Wendelstein 1838m

Diesmal war die Tourenfindung eine echte Herausforderung, denn bei der Wanderung handelte es sich um das Geschenk zum 40. Geburtstags meines Kumpels seit dem Sandkasten – Roman. Es durfte nicht zu schwer sein, aber trotzdem sollten Ausblick und Wegerlebnis passen, denn er fotografiert auch gerne. Nach etwas Überlegen kam mir – trotz Sonntag und wunderbarem Spätsommerwetter – eine Idee, der Wendelstein. Auf dem war ich bislang auch noch nicht, kannte mich aber dank meines Wander-Bekannten Tom am Fuße des Wendelsteins aus. Also lautete der Plan: entspannte Drei-Gipfel-Tour mit Einkehr, Höhlenexpedition und jede Menge Panorama.
Los ging’s kurz vor acht Uhr an der Sudelfeldstraße und gleich mal über die Kuhweide hoch zum ersten schönen Wegpunkt, dem Almgebäude im Lacherkar. Während noch Neben- und Wolkenfetzen im ein oder anderen Tal hingen, kämpfte sich die Sonne oben durch den leichten Schleier – erst am Nachmittag wurde es richtig klar. Zwischen Schnaufen, gemeinsamem Schweigen, Gesprächen, kurzen Fotopausen marschierten wir im Kar rechts hoch zwischen Fels und Latschen. Und plötzlich ein Schrei einer Gams und beim Blick nach oben steht sie da – majestätisch und uns genau beobachtend auf dem Fels hoch über uns, als hätte ich es für Roman bestellt 😉 Auf dem Grat angekommen, wandern wir nach rechts weiter – auf schwarzem Weg (warum auch immer der schwarz markiert ist) in Hoch und Runter mit etwas Kraxelei zum Wildalpjoch (1720m). Trotz Sonntag, Ferien und super Wetter sehen wir kaum Menschen. Hier ist schon der Wendelstein zu sehen – irgendwie eine coole Landschaft hier zwischen den Gipfeln: felsig, bisschen wild, sanft. Auf gleichem Weg zurück bis zum Abzweig und geradeaus weiter ansteigend durch Latschen auf dem Grat rüber zu einer großen Wiese bei der Lacherspitze. Von hier ist das Panorama auf Kaiser, Großvenediger, Miesing und Co. schon super, der Wendelstein wirkt zum Greifen nah. Auf schmalen Pfad schlängeln wir uns noch zur Lacherspitze (1724m) weiter und genießen dort auf einem vorgelagerten kleinen Felsenplateau Brotzeit und herrliche Ruhe – nur die Wendelsteinkapelle bimmelt mal kurz. Hier könnte man einfach sitzen, schauen, die Gedanken loslassen und sich einfach wohlfühlen … Ich merke immer mehr, wie gut mir das tut und wie sehr mich die Berge anziehen…
Es geht zurück zur großen Wiese und links an der Kesselwand runter in die Zeller Scharte, um nach kurzer Zeit schon am fast letzten Aufschwung zum Wendelstein stehen. Über unzählige Stufen, auch mal hübsch am Fels entlang stapfen wir nach oben. Mein Standardspruch in diesen Minuten und wenn Roman keine Stufen mehr sehen kann: „Die machen nen knackigen Arsch!“ Nachdem wenig später auf dem serpentinenartigen Gipfelweg nochmal welche auftauchen und in der Höhle auch – unsere knackigen Hintern passen etz in keine Hose mehr! Erst watscheln wir also ganz nach oben und sind gerade noch rechtzeitig dort, bevor eine regelrechte Völkerwanderung einsetzt, dann nehmen wir noch die Aussichtskanzel am Wendelsteinhaus sowie das Kircherl mit, das mich mit dem 12-Uhr-Läuten verzaubert. Irgendwie besonders da oben am Berg. Die Aussichtskanzel ist in sofern super, dass sie Tafeln mit den ganzen Bergen im Panorama bietet – und mich darin bestätigt, dass das eine der Großvenediger ist. Na wird ja langsam mit dem Auskennen. Das Tolle: Auch der Hohe Göll ist zu erahnen. In der Sonne gönnen wir uns eine wichtige Elektrolytezufuhr, bevor wir uns auf in die Wendelsteinhöhle begeben. Hier ist erstaunlich wenig los, die Athmo mit der Beleuchtung echt schön, die Steinmassen über einem beeindruckend. Damit verlassen wir den Wendelstein und wandern zurück Richtung Lacherspitze und über die andere Seite des Lacherkars letztlich hinab. Echt eine superschöne, abwechslungsreiche, entspannte und entdeckungsreiche Tour - und meine erste geführte Wanderung; hab ich gar nicht so schlecht gemacht - vielleicht doch eine Option...Baca selengkapnya