleine Löcher welche ich mit einem Pneuflickpflaster zumachen konnte. Hoffen wir es verhebt, sonst hätte ich dan noch einen Ersatzschlauch.

    Der Grobplan für die nächsten Wochen wurde heute auch ein bisschen klarer. Ich werde nicht, wie anfangs geplannt, nach Stockholm zurückfahren, sondern weiter in Richtung Norden pedalen. Im Umeå oder Sundsvall werde ich dan meine Radlerausrüstung irgendwo einstellen und die Tour für drei Wochen unterbrechen. Denn Ana kommt nach Schweden und wir werden uns zusammen den Norden von Schweden anschauen, quasi Urlaub vom Urlaub🤣😅. Ich freue mich schon riesig daruaf!
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