Satellite
  • Day 9

    Unfassbar, unglaublich, genial...

    November 10, 2018 in Nepal ⋅ 🌙 18 °C

    Heute morgen stand die erste von zwei Jeep-Safaris im Chitwan-Nationalpark auf dem Programm. Als wir losfuhren, war es sehr frisch und vor allem die ersten zwei Stunden total neblig, sodass die Chancen auf nennenswerte Tiersichtungen nicht besonders hoch waren. Und bis auf einige Axishirsche mit zum Teil sehr hübschen Geweihen, den üblichen Vögeln (gähn...) und einer nur wenige Minuten alten Tigerspur – leider ohne „Folgen“ – kam auch nichts Nennenswertes dabei rum. An sich keine große Überraschung, da die Nashörner wohl eher am Nachmittag unterwegs sind und die Wahrscheinlichkeit einer Sichtung eines anderen „spannenden“ Säugetiers ohnehin sehr gering war.

    Auf dem Rückweg zur Lodge stießen wir dann plötzlich auf einen am Wegesrand geparkten, verlassenen Jeep. Da weit und breit keine Touristen zu sehen waren, wurde unser Guide sofort aufmerksam, denn ganz in der Nähe befand sich einer der Aussichtstürme, von denen man ein Stück des hier durch den dichten Dschungel führenden Fluss überblicken kann. Er ließ uns vorsichtshalber schon mal aussteigen – bei Tiersichtungen kann schließlich jede Minute zählen – und lief im Eilschritt voraus, wir hinterher. Auf der ersten Ebene des Aussichtsturm stand die Gruppe aus dem besagten Jeep und starrte gebannt auf den Fluss. Um diese nicht zu stören, stiegen wir auf die 2. Ebene, blickten uns gespannt um und sahen … nichts. Da zunächst das Gerücht „Rhino“ die Runde machte, fürchteten wir schon, das Nashorn knapp verpasst zu haben, denn so ein großes Tier würden 12 Augenpaare wohl kaum übersehen. Doch dann sagte plötzlich jemand das Zauberwort „Leopard“! Und tatsächlich, für uns alle völlig unfassbar, lag ein Stück den Fluss hinunter ein wunderschönes Tier auf einem über den Fluss ragenden dicken Ast – relativ weit weg, aber doch mit bloßem Auge gerade noch erkennbar und mit den zoomstarken Kameras halbwegs passabel zu fotografieren. Auch das Licht war perfekt (kein Gegenlicht!!), und freundlicherweise bewegte sich das Tier nach einiger Zeit auch noch ein wenig auf dem Ast hin und her, sodass wir genügend Zeit hatten, es ausgiebig und in Ruhe zu fotografieren und dann sogar noch ein bisschen Action geboten bekamen. Nach zwanzig Minuten und einigen Malen Auf-und-ab-laufen auf dem Ast, verschwand der Leopard dann im Wald, während wir einigermaßen sprachlos und total happy noch da standen.

    Später am Tag haben wir dann erfahren, dass dies die erste Leopardensichtung seit drei Jahren (!!!) war. Dass die Tatsache, dass wir an diesem Vormittag kein weiteres Nashorn entdeckt haben, binnen kürzester Zeit mehr als vergessen war, muss ich wohl nicht erwähnen...
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