• 2. Etappe PoB: von Valbona nach Çerem

    2024年6月18日, アルバニア ⋅ ☀️ 25 °C

    Guten Morgen Ihr Lieben,

    nach einer ruhigen Nacht ohne irgendwie geartetes Weckkonzert starte ich mit einem Frühstück im Garten meiner Unterkunft. Es ist wieder strahlender Sonnenschein, was nach den letzten, überwiegend grauen Wochen im Rheinland wirklich guttut. Gestärkt mit Cappuccino und einem albanischen Frühstück, bestehend aus Brot, Honig, Marmelade, selbstgemachtem Käse, Spiegelei, Tomaten und Gurken, starte ich die zweite Etappe des PoB. Ich verpasse gleich den Einstieg und laufe die Auffahrt zu einem Haus hoch. Das bleibt nicht unbemerkt von einer Anwohnerin, die mit strahlend entgegenkommt und mich zum richtigen Aufstieg in Richtung Çerem bringt, der nicht gerade offensichtlich gekennzeichnet ist. Ihr seht ihn auf dem ersten Foto😅. Ich laufe die erste Zeit mit einem Belgier, den ich gestern schon ein paarmal getroffen habe. Er ist selbst Wanderführer und deutlich schneller als ich, sodass ich ihn schnell bitte, in seinem eigenen Tempo vorzulaufen. Die heutige Etappe ist die kürzeste und einfachste auf dem PoB, dennoch gibt es einige tricky Stellen, wie die Überquerung eines leeren, aber sehr steilen Flussbettes. Ich klettere erst etwas weiter nach oben, aber dort ist der Einstieg ins Flussbett noch steiler. Also klettere ich zurück und überlege, Gregy ins Flussbett vorzuwerfen und ohne den nicht ganz leichten Rucksack hinterherzuklettern. In dem Moment kommen glücklicherweise niederländische Wanderer aus der Gegenrichtung, die mir zurufen, an welcher Stelle ich am besten ins Flussbett steigen kann. Das klappt gut und ich setze meinen Weg fort, der heute überwiegend durch ein Waldgebiet führt. Das ist sehr angenehm, da es wirklich sehr warm ist, was das Wandern ganz schön anstrengend macht. Andererseits habe ich richtig Glück, denn ich habe gehört, dass es hier in der Region vor etwa drei Wochen noch stark geregnet hat und dann wäre der Trail unbegehbar gewesen. Daher möchte ich mich nicht beschweren, zumal nach dem Regen alles um mich herum auf dem Weg blüht und wild summt und brummt. Es ist wirklich unglaublich schön, wie viele verschiedene Blumen ich auf dem Trail sehe, begleitet von Bienen, kleinen Nattern, Schmetterlingen und Eidechsen in schillernden Farben. Etwa eine Stunde lang treffe ich niemanden bis mich drei der Ingolstädter, die ich gestern kennengelernt habe, einholen und wir den Rest des Weges gemeinsam bis Çerem laufen, wo wir in derselben Unterkunft übernachten werden. In Çerem wird es nun ganz schön abgelegen, es gibt nur ein paar, über das Dorf verteilte Häuser, ein kleines Militärdenkmal und ansonsten viele glückliche Kühe auf den Bergwiesen. Tatsächlich gibt es hier in der Gegend keinen Mobilfunk, dafür recht rasantes WLAN in meiner Unterkunft, sodass natürlich auch hier die Fußball-EM übertragen wird 😅. Den Nachmittag verbringe ich lesend unter einem Apfelbaum und drehe noch ein Ründchen durch die Felder, um ein paar Fotos zu machen und mir die Beine zu vertreten, bevor morgen die dritte und wieder längere und anstrengendere Etappe beginnt.
    Vorher gibt es aber noch ein Abendessen für alle Gäste im Hostel, das für alle an zwei langen Tischreihen serviert wird. Es gibt Gemüsesuppe, selbst gebackenes Brot, ein Blätterteiggebäck mit Schafskäse, gebratenes Gemüse, Hühnersuppe mit Reis oder Nudeln und gebratenes Fleisch. Nebenbei läuft das Spiel Türkei gegen Georgien und da Georgien eines meiner Lieblingsländer ist, leide ich ein bisschen mit, als Georgien verliert. Naja, in solch schöner Umgebung lässt es sich gut ertragen und während ich diese Zeilen schreibe, liege ich schon im Bett und höre die Grillen zirpen bevor es morgen wieder früh losgeht.

    Gute Nacht und liebe Grüße von Eurer Astrid 😘✨
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