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  • Day 166

    Ha Giang Loop

    November 27, 2023 in Vietnam ⋅ ☀️ 23 °C

    Nach Ha Giang kommen Backpacker vor allem aus einem Grund: Für einen Roadtrip durch die Berge bis zur Grenze zu China. Meine Gruppe besteht nur aus mir, einem Franzosen namens Valentin und unseren Fahrern Van Thien und Tuan. Vier Tage lang fahren wir umher. Schlafplätze und Essen bekomme ich gestellt.

    Die Schönheit der Natur im Norden ist kaum in Worte zu fassen. Alle Schattierungen von grün gibt es hier. Teilweise sind die Straßenverhältnisse eine Zumutung, aber es regnet immerhin nicht und Van Thien ist ein super Fahrer. Er ist 23 und fährt seit sieben Jahren fast täglich mit Rollern herum. Für die viertägige Tour bekommt er umgerechnet nur 32 Euro ausgezahlt. Schon bedenklich.

    Unser Rundweg ist circa 300 Kilometer lang. An den Aussichtspunkten und Hostels treffen wir viele Touristen, aber auf der Strecke verteilt es sich so gut, dass wir praktisch allein unterwegs sind.

    Am beeindruckendsten finde ich, wie die Menschen hier in den Bergen leben. Sie bauen Mais, Reis und Zucker an, haben vielleicht ein paar Tiere. Viele Frauen tragen wunderschöne bunte Kleider, oft dunkelgrün oder dunkelrot, und arbeiten darin auf den Feldern. Es ist egal, welcher Wochentag es ist. Es müssen Essen und Brennholz für den Tag gesammelt werden. Wir kommen an vielen Kindern vorbei. Manche sind in kleinen Gruppen ohne Eltern unterwegs und legen lange Wege zurück. Zumindest einen Kindergarten sehen wir, aber ich glaube, die Kinder müssen schon sehr früh sehr selbstständig sein. Ein etwa Sechsjähriger trägt zum Beispiel seine etwa zweijährige Schwester in einer Art Rucksack durch die Gegend. Die Kinder winken uns zu und rufen “Hello” wenn wir vorbeifahren. Unglücklich wirken sie nicht. Ich hoffe, dass es viele von ihnen schaffen werden, ein gutes Leben zu führen.
    In einem Hostel lasse ich mich am letzten Tag zu ein paar Maiswein hinreißen und singe zum ersten Mal in meinem Leben Karaoke - “Rolling in the Deep”. Dann gehts mit tollen Erinnerungen und Fotos im Gepäck zurück nach Hanoi. Hier bleibe ich jetzt ein paar Tage und ruhe mich so richtig aus, nach vier ereignisreichen Tagen auf dem Motorrad und den Wanderwegen.
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