Satellite
Show on map
  • Day 93

    Reorganisation in Umeå

    July 16, 2021 in Sweden ⋅ ☀️ 20 °C

    Wow, dass waren drei intensive Wochen. Umeå - Stockholm, Stockholm - Abisko, eine Woche wandern und danach noch über 1000 km mit dem Auto durch Lappland. Auf jedenfall war es wunderschön bei bestem Wetter und bester Gesellschaft. Doch nach diesen drei Wochen Highspeedreisen brauchte ich eine Pause.

    Ich ging zurück zu Sencer, ein Freund aus Umeå, welcher mich bereits von drei Wochen hostete. Die Gastfreundschaft von Sencer ist wirklich unglaublich. Trotz langen Arbeitstagen, nahm er mich für drei Nächte bei ihm auf - Ehrenmann!. Ich bin ihm sehr dankbar dafür! Danke Sencer🤗😘 !

    Die Zeit nützte ich um auszuruhen, Gepäck umpacken, Wäsche waschen, Administratives erledigen und mein Fahrrad auf Vorderman zu bringen. Ach ja, dazu gleich noch mehr.
    Seit längerem habe ich mit dem Abtriebsstrang meines Fahrrades Probleme. Der vordere Ritzelkranz (wie nennt man das Ding eigentlich?) hat viele Hafischzähne und ist abgenutzt, eigentlich hätte ich es mit der Kasette und Ketter in Övik ersetzen sollen - Naja!
    Um dies nachzuhohlen, machte ich mich am Donnerstag auf dem Weg zum nächsten Velomechaniker (intersport). Ein junger Mann (ca. 30) namens Martin sah sich das Problem an und meinte, das es in drei Wochen den nächsten freien Termin gäbe...ja genau! in drei f****ing Wochen. Ich glaube er konnte es an meinem Gesichtsausdruck erkennen, dass ich nicht sehr erfreut war über diese Nachricht. Wie auch immer, wir kamen ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass Martin mein Projekt ziemlich feiert. Nach längerem grübeln meinte ehr: "ach was solls, bring das Teil rein, du kannst selbst rumschrauben und ich helfe dir ein bisschen".

    Challenge 1 completed, aber die zweite, weit grössere Challenge war, dass durch die Coronakriese fast keine Ersatzteile auf dem Markt sind (Import China schwierg und erhöhte Nachfrage). Na super. Wir fanden einen Mountainbike Zahnkranz, der ein bisschen kleiner ist und montierten ihn. Doch wie so oft wird aus dem "schnöu schnöu öppis flicke" eine wahre Baustelle. Die Befestigung des vorderen Wechslers brach, ein neuer musste her. Natürlich - keine Ersatzteile! Martin fand einen Occasionwechsler, jedoch war dessen Befestigung für dickere Bikerahmen. Klebeband & Kautschuk mussten her, dazwischen geklemmt und dann...Schaltkabel zu kurz. Schaltkabel ersetzt und dann...Irgendwie geht der dritte Gang nich rein....herumgeschraubt und eingestellt bis zum geht nicht mehr und dann..naja dann ging es einigermasen. Ach ja genau..die Kette war bereits wieder so durch, dass ich sie auch gleich ersetzte. (Da intersport nichteinmal eine Kette mehr an Lager hatte, fuhr ich 20 min zu Biltema (ein Laden der von Grill bis Ölfilter für Autos Alles hat, kaufte die Kette und radelte 20 min zurück).

    Long story short, ich verbrachte sieben Stunden (11.00 bis 19.00) damit, mein Fahrrad irgendwie wieder fahrtauglich zu machen. Ob es jetzt besser ist? Ich weiss es nicht! So kanpp krieg ich alle Gänge rein, habe aber ein Schleifgeräusch bei den ersten und dritten Gangpartien. Auf jeden Fall bin ich Martin unglaublich dankbar. Er hatte mir, trotz hohem Workload, sehr gut geholfen und mir viele Dinge gezeigt. Am Ende meinte er sogar, dass ich die Ersatzteile umsonst kriege. Thank you so much, Martin!

    Wie geht es nun weiter? Währenddem ich hier schreibe, sitze ich im Bus Richtung Hemaven, das letzte schwedische Dörfchen vor Norwegen.
    Nach längerem überlegen habe ich mich dafür entschieden, die Route an der Atlantikküste in Norwegen bis ans Nordkap zu befahren. Warum? Die Alternative durch Nordschweden - Finnland würde nochmals fast 1000 Kilometer Wald, Sumpfgebiete und Tundra bedeuten, begleitet von Moskitos. Da ich diese Gegend bereits mit dem Auto gesehen habe und sich die Lust nach Mücken in Grenzen hält, habe ich mich nach einer anderen Route umgesehen. Das Resultat: Bus von Umeå nach Hemaven, danach über Mo I Rana nach Bodø, mit Fähre auf die Lofoten, Tromsø und dann hoch ans Kap. (Siehe Screenshot Karte). Die 350 Kilometer von Umeå nach Hemaven entschied ich, mit dem Bus zu machen, damit ich noch vor Sonntag in Norwegen bin. Denn ab Sonntag wird es coronabedingte Anpassungen für die Grenze geben und wer weiss, was dan mit Delta und co. entschieden wird.

    Ich hatte Glück, der Busfahrer nahm mich mit, obwohl Fahrräder eigentlich nicht im Program stehen. Nun bin ich im Bus und freue mich auf die kommenden Tage. Auch darauf meine Angelroute entlich zu testen. Ich habe in Kiruna auf einem riesigen Angelmarkt gleich drei neue Haken gekauft, da kann nichts mehr schief gehen😄😅🎣. Bis bald!
    Read more