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  • Giorno 170

    Khao Yai Nationalpark

    1 dicembre 2023, Tailandia ⋅ ⛅ 27 °C

    Vor dem Sprung ins winterliche Südkorea reiste ich noch einmal nach Thailand. Umrahmt von zwei wunderschönen Wochenenden in Bangkok, fuhr ich unter der Woche mit dem Bus zum Khao Yai Nationalpark, um ein paar letzte Tage im Dschungel zu verbringen. Das war eine Empfehlung meines Freundes Moritz, den ich auf Ko Tao kennengelernt hatte. Der hatte dort sogar wilde Elefanten gesehen, hatte er mir erzählt.

    Mit einem kleinen Truck fuhren wir in den Nationalpark hinein. Unsere Führerin trug bei unserer kleinen Wanderung ein mächtiges Objektiv bei sich. Schon an der Straße stellte sie es auf und richtete es nach oben: Da kletterte eine Gibbon-Familie umher und machte ordentlich Krach, weil offenbar eine andere Familie sich in ihr Territorium gewagt hatte. Ein paar hundert Meter weiter blieben wir erneut stehen, um eine schwarz-weiße Echse zu bestaunen, die bewegungslos auf einem Ast saß. Ohne unsere Führerin wären wir mit Sicherheit einfach an der Echse vorbeigelaufen, so unscheinbar und versteckt saß sie herum. Etwas Unmut äußerte unsere Chefin, als wir durch zu lautes Getrampel einen seltenen Vogel verscheuchten. In der Folge blieben wir öfters stehen und machten kein Geräusch, während sie in den Wald hineinschlich und sich umsah. Wir haben dann noch ein Chamäleon, eine grüne Schlange und mehrere bunte Vögel erspähen können, bevor wir zu dem Wasserfall fuhren, von dessen Abhang Leonardo di Cabrio vor Jahren gesprungen ist, um einen Stunt für den Film “The Beach” zu drehen. Da die Guides alle per Funk miteinander in Kontakt waren, konnten sie immer Bescheid sagen, wenn jemand ein seltenes Tier gefunden hatte. Es dämmerte schon, als wir am Straßenrand anhielten, der schon mit Trucks, Touris und Ferngläsern gespickt war. In einiger Entfernung war eine Elefantenfamilie zu sehen. Ich war sehr aufgeregt, als ich etwas näher kam. Sechs ausgewachsene Elefanten mitsamt Nachwuchs waren es glaube ich. Als ein Elefant versehentlich einen der Kleinen anrempelte, ging ein ordentliches Getröte los - da verstehen die Eltern keinen Spaß.

    Am nächsten Tag lernte ich einen Engländer kennen, der schon seit zehn Jahren in Südostasien lebt, zurzeit auf den Philippinen. Er meinte, das wäre die beste Entscheidung überhaupt, allerdings fand ich, dass er ziemlich grimmig wirkte und ordentlich über seine alte Heimat schimpfte. Aber ist ja gut, wenn ihm der Ortswechsel etwas gebracht hat.

    Wir fuhren zu einem Waldschwimmbad, bei dem wir mit unserer weißen Haut für ordentlich Aufsehen sorgten, bevor wir uns mit einer Gruppe eine Höhle ansahen. Da flogen nicht nur Fledermäuse umher, sondern es gab auch gewaltige Spinnen und für mich undefinierbare Wimmeltiere mit unheimlich vielen Beinen. Wir sahen sogar eine Spinne von der Art, wie Mad Eye Moody sie in “Harry Potter und der Feuerkelch” in den Unterricht brachte, um die unverzeihlichen Flüche vorzustellen. Zum Abschluss fuhren wir mit dem Truck auf ein Feld, wo wir nach einem herrlichen Sonnenuntergang einen nicht enden wollenden Strom aus Millionen von Fledermäusen über den Gipfeln des Regenwalds beobachten, und dabei Ananas und Drachenfrucht mampfen konnten. Die Fledermäuse ziehen um diese Zeit jeden Tag los, um zu jagen. Es erinnerte mich daran, wie deutsche Zugvögel sich über Feldern sammeln, wenn es Zeit ist, in den Süden zu ziehen. Wenn man die Hände zur Hilfe nahm, konnte man das rauschende Flügelschlagen hören.

    Ich habe im Hostel dann noch eine Handvoll spannender Solo-Reisender getroffen, mit denen ich die Abende beim Food-Markt und bei ein paar Bierchen auf der Terrasse verbrachte. Insgesamt eine unvergessliche, unbeschwerte Zeit.
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