• Schmelzende Diamanten

    22 luglio, Islanda

    Nach ausgiebigen Regenfällen und Einpacken im Regen ging es weiter an der Südküste Richtung Osten. Wir haben auf eine regenfreie Zeit tagsüber gehofft und wurden nicht enttäuscht. Denn unser Ziel waren heute zwei Gletscherlagunen, der Fjallsárlón und der Jökulsárlón.
    Wir dachten ja gestern schon zum wiederholten Male: was soll jetzt noch kommen? Und ahnten noch nicht, was uns heute erwarten würde: Eisbrocken und Eisblöcke, die aus den Gletschern brechen, in unterschiedlichster Größe und aus nächster Nähe - in majestätischer Ruhe und Schönheit. Wenn alles herum ruhig war, hörte man das Knacken und Knistern im Eis.
    Trotz starker Bewölkung war das Blau des Eises deutlich zu erkennen. Was übrigens daran liegt, dass rotes, orangenes und gelbes Licht vom Eis absorbiert werden. Nur der blaue Anteil des Lichts wird gestreut und reflektiert. Und je dichter, dicker und reiner das Eis ist, um so intensiver ist das Blau.
    Die Eisblöcke, die direkt vom Gletscher brechen, sind mehrere Hunderte bis Tausende Jahre alt kaum zu fassen.
    Und damit sind wir am Black Diamond Beach angekommen, dem unmittelbar angrenzenden Strand mit schwarzem Lavasand, an dem die in den Atlantik gespülten Eisblöcke quasi geschliffen werden und schmelzen - schmelzende Diamanten! Ein Eisstück schöner als das andere, jedes einzigartig, keines gleicht dem anderen - und alle sind vergänglich. Ihre Schönheit kann man nur ansatzweise im Bild festhalten und vor Ort den Anblick im Moment genießen.
    Und zur Krönung des ganzen sind in den Lagunen auch noch Seehunde unterwegs gewesen, die mit der einsetzenden Flut in die Lagunen zurückgekehrt sind. Langsam reicht's mit Eindrücken.
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