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- Day 1
- Saturday, June 15, 2024
- ☁️ 23 °C
- Altitude: 722 m
AlbaniaTheth42°23’42” N 19°46’33” E
Shkodra, Albanien

Ihr Lieben,
es ist wieder einmal soweit - Gregy platzt aus allen Nähten, denn dieses Mal habe ich ihn mit allerlei Wanderequipment befüllt. Es ist 4:30h in der Frühe, in Köln regnet es in Strömen und als ich zur UBahn gehe, stelle ich erstmal fest, dass die Fahrt ausfällt und ich auf ein Uber zurückgreifen muss. Die Deutsche Bahn entwickelt sich bei meinen Reisen zum stetigen Unsicherheitsfaktor, wenn es darum geht, rechtzeitig einen Flug zu bekommen😉. Flexibler Transportmöglichkeiten sei Dank, bin ich pünktlich am Kölner Hbf und während ich meiner Freundin Lisa eine Sprachnachricht aufnehme, gröhlen im Hintergrund die Nachteulen unter den Fußballfans ein wildes Medley aus Fußball- und Karnevalsliedern. Nach dem 5:1 gegen Schottland im Auftaktspiel der EM ist die Euphorie auch morgens um kurz vor fünf offensichtlich noch grenzenlos. Zeit für mich aufzubrechen, ich springe in den Zug nach Dortmund, von wo aus ich nach Tirana fliegen werde. Dieses Mal bin ich noch einmal um einiges aufgeregter als bei meinen letzten Reisen, denn ich werde zum ersten Mal alleine wandern gehen und frage mich, wie das wohl so sein wird. Zunächst aber muss ich mich noch etwas in Geduld üben und die sich eher auf den zweiten Blick erschließende Schönheit des Dortmunder Flughafens bestaunen, denn Deutschlands Juniwetter verabschiedet mich mit Starkregen und Sturm, sodass der Flieger etwas warten muss. Schließlich können wir aber sicher abheben und gute zwei Stunden später lande ich bei knapp 30 Grad und strahlendem Sonnenschein in Tirana. Von dort aus nehme ich einen Bus in Richtung Busbahnhof, von wo aus die Busse in den Norden starten, wo ich meine Wanderung beginnen möchte. Neben mir im Bus sitzend lerne ich Denise kennen. Sie ist in Albanien aufgewachsen, studiert aber nun im Master Nachhaltigkeitsingenieurwesen in Turin und ist auf dem Weg zu ihrer Familie. Wir verstehen uns sofort und ehe wir es uns versehen, ist der Bus am Busbahnhof vorbeigerauscht und wir fahren ins Stadtzentrum Tiranas. Also steigen wir bei der nächsten Gelegenheit um und fahren mit dem nächsten Bus zurück zum Busbahnhof. Da Denise während ihres Bachelors in Tirana gelebt hat, hat sie einige Tipps für mich auf Lager, die ich in gut zwei Wochen, wenn ich in Tirana sein werde, sicherlich gut gebrauchen kann. Denise erzählt mir auch viel über den Peaks of the Balkans Trail, den einige ihrer Freunde schon gewandert sind und gibt mir gleich ein ganz beruhigtes Gefühl. Ihre Gastfreundschaft geht sogar so weit, dass sie darauf besteht, mein Busticket zu bezahlen. Ich schaffe es nicht, sie davon abzuhalten und biete ihr kurzerhand einen Übernachtungsplatz bei mir in Köln an. Wenn meine Schlafcouch wüsste, wie oft ich sie schon als Währung auf meinen Reisen genutzt habe - sie würde vermutlich zusammenbrechen 😉. Dieses Mal schaffen wir es, rechtzeitig am Busbahnhof auszusteigen und Denise setzt mich in den richtigen Bus in Richtung Shkodra, einer Stadt im Norden Albaniens und dem ersten Ziel meiner Reise. Dieses Mal setzt sich Stella im Bus neben mich. Sie ist schätzungsweise in den Fünfzigern und erzählt mir, dass sie gebürtige Griechin aus Athen sei, allerdings schon lange mit einem Albaner verheiratet ist. Wie der Zufall es will, wohnen sie seit fünf Jahren in der Nähe von Hannover, er arbeitet auf dem Bau und sie in einer Bäckerei. Momentan sind sie auf Familienbesuch in Shkodra und Stella berichtet mir, dass sie immer zehn Monate pro Jahr arbeitet und zwei Monate im Jahr in Griechenland oder Albanien verbringt. Während die Arbeitsrechtlerin in mir über den scheinbar sehr generösen Jahresurlaub nach Tarifvertrag für das Bäckerhandwerk nachdenkt, plaudert Stella fröhlich aus, dass sie zwar zur 25 Urlaubstage habe - aber den Rest bekäme man problemlos mit „mal krank, mal Urlaub“ hin. Nunjaaa, so geht es auch 😅. Stella ist jedenfalls so begeistert, dass ich Deutsche bin, dass ich mehrfach mit ihrem Mann aus dem Bus per Videoanruf telefonieren muss, der mir begeistert entgegenwinkt und mir viel Freude in seiner Heimatstadt Shkodra wünscht. Leider stehen wir dann erst einmal länger im Stau, da auf der Straße nach Shkodra ein größerer Unfall passiert ist. Zum Glück bleibt unser Bus verschont und Stella nutzt offensichtlich die Zeit, um ihren Neffen zu mobilisieren, der uns beide am Busbahnhof einsammeln und mich ins Hostel bringen soll. Ich verstehe die Telefonate nur ansatzweise weil mein Name zwischenzeitlich fällt und so bin ich einigermaßen überrascht als Stella mich aus dem Bus zerrt und in das Auto ihres Neffen schiebt. Er heißt Aurel und spricht fließend Deutsch, da er mit seiner Familie in Frankfurt lebt. Er drückt mir eine eiskalte Fanta in die Hand und auch wenn ich mehrfach betone, dass ich problemlos zum Hostel laufen könne, bestehen die beiden, mich mit dem Auto zu fahren. Nach meinen beiden Busbegegnungen bin ich nun endgültig vollkommen seelig von soviel Unterstützung und Herzlichkeit gleich am ersten Tag. Wieder einmal scheint sich zu bestätigen, dass das Alleinreisen als Frau ganz häufig die Hilfsbereitschaft der Locals animiert und man sich eher selten alleine fühlt. Auch in meinem Hostel fühle ich mich auf Anhieb wohl und unternehme erst einmal einen Spaziergang durch die Altstadt Shkodras. Gleich nach den ersten Schritten begegnen mir die ersten Moscheen, aber auch christliche und orthodoxe Kirchen und das innerhalb weniger Quadratmeter. Ich hatte schon gelesen, dass der Islam die in Albanien verbreitetste Religionsgemeinschaft ist und Stella hat mir im Bus erzählt, das insbesondere in Shkodra die Religionen auf engem Raum sehr friedlich beieinander leben. Das wird mir am nächsten Morgen unmissverständlich klar, als ich ab Sonnenaufgang gegen 5h abwechselnd vom Muezzin und den Kirchenglocken geweckt werde - selbstverständlich im ca. 25-Minutentakt immer genau dann, wenn ich gerade wieder eingeschlafen war 😆. Doch am Abend vorher spaziere ich noch etwas durch Shkodra, wo in so ziemlich jeder Bar bzw. Café ein Flachbildschirm aufgebaut ist und die Albanerinnen und Albaner gebannt die Fußball-EM verfolgen, allerdings ohne wildes Gegröhle. Ich habe noch etwas Zeit und so entscheide ich mich, auf die Rozafa-Festung zu laufen, von der aus man einen tollen Blick über Shkodra und die Berg- und Seenlandschaft in der Umgebung hat. Eigentlich schließt die Burg um 19h, aber da das Wetter so gut ist, beschließen die Aufseher am Eingang, heute bis 21h zu öffnen und so bekomme ich unverhofft die Möglichkeit, mir die Burgruine anzuschauen. Der Blick von Oben ist wunderschön und ein bisschen fühle ich mich wie Ronja Räubertochter auf der Mattisburg mit all den kleinen Nischen und Pfaden auf dem Ruinengelände. Auf dem Weg zurück in die Innenstadt fällt mir auf, wie viele Fahrradwege es in Shkodra gibt. Sie scheinen zwar nicht immer super-modern, aber immerhin durchgehend - im Gegensatz zu den Kölner Fahrradwegen, die zwar stetig verbessert werden, aber gelegentlich immernoch mittendrin enden, sodass man gerne mal abrupt abbremsen muss, um nicht auf der nächsten Kreuzung zu landen. Nicht so in Shkodra, hier ist das Fahrrad das Verkehrsmittel der Wahl, vom Kindergartenkind bis zu den Großeltern radelt man fleißig durch die Straßen. Wieder in der Stadt zurück, gehe ich in ein Albanisches Restaurant und treffe dort Lorraine, eine Französin, die in Tirana für eine französische NGO arbeitet. Da sie nicht so viel Zeit hat, tauschen wir schnell unsere Nummern aus und verabreden uns für in zwei Wochen, wenn ich in Tirana sein werde. Ich freue mich riesig über einen so angenehmen Start in Albanien und falle nach dem langen Tag in einen tiefen Schlaf, der in der Frühe abrupt von den einschlägigen Religionsvertretern unterbrochen wird😆. So verpasse ich aber immerhin nicht meinen Wecker, denn der Bus in das kleine Bergdörfchen Theth startet schon um 7h in der Frühe. Dort bin ich prima angekommen und berichte Euch später gerne näher davon.
Liebste Grüße aus den Albanischen Alpen von Eurer Astrid 🏔️☀️🤗Read more
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- Day 2
- Sunday, June 16, 2024 at 9:15 AM
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 732 m
AlbaniaTheth42°23’43” N 19°46’33” E
Theth, Albanien

Ihr Lieben,
das arbeitsteilige Weckkommando aus Muezzin, Kirchenglocken und Wecker hat mich erfolgreich aus den Federn geworfen und so geht es schon um 7h morgens mit einem Kleinbus nach Theth. Die Fahrt von Shkodra nach Theth ist zunächst am Rande, später mitten innerhalb der Bergkulisse atemberaubend - genau wie der Fahrstil unseres Fahrers, der große Freude daran hat, sämtliche vor uns fahrenden Autos und Vans mit einer künstlichen Polizeisirene aus dem Weg zu drängeln und wenn sie endlich klein beigeben und genervt rechts ranfahren, wild gestikulierend an ihnen vorbeizupreschen. Mir ist sowas ja immer schon maximal peinlich gewesen und so bin ich auch heute froh, dass man mich hinter den abgedunkelten Scheiben des Sprinters nicht entdeckt 🙈😅. Trotz Überschallgeschwindigkeit erhasche ich einen kurzen Blick auf ein Gefängnis, ein riesiger Betonbau, der ziemlich abgelegen, vor wunderschöner Bergkulisse mitten auf die Felder gebaut ist. Ein ziemlich skurriler Anblick, der durch eine Reihe von Weisheiten, die außen auf die Gefängnismauern gesprüht sind, noch verstärkt wird. So steht zum Beispiel in riesigen Lettern auf den Gefängnismauern: „Education is the best way to freedom.“ Und selbst wenn ich der Aussage zustimme, bin ich mir unsicher, wie ich sie in diesem Kontext werten darf. Ehe ich mir eine Meinung gebildet habe, sind wir schon vorbeigerast. Wir haben es mit einem wahren albanischen Bleifuß zu tun, zugegebenermaßen sind wir aber dank seiner Fahrkünste schon um kurz nach 9h in Theth angekommen. Ich laufe zu meinem Guesthouse, wo ich noch etwas auf mein Zimmer warten muss und in der Zwischenzeit vor herrlicher Bergkulisse mein erstes albanisches Frühstück genieße. Es gibt frisches Brot, Tomaten, Gurken, zwei verschiedene Sorten Käse, der eine sicherlich aus Schafsmilch, Honig und eine absolut köstliche Feigenmarmelade. Ich bin eigentlich kein ausgesprochener Marmeladen-Fan, aber diese Art von Feigenaufstrich liegt irgendwo zwischen Rübenkraut, Feige und Karamell und ist genau mein Ding. Später erkundige ich ein bisschen das hübsche Theth, ein Dörfchen im Valbona-Tal, in dem man bis auf das Rauschen eines kleinen Flusses, Kuhglocken, das Krähen eines Hahnes und Vogelgezwitscher nicht viel hört. Bis auf das sporadische Aufheulen von Motoren aufpolierter SUVs und Limosinen, auffällig häufig deutschen Fabrikats. Die Albaner scheinen Mercedes, BMW, Audi und VW zu lieben, so viele dieser Marken auf einem Fleck habe ich in Deutschland selten gesehen. Gerne werden auch fleißig die Fenster heruntergekurbelt, um dann mit laut aufgedrehter und durch entsprechende Bässe untermalter Musik durch das Dörfchen zu kurven. Davon abgesehen ist Theth aber ein sehr malerischer Ort und der Startpunkt für viele Wanderungen in den albanischen Alpen. Es gibt unheimlich viele Pensionen und kleine Gästehäuser, ich sehe aber auch viele Camper, Bullis, Zelte und Motorradfahrer aus aller Herren Länder. Bei meinem Bummel durch das Dörfchen komme ich an der kleinen Kirche von Theth vorbei und lausche einem älteren Herren, der unter der Linde neben der Kirche auf einer Laute ein kleines Konzert gibt. Eine kleine Lauschprobe bekommt Ihr auf dem Video zu hören😌. Leider ist die Internetverbindung nicht gut genug, um meine Kamera mit meinem Handy zu verbinden, sodass ich ein paar Bilder aus Theth, die ich mit der Kamera gemacht habe, nachträglich in die App laden werde.
Den Tag lasse ich mit einem Abendessen im Garten meiner Pension ausklingen und werde früh ins Bett gehen, um morgen früh zu starten, wie es sich für Wandervögel gehört.
Seid ganz lieb gegrüßt von Eurer Astrid😘✨Read more

TravelerLiebe Astrid, es ist immer wieder total schön deine Reiseberichte zu lesen! Ich bekomme immer das Gefühl als ob ich was dabei wäre ☺️ ich wünsche dir viel Spaß und ganz viele tolle Erlebnisse und Eindrücke!

TravelerLieben Dank 🥰 Es fühlt sich umgekehrt ja auch ein bisschen so an, als ob Ihr dabei wärt😘
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- Day 3
- Monday, June 17, 2024 at 4:30 PM
- ☀️ 26 °C
- Altitude: 750 m
AlbaniaPërroi Qafës Gjësë42°27’37” N 19°55’19” E
1. Etappe PoB: von Theth nach Valbona

Guten Morgen Ihr Lieben,
ich habe mit all Euren guten Wünschen prima geschlafen bis ich dieses Mal in aller Frühe von einem Hahn geweckt werde. Seit Mexiko habe ich ein etwas gespaltenes Verhältnis zu Hähnen, ich erinnere mich intensiv an eine Nacht im Hostel in Oaxaca, in dem ich nachts im Bett liegend Mordpläne für einen emsigen Hahn geschmiedet habe, der zeitlich verwirrt war und ab 1:30h morgens alle 30 Sekunden gekräht hat 😅. Dagegen ist der Hahn aus Theth ein wahrer Langschläfer, er steht gegen 5h direkt unter meinem Fenster und weckt mich. Ein bisschen schlafe ich wieder ein und weil ihn auch sonst niemand so wirklich beachtet, springt er während des Frühstücks kurzerhand auf einen Tisch im Garten des Gästehauses und kräht von dort aus weiter. Obwohl die offizielle Frühstückszeit im Gästehaus erst um 8h beginnt, machen die Gastgeber ohne mit der Wimper zu zucken eine Ausnahme als ich frage, ob ich schon um kurz nach sieben frühstücken kann. Während ich noch umständlich frage, ob das wirklich ok wäre, winkt der Inhaber ab: „Don‘t worry, Astrid, we‘ll manage.“ Die Reaktion bestätigt meinen Eindruck, wonach die bisherigen Gastgeber unheimlich zuvorkommend und serviceorientiert sind. Es mag zwar grobe Regeln geben, aber im Zweifel wird spontan alles so passend gemacht, dass es für die Gäste passt. So darf ich auch völlig problemlos ein paar Klamotten und Turnschuhe im Gästehaus lassen, die ich für die Wanderung nicht brauche und die ich in zehn Tagen wieder einpacke, wenn ich zurück bin. Der Gastgeber witzelt fröhlich herum, dass er es gewöhnt sei, ständig auf Wanderer zu warten, die irgendwann wieder auftauchen und ihre Sachen wieder einsammeln. Und so geht es los auf die erste Etappe des Peaks of the Balkans Trail, einem insgesamt 192km langen Rundwanderweg durch das Naturschutzgebiet des Prokletije-Gebirges, der vor einigen Jahren unter anderem betreut von der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), erschaffen wurde. Ursprünglich war die Idee einmal, die einst abgeschotteten Länder dieser Region wieder näher zusammenzubringen, heute ist der Trail ein Anziehungspunkt für Wanderer. Das merke ich auch relativ schnell, nachdem ich die ersten 90 Minuten noch dachte, ich wäre mehr oder weniger alleine unterwegs. Tatsächlich bin ich aber nur sehr pünktlich gestartet und werde spätestens bei meinem ersten Halt nach etwa 2,5 Stunden von Wanderern aus allen möglichen Ländern überholt oder überhole selbst, je nach Pausenzeiten. Ich höre viel Niederländisch, Spanisch, Französisch und Deutsch, aber es scheinen auch viele Amerikaner auf dem Trail unterwegs zu sein. Man kann den Weg an ganz verschiedenen Orten starten und in beide Richtungen laufen oder zwischendurch abkürzen bzw verlängern und noch alle möglichen Gipfel erklimmen. Das werde ich aber bei dieser Wanderung schön unterlassen, es reicht mir auch so, für zehn Tage quasi jeden Tag einen Halbmarathon zu laufen. Auf dem Weg findet man reichlich Anschluss, ich treffe immer wieder eine Fünfergruppe aus Ingolstadt, die mich fragen, ob ich alleine unterwegs sei. Als ich das bejahe und halb scherzhaft sage, dass ich sehr hoffe, nicht umzuknicken, antwortet einer von ihnen: „Ja mei, des passiert scho nich - mir ham a Aug‘ auf Di!“ Da sind sie, die Begegnungen, die ich so mag mit Menschen, die in dem Moment vielleicht gar nicht wissen, dass Ihre Anwesenheit und ihre Worte einen Unterschied machen. So auch die Schweizerin Esther und ihr Mann Karsten aus Hamburg, die in der Nähe von Zürich wohnen und seit dem Renteneintritt die Fernwanderungen für sich entdeckt haben. Wir verstehen uns auf Anhieb und die beiden bestehen darauf, meine Cola zu bezahlen. Sie sind für mehrere Wochen mit ihrem Camper (witzigerweise ein ganz ähnliches Modell wie das meiner Eltern) auf dem Balkan unterwegs und machen heute nur eine Tageswanderung. Esther erzählt mir, dass sie die erste Fernwanderung mit einer Freundin während der Corona-Zeit gemacht hat und anschließend ein paarmal alleine gewandert ist weil ihre Freundin nicht so Feuer gefangen hatte wie sie. Neugierig geworden auf das neue Hobby seiner Frau, ist Karsten auch immer mal wieder mitgekommen und nun wandern sie regelmäßig viele Kilometer gemeinsam. Wir tauschen alle möglichen Erfahrungen aus, so auch Buchtipps wie zum Beispiel „Frei - am Ende der Geschichte“ von Lea Ipy, die ihre Kindheit in Albanien am Ende de kommunistischen Regimes beschreibt. Ich habe von dem Buch in einem Podcast gehört und es gleich auf meine Bücher-Wunschliste geschrieben. Esther hat es gelesen und war begeistert - vielleicht landet es ja auch auf einer Eurer Wunsch-Leselisten😌. Ich freue mich so, ein Stück des Weges mit den beiden gewandert zu sein und merke einmal mehr, dass das Alter keine Rolle spielt, wenn man gemeinsam reist oder wandert, solange man dieselben Werte teilt. Ich bringe die beiden bei ihrem Camper vorbei und muss selbst noch gute sechs Kilometer weiter, da mein Hotel am anderen Ende von Valbona liegt. Während der letzten Kilometer werden meine Beine dann doch ganz schön schwer, ich bin aber froh nicht im Zentrum von Valbona zu bleiben, es sind mir eindeutig zu viele Hotels und aus dem Boden gestampfte Betonbunker. Ich erreiche mein Hotel wohlbehalten und werde gleich von zwei sehr hilfsbereiten Kellnern empfangen, die meine nassen Haare und roten Wangen sehen und mir gleich mein hübsches Zimmer mit vielen Holzbalken zeigen. Nach einer Dusche erwartet mich ein Käsekuchen (das scheint hier so ein Ding zu sein - er steht auf jeder Karte und wurde mir nun schon zum dritten Mal angeboten, sodass ich ihn ausprobiere und nicht enttäuscht werde). Bevor ich mich gleich auf den Weg zum Abendessen mache und anschließend den beeindruckenden, aber auch wirklich nicht gerade an einen Sonntagsspaziergang erinnernden Trail reflektieren werde, freue ich mich, meine Erfahrungen und ein paar Bilder mit Euch zu teilen.
Seid alle ganz lieb gegrüßt von Eurer Astrid 😘 🥾 ☀️Read more
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- Day 4
- Tuesday, June 18, 2024
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 1,183 m
AlbaniaPërroi Vranicës42°29’47” N 19°57’10” E
2. Etappe PoB: von Valbona nach Çerem

Guten Morgen Ihr Lieben,
nach einer ruhigen Nacht ohne irgendwie geartetes Weckkonzert starte ich mit einem Frühstück im Garten meiner Unterkunft. Es ist wieder strahlender Sonnenschein, was nach den letzten, überwiegend grauen Wochen im Rheinland wirklich guttut. Gestärkt mit Cappuccino und einem albanischen Frühstück, bestehend aus Brot, Honig, Marmelade, selbstgemachtem Käse, Spiegelei, Tomaten und Gurken, starte ich die zweite Etappe des PoB. Ich verpasse gleich den Einstieg und laufe die Auffahrt zu einem Haus hoch. Das bleibt nicht unbemerkt von einer Anwohnerin, die mit strahlend entgegenkommt und mich zum richtigen Aufstieg in Richtung Çerem bringt, der nicht gerade offensichtlich gekennzeichnet ist. Ihr seht ihn auf dem ersten Foto😅. Ich laufe die erste Zeit mit einem Belgier, den ich gestern schon ein paarmal getroffen habe. Er ist selbst Wanderführer und deutlich schneller als ich, sodass ich ihn schnell bitte, in seinem eigenen Tempo vorzulaufen. Die heutige Etappe ist die kürzeste und einfachste auf dem PoB, dennoch gibt es einige tricky Stellen, wie die Überquerung eines leeren, aber sehr steilen Flussbettes. Ich klettere erst etwas weiter nach oben, aber dort ist der Einstieg ins Flussbett noch steiler. Also klettere ich zurück und überlege, Gregy ins Flussbett vorzuwerfen und ohne den nicht ganz leichten Rucksack hinterherzuklettern. In dem Moment kommen glücklicherweise niederländische Wanderer aus der Gegenrichtung, die mir zurufen, an welcher Stelle ich am besten ins Flussbett steigen kann. Das klappt gut und ich setze meinen Weg fort, der heute überwiegend durch ein Waldgebiet führt. Das ist sehr angenehm, da es wirklich sehr warm ist, was das Wandern ganz schön anstrengend macht. Andererseits habe ich richtig Glück, denn ich habe gehört, dass es hier in der Region vor etwa drei Wochen noch stark geregnet hat und dann wäre der Trail unbegehbar gewesen. Daher möchte ich mich nicht beschweren, zumal nach dem Regen alles um mich herum auf dem Weg blüht und wild summt und brummt. Es ist wirklich unglaublich schön, wie viele verschiedene Blumen ich auf dem Trail sehe, begleitet von Bienen, kleinen Nattern, Schmetterlingen und Eidechsen in schillernden Farben. Etwa eine Stunde lang treffe ich niemanden bis mich drei der Ingolstädter, die ich gestern kennengelernt habe, einholen und wir den Rest des Weges gemeinsam bis Çerem laufen, wo wir in derselben Unterkunft übernachten werden. In Çerem wird es nun ganz schön abgelegen, es gibt nur ein paar, über das Dorf verteilte Häuser, ein kleines Militärdenkmal und ansonsten viele glückliche Kühe auf den Bergwiesen. Tatsächlich gibt es hier in der Gegend keinen Mobilfunk, dafür recht rasantes WLAN in meiner Unterkunft, sodass natürlich auch hier die Fußball-EM übertragen wird 😅. Den Nachmittag verbringe ich lesend unter einem Apfelbaum und drehe noch ein Ründchen durch die Felder, um ein paar Fotos zu machen und mir die Beine zu vertreten, bevor morgen die dritte und wieder längere und anstrengendere Etappe beginnt.
Vorher gibt es aber noch ein Abendessen für alle Gäste im Hostel, das für alle an zwei langen Tischreihen serviert wird. Es gibt Gemüsesuppe, selbst gebackenes Brot, ein Blätterteiggebäck mit Schafskäse, gebratenes Gemüse, Hühnersuppe mit Reis oder Nudeln und gebratenes Fleisch. Nebenbei läuft das Spiel Türkei gegen Georgien und da Georgien eines meiner Lieblingsländer ist, leide ich ein bisschen mit, als Georgien verliert. Naja, in solch schöner Umgebung lässt es sich gut ertragen und während ich diese Zeilen schreibe, liege ich schon im Bett und höre die Grillen zirpen bevor es morgen wieder früh losgeht.
Gute Nacht und liebe Grüße von Eurer Astrid 😘✨Read more
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- Day 5
- Wednesday, June 19, 2024 at 5:30 PM
- ☀️ 24 °C
- Altitude: 1,801 m
AlbaniaKershi i Vujkut42°32’48” N 20°3’56” E
3. Etappe PoB: von Çerem nach Doberdol

Ihr Lieben,
ich grüße Euch ganz herzlich aus dem Bergdörfchen Doberdol, wo die dritte Etappe des PoB endet. Der Wanderweg zwischen Çerem und Dorberdol ist etwa 16 km lang und tatsächlich machbar, führt über viele Blumenwiesen und durch viele Waldstücke. In Anbetracht der Temperaturen von mittlerweile über 30 Grad ist der Wald ein Segen, denn das Wandern war bei der Hitze heute schon ganz schön anstrengend. Alleine war ich heute fast gar nicht unterwegs, man trifft immer wieder dieselben Wanderer, manchmal nur für ein paar Tage, weil sie die Etappen etwas anders zusammengestellt haben, andere für die gesamte Zeit der Wanderung, wenn man am selben Tag und im selben Tag gestartet ist. Zum ersten Mal wandern wir kurz auf montenegrinischem Boden - der Grenzposten ist allerdings kaum erkennbar und kaum mehr als zwei aufeinanderliegende Steine. Ihr seht ihn auf dem Bild neben Gregy. Anschließend geht es weiter auf albanischer Seite , wo wir gegen 15h unser heutiges Tagesziel erreichen, das Örtchen Doberdol, das ziemlich abgelegen zwischen grünen Hügeln liegt und kaum mehr als ein paar Hütten und Holzhäuser umfasst. Ein paar Unterkünfte gibt es trotzdem und auch wenn die Hütten recht einfach und selbst gebaut sind, fehlt es uns an nichts. Elektrizität gibt es zwar nur über einen Generator, aber die Duschen funktionieren prima und es gibt warmes Wasser. Frisch geduscht unternehme ich einen kleinen Ausflug zu den Kühen, die überraschend nah und neugierig an mich herankommen. Das Alpen-Idyll wird nur unterbrochen von einem Nachbarn, der in irrer Lautstärke albanische Musik über die Weiden spielt - ich habe Euch eine Kostprobe auf dem Video aufgenommen😆🐂🎶. Bevor es gleich wieder ein Abendessen für alle gemeinsam gibt, nutze ich die Zeit, um mich von der Wanderung und der Hitze zu erholen und bin gespannt, was die nächsten Tage so bringen werden.
Es grüßt Euch ganz lieb und herzlich Eure Astrid😘☀️Read more

Was für eine vielfälltige Landschaft, mal die Alpen, mal wie hier auf dem Bild eher Irland . LG Mama [Mama]

TravelerJa, die Natur hier ist wirklich wunderschön, vielfältig und sehr beeindruckend 🥰

Soooo schöne Bilder und soooo lebendige Berichte! Du bist definitiv meine Lieblingsbloggerin. Hab weiter eine schöne, abwechslungsreiche Reise, liebe Astrid! - Herzlich - Papa [Papa]
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- Day 6
- Thursday, June 20, 2024
- ☀️ 29 °C
- Altitude: 955 m
MontenegroPlav42°35’40” N 19°56’35” E
4. Etappe PoB: Doberdol - Babino Polje

Ihr Lieben,
zunächst einmal ganz lieben Dank für Eure lieben Nachrichten und Kommentare😃 Tatsächlich hatte ich fast zwei Tage lang keine Internetverbindung, da es in den Bergen so gut wie keinen Empfang gibt und im Dörfchen Babino Polje, wo ich gestern übernachtet habe, sogar auch kein WLAN gibt. Doch der Reihe nach. Nachdem die Hitzewelle aus Griechenland endgültig Albanien und Montenegro erreicht hat, habe ich mich nach ein bisschen hin und her Überlegen, entschieden, die Wanderung um drei Tage abzukürzen. Die Temperaturen liegen zwischen 33 und 36 Grad und manche Etappen führen überwiegend über Wiesen und Berge mitten in der Sonne. Von Doberdol aus gibt es die Möglichkeit, die drei Tage im Kosovo auszulassen und direkt nach Babino Polje, Montenegro zu wandern. Für die Option hatte sich bereits eine Finnin entschieden, mit der ich mich sehr gut verstehe. Zunächst gefällt mir die Idee nicht, meine Pläne zu ändern. Allerdings sollen die Markierungen des PoB im Kosovo nicht so gut sein, sodass man sich eher mal verläuft. Die Route über den Kosovo ist also keine wirkliche Option mehr. Ich entscheide mich daher, mit Emilia, der Finnin, den PoB auf sieben Tage zu verkürzen. Wir laufen zunächst auf einen Gipfel, auf dem sich die drei Ländergrenzen Albaniens, Kosovos und Montenegros treffen und laufen anschließend fast den ganzen Tag auf der Grenzlinie zwischen Montenegro und Kosovo. Die Grenzlinie zwischen den beiden Ländern ist bis heute umstritten und war 1998/1999 u. a. Gegenstand des Kosovo-Krieges. Bis heute wird über den Grenzverlauf immer wieder verhandelt, bislang ohne Ergebnis. Von diesem diplomatischen Hochreck bekommen Emilia und ich beim Wandern nichts mit, sondern laufen im Zickzack zwischen den beiden Ländern hin und her. Es soll ab und zu Grenzkontrollen geben, für uns sind aber keine Grenzbeamten in Sicht, genau wie wir an dem Tag kaum andere Wanderer treffen. Da Emilia mit ihrem Zelt unterwegs ist, schlägt sie irgendwann an einem Bachlauf ihr Nachtquartier auf während ich noch weiter nach Babino Polje laufen muss. Als ich sie verabschiede, stelle ich erschreckt fest, dass es bis dorthin noch 2,5 Stunden sind und es ist schon kurz vor vier. Zu der Zeit war ich sonst immer schon angekommen und hatte genügend Zeit um meine Sachen zu waschen und mich für den nächsten Tag auszuruhen. Ich fange also an, mich zu beeilen und komme glatt etwas vom Weg ab. Also laufe ich zurück, kann den vorgesehenen Pfad in der steilen Wiese aber nicht finden. Ich entschließe mich daher, den offiziellen Markierungen zu folgen, auch wenn sie vom bereits sichtbaren Dort wegführen. Ziemlich erschöpft lande ich beim Abstieg auf einem kleinen Bauernhof, wo mich zunächst der Wachhund und kurz darauf - deutlich aufgeschlossener 😅- die Bäuerin begrüßt. Sie fragt, ob ich meine Cola mag, ich verneine zunächst weil ich unbedingt zum Abendessen in meiner Unterkunft sein möchte. Sie ist aber so freundlich, dass ich mich doch für eine Cola entscheide und sie ruft über ihr Satelliten-Telefon meinen Gastgeber Agron an und ruft ihm zu, dass sie mich aufgegabelt hat und ich gleich komme. Sie erzählt mir noch, dass sie wie alle ca. 30 Einwohner Babino Poljes nur in den Sommermonaten dort ist und sonst in Plav lebt. Auf ihrem Bauernhof stellt sie selbst Käse, Joghurt und Butter her - ihre Spezialität sei selbst gemachter Joghurt mit selbstgemachtem Heidelbeer-Sirup. In den Genuss komme ich leider nicht, ich muss endlich weiter und finde irgendwie den Weg zur Straße. Während ich noch überlege, ob dieser Schotterweg ernsthaft die Straße in Richtung Plav sein soll, kommt mir ein Junge auf einem Pferd entgegen und fragt, wo ich hin muss. Ehrlich gesagt, bin ich zunächst etwas skeptisch, denn ich habe es auf Reisen hin und wieder erlebt, dass Gasthäuser ihre Kinder losschicken, um Kundschaft zu suchen. Für solch eine Diskussion hätte ich nach dem Tag nun wirklich keine Energie mehr gehabt. Der Junge hat aber nichts dergleichen im Schilde sondern freut sich über die Abwechslung am Abend. Er spricht ziemlich gutes Englisch und ich freue mich, eine weiche Pferdenase zu streicheln. Er fragt mich allerhand und wir spielen ein kleines Ratespiel über unser Alter, aus dem wir beide beglückt herausgehen (er hat mich auf 25 geschätzt, ich ihn auf 12, obwohl er erst 9 Jahre alt ist 😅🙌🏽). Nach gut 2,5 km komme ich ziemlich erschöpft in meiner Unterkunft an und habe riesiges Glück, an diesem Tag bei Agron im Triangle Woodhouse zu schlafen. Er hatte mir bei der Reservierung über WhatsApp schon super-sympathisch geantwortet und ich werde nicht enttäuscht. Mit mir schlafen noch vier andere Deutsche dort, zwei von ihnen kenne ich von der letzten Unterkunft und freue mich, sie wiederzusehen. Das Abendessen hat Agron auf einem kleinen Holzofen selbst gekocht und ist das beste Essen, dass ich in den letzten Wochen gegessen habe. Es gibt eine Gemüsesuppe mit Eierstich, als Zwischengang selbstgemachten Börek mit Feta und fermentiertem Gemüse, als Hauptgericht Moussaka und als Nachtisch eine gefüllte Haselnussrolle mit Obst. Alle Zutaten kommen aus der direkten Umgebung und so lassen wir den Abend zunächst mit dem köstlichen Abendessen, dann mit Agrons selbstgemachtem Raki und abends auf der Veranda unter Tannenbäumen ausklingen. Agron unterhält in den Sommermonaten das Guesthouse und lebt ansonsten mit seiner Familie in München und spricht mit breitem, bayrischem Akzent 😌. Er erzählt uns viel über die Geschichte des Landes und auch über die Essenstraditionen. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal einen so aufmerksamen Gastgeber hatte und kann das Triangle Woodhouse wirklich nur empfehlen, sollte jemand von Euch mal in Montenegro sein. Nach einer herrlich ruhigen Nacht mitten im Wald (Ihr seht die Unterkunft auf einem der Bilder) werden wir mit einem ebenso herausragenden Frühstück empfangen wie das Abendessen hat vermuten lassen. Es gibt frischen Käse aus dem Dorf, Rührei mit Gemüse und Kräutern, selbstgemachtes Ayvar und selbstgemachte Himbeer- und Feigenmarmelade. So sind wir alle frisch gestärkt für die nächste Tagesetappe, zumal Agron noch für alle ein Lunchpaket vorbereitet hat inklusive Äpfeln und Pflaumen aus dem Garten seiner Eltern. So bin ich nach einem gestern wirklich anstrengenden Tag froh und glücklich in die nächste Etappe nach Plav gestartet, wo ich gerade schon gut angekommen bin.
Ganz liebe Grüße von Eurer Astrid 😘😘☀️Read more
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- Day 7
- Friday, June 21, 2024 at 9:07 PM
- 🌙 23 °C
- Altitude: 953 m
MontenegroPlav42°35’40” N 19°56’34” E
5. Etappe PoB: Babino Polje - Plav

Guten Abend Ihr Lieben,
nach dem tollen Frühstück bei Agron starte ich zuversichtlich in die fünfte Etappe des PoB von Babino Polje nach Plav. Es soll wieder sehr warm werden, allerdings geht es heute nur morgens bergauf und die gesamte Strecke führt überwiegend durch den Wald. Zudem gibt es viele Wasserstellen und der Weg ist hier in Montenegro sehr gut ausgezeichnet, sodass ich das GPS kaum brauche. Das erste Teilziel des Tages ist der wunderschöne See Hridsko jezero auf 1.971 Höhenmetern. Ich mache eine erste Pause und blicke auf das glasklare Wasser und schaue anderen Wanderern und Mountainbikern beim Schwimmen zu. Ich würde auch gerne im See schwimmen, habe aber zu viel Sorge, dass meine Sachen geklaut werden. In solchen Momenten finde ich es wirklich schade, alleine unterwegs zu sein, denn hier muss ich mich gegen den Spaß und für meine Sicherheit entscheiden. Nun gut, so ist es und ich laufe weiter, überwiegend talabwärts Richtung Plav, einem kleinen Städchen in Montenegro. Zwischendurch treffe ich immer wieder auf eine fünfköpfige Wandergruppe, deren montenegrinischer Wanderführer ein wachsames Auge auf mich hat und mir eine Abkürzung nach Plav über die Via Dinarica, einem anderen Fernwanderweg, zeigt. So laufe ich bis Plav immer in Sichtweite hinter der Gruppe her und komme gegen 16h im Stadtzentrum von an. Es fühlt sich ein bisschen seltsam an, nach den letzten Tagen in der Natur wieder in einer Stadt zu sein, dennoch freue ich mich über den Supermarkt um ein paar Snacks für die nächsten Tage unterwegs zu kaufen. Spontan fühle ich mich riesig wohl in Montenegro, die Menschen sind mir auf Anhieb sympathisch. So auch ein Herr im Supermarkt, der meine roten Wangen und Wanderklamotten sieht und ganz begeistert fragt, wo ich herkomme. „Germany!“ antworte ich und der Herr muss tierisch lachen und sagt, dass man mir zwar ansehe, dass ich heute lange gelaufen sei. Dass ich aber von Deutschland nach Montenegro gelaufen sei, würde ihn aber nun doch überraschen 😅. Dann plaudern wir über die EM, er sagt, dass er es sehr schade finde, dass Montenegro sich nicht qualifiziert habe, er wäre so gerne nach Deutschland zur EM gekommen. Wir verabschieden uns, ich suche mir ein paar Snacks und werde an der Kasse vorgelassen, weil die Kunden hinter mir meinen, dass ich bestimmt müde sei. Ich bin begeistert von so viel Höflichkeit und noch begeisterter von der Möglichkeit, mit Karte zahlen zu können. Das ist auf dem PoB tatsächlich nicht möglich und so laufen sämtliche Wanderer mit hunderten von Euros durch die Gegend. Ich laufe zu meiner nächsten Unterkunft, die mein letzter Gastgeber Agron mir gestern Abend noch organisiert hat. Gleich auf der Einfahrt werde ich winkend begrüßt, man habe schon auf mich gewartet und sie werden Agron gleich anrufen und ihm sagen, dass ich gut angekommen sei. Ich freue mich über den herzlichen Empfang, springe unter die Dusche, organisiere ein wenig meine Unterkünfte in den nächsten Tagen und esse kurze Zeit später mit drei Holländern zusammen auf der Terrasse unserer Unterkunft mit Blick auf den See von Plav zu Abend. Morgen früh werde ich sehr früh aufbrechen, um vor der Nachmittagshitze in Vusanje, meinem nächsten Ziel, anzukommen.
Mit diesen Zeilen wünsche ich Euch allen eine gute Nacht und alles Liebe von Eurer Astrid 😘😘Read more
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- Day 8
- Saturday, June 22, 2024 at 4:43 PM
- ☀️ 28 °C
- Altitude: 920 m
MontenegroGerani42°31’52” N 19°50’2” E
6. Etappe PoB: von Plav nach Vusanje

Ihr Lieben,
mein heutiger Tag startet etwas anders als geplant, denn meine Nacht war unverhofft kurz. Einer der Niederländer, mit denen ich gestern zu Abend gegessen habe, ist in der Nacht krank geworden und verbringt Stunden im Gemeinschaftsbad. Dieses liegt gegenüber meines Zimmers und die Türe quietscht sehr laut, wenn man sie öffnet oder schließt. Ich kann mich nicht daran erinnern, wie oft die Badezimmertüre in der Nacht geöffnet und geschlossen wurde, weiß aber, dass ich zuletzt um 1:50h auf die Uhr schaue bevor ich endlich einschlafe. Mein Schlaf ist vom kurzer Dauer, denn bereits um 4:15h übernimmt der örtliche Muezzin von Plav - eine der Moscheen befindet sich zwei Häuser neben meinem Guesthouse - das nächtliche Entertainment und als ich gerade meine Augen wieder geschlossen habe, steigt ein, für einen Samstagmorgen nach meinem Empfinden völlig überengagierter early bird-Nachbar, um 5:45h mit seiner Kreissäge ein in das Konzert. Als mein Wecker mich um 6:10h weckt, bin ich ziemlich gerädert und ich habe große Zweifel, ob ich die heutige Tour mit so wenig Schlaf bewältigen kann. Die Etappe von Plav nach Vusanje ist die längste und auch eine der anspruchsvollsten Etappen des PoB und während des Frühstücks merke ich, dass ich sie mit knapp drei Stunden Schlaf bei angesagten 33 Grad realistisch nicht sicher schaffen werde. Ich beschließe, nur etwa ein Viertel der offiziellen PoB-Etappe zu laufen und im übrigen über flachere Wege nach Vusanje abzukürzen und mir noch die „Ali Pascha-Quellen“ in Gusinje anzuschauen. Der kürzere Weg führt zunächst überwiegend über Waldwege, anschließend jedoch durch die Mittagssonne. Es ist wirklich unglaublich heiß hier im Tal und ich beschließe, in einen kleinen Kiosk am Straßenrand auf eine Cola einzukehren. Während ich dort im Schatten sitze, schauen alle möglichen Menschen, Nachbarn und Bekannte vorbei, holen bei den Inhabern etwas ab oder bringen etwas vorbei. So auch der örtliche Postbote, der mich fragt, ob alles in Ordnung sei und wo ich hin müsse. Ich erzähle ihm, dass ich auf dem Weg nach Vusanje in mein Guesthouse sei und mir auf dem Weg die Ali Pascha-Quellen anschauen möchte. Er sagt sofort, dass er mich bei der Hitze gerne dorthin mit dem Auto mitnimmt. Die Kiosk-Inhaberin bemerkt mein Zögern sofort und ruft mir beruhigend zu, dass der Herr einer der beiden Postboten hier in der Gegend sei und wenn er mir etwas antäte, gleich das ganze Dorf an seinen Versen wäre 😅. Ich vertraue also den beiden und kurz darauf sause ich mit dem Postboten in dessen Golf durch das Tal zwischen Vusanje und Gusinje. Auf dem Weg zu den Quellen werfen wir noch drei Briefe ein bevor ich sicher und unversehrt etwa 10 Minuten später bei den Quellen ankomme. Da der Postbote eine Bezahlung ablehnt, schenke ich ihm zumindest einen dm-Fruchtriegel aus meinem Wander-Proviant, den er gerne annimmt. Wegen der Hitze schaue ich mir die Quellen nur kurz an. Benannt sind die Quellen nach dem albanischen Militärführer Ali Hasan Shabanagaj, der 1828 in Gusinje geboren wurde. Als Montenegro 1878 auf dem Berliner Kongress die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich erlangte, sollte das Gebiet um die Quellen und Plav herum eigentlich an Montenegro gehen. Dagegen wandte sich jedoch die mehrheitlich albanische Bevölkerung in der Region nach dem Abzug der osmanischen Truppen. Ali Pascha besiegte mit seinen Truppen die Armee Montenegros und eroberte die Region, zumindest übergangsmäßig, zugunsten der albanischen Bevölkerung zurück. Erst nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches wurde die Region an Montenegro abgetreten, wobei die Bevölkerung auch heute noch überwiegend albanischen Ursprunges und muslimischen Glaubens ist. Nach diesem kurzen Ausflug in die Landesgeschichte laufe ich in Richtung meines nächsten Guesthouses und werde unterwegs noch von drei weiteren Autofahrern gefragt, ob sie mich ein Stück mitnehmen sollen. Ich mag das Glück nicht auf die Probe stellen und verneine daher, bin mir aber sehr sicher, dass ich guten Gewissens hätte mitfahren können. Das sagt mir zumindest mein Bauchgefühl und darauf konnte ich mich bisher immer gut verlassen. Am späteren Mittag erreiche ich mein nächstes Guesthouse oder meine das zumindest, denn nach einigem Hin und Her stellt der Inhaber fest, dass ich im Guesthouse nebenan gebucht habe, das ganz ähnlich heißt wie dieses. Bis wir das herausgefunden haben, ist er dann doch einigermaßen gestresst und ich frage mich, ob ich es mit dem bisher ersten, nicht uneingeschränkt höflichen und zuvorkommenden Montenegriner zu tun habe. Bis er alles geklärt hat, bittet er mich, mit einer Cola auf der Terrasse Platz zu nehmen und während ich die Cola trinke kommt er noch einmal vorbei, um sich für das Durcheinander bei der Buchung zu entschuldigen. Ich erwidere, dass ich mich doch mindestens genauso entschuldigen müsse, da ich das Durcheinander wegen der Verkürzung meiner Route herbeigeführt hätte. Das will er aber nun gar nicht gelten lassen, er sei einfach gestresst, da er noch nicht so lange bei booking.com vermiete und heute zum ersten Mal ausgebucht sei. Um mir die Cola zu versüßen, dreht er kurz darauf die Lautsprecher auf und heraus schallt eine lupenreine späte 80er / frühe 90er Playlist, von Guns n Roses bis Every Rose has a Thorn über Whitney Houston ist alles dabei. Als dann schließlich Céline Dion mit „My Heart will go on“ über die Terrasse schallt, während ich völlig durchgeschwitzt unter dem Sonnenschirm sitze und mit Blick auf das Prokletije-Gebirge in meinen Wanderklamotten zerfließe, muss ich einfach lachen. Bevor ich mich schließlich auf den Weg zu meiner wirklichen Unterkunft nebenan mache, möchte ich die Cola bezahlen, aber die geht wie selbstverständlich aufs Haus, da der Gastgeber mir nicht solche Umstände nach einer Wanderung machen wollte. Völlig geplättet von so viel Höflichkeit laufe ich zur benachbarten Unterkunft und werde dort von einer ganz herzlichen Gastgeberin begrüßt. In einer wilden Mischung aus Montenegrinisch, Russisch, Französisch und ein paar Wörtern Deutsch bewältigen wir meinen Check-in und ich warte noch etwas im selbst gezimmerten Gasthaus bis mein kleines Blockhouse, wo ich die Nacht verbringen werde (seht Ihr auf einem der Fotos), bereit für den Bezug ist. Dabei werde ich von der Gastgeberin zuverlässig mit einer Art montenegrinischem Damengedeck, bestehend aus Raki auf Zwetschgenbasis, frischen Gurken aus dem Garten und selbstgemachtem Käse, bei Laune gehalten. Nach dem zweiten Raki läuft auch mein Schul-Französisch wieder überraschend gut (zumindest nach eigenem Empfinden😆) und ich freue mich riesig auf den Abend und die Nacht im kleinen Blockhaus, das innen super-modern mit einem kleinen Badezimmer mit Fliesen im Granit-Look und Regendusche (dieses Mal nur für mich, ohne erkrankte Mit-Wanderer🙏🏽) ausgestattet ist. Während ich gerade noch hoffe, weiteren Raki-Offensiven beim Abendessen zu entkommen, freue ich mich auf die morgige, für mich letzte Etappe auf dem PoB und bin ganz beseelt und glücklich von meinen Erlebnissen des heutigen Tages in Montenegro 😌.
Ganz liebe Grüße von Eurer Astrid😘😘Read more

TravelerWahnsinn, was Du alles erlebst… zunächst eine hoffentlich geruhsame Nacht mit ausreichend Erholung für die nächste Etappe!
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- Day 9
- Sunday, June 23, 2024 at 6:48 PM
- ☀️ 26 °C
- Altitude: 717 m
AlbaniaTheth42°23’42” N 19°46’34” E
7. Etappe PoB: von Vusanje nach Theth

Ihr Lieben,
ich habe es tatsächlich unversehrt durch das Prokletije-Gebirge geschafft und sitze mit roten Wangen glücklich und zufrieden im Garten meiner Unterkunft in Theth, die ich vor sechs Tagen verlassen habe😃. Die für mich letzte Etappe des PoB war heute noch einmal ganz schön anstrengend, denn es ging zunächst knapp fünf Stunden lang mehr oder weniger durchgehend bergauf, zum Glück am Anfang durch den Wald. Nach einer wirklich ruhigen und guten Nacht in meiner kleinen Blockhütte und einem super Käse-Omelette meiner letzten Gastgeber zum Frühstück fühle ich mich jedoch deutlich fitter als gestern und bin bereit für die letzte Etappe. Meine Gastgeber haben mir noch eine zusätzliche Flasche Wasser mitgegeben, was sich als wirklich gut erweist, denn auf dieser Etappe gibt es deutlich weniger Wasserstellen als auf den letzten.
Nach einem längeren Waldstück habe ich es auf eine Hochebene geschafft und laufe an einem in meiner Karte eingezeichneten Gletschersee vorbei, der Ropojansko jezero, der jedoch überwiegend ausgetrocknet ist. Die Berge, die links und rechts der langgezogenen Schlucht emporragen sind wirklich eindrucksvoll und beeindruckt erreiche ich nach gut fünf Stunden den Qafa e Pejës auf 1.710m und damit den höchsten Punkt meiner heutigen Wanderung. Nach einer kurzen Pause im Schatten neben einer fröhlich plaudernden Runde von israelischen Wanderern mache ich mich auf den Weg zum Abstieg. Dieser erweist sich heute als tückisch, da er sehr steil und größtenteils aus Schotter und Geröll besteht und insgesamt fast drei Stunden dauert. Dabei ist es nicht sonderlich motivierend, dass man Theth quasi die ganze Zeit über in der Ferne sieht, aber ständig im Kopf hat, dass es noch knapp drei Stunden dauern wird - ich fühle mich wie ein Kaninchen, dass mit einer Möhre vor der Nase ins Tal gelockt wird 😅. Am Ende des Abstieges entdecke ich dann noch einen der berüchtigten Bunker Albaniens, den Ihr auf einem der Fotos seht. In Albanien gibt es bis heute unglaubliche knapp 200.000 Bunker, die überwiegend aus der Herrschaftszeit des sozialistischen Diktators Enver Hoxha (1972 - 1984) stammen. Ich finde diese Relikte aus alter Zeit immernoch gruselig, da helfen auch keine bunten Aufkleber am ehemaligen Eingang. Schließlich habe ich es aber geschafft und bin unglaublich froh und auch ein bisschen stolz, den weiten Weg sicher und unversehrt und heute ganz überwiegend alleine geschafft zu haben. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, sich so auf den eigenen Körper und auf die eigene mentale Stärke verlassen zu können. Beeindruckt bin ich auch davon, dass ich seit etwa dem vierten Wandertag keinen Muskelkater in den Beinen mehr hatte. Es ist wirklich spannend zu sehen, wie verhältnismäßig schnell sich so ein Körper an neue Begebenheiten gewöhnt - vermutlich bekomme ich nach der Rückkehr aus dem Urlaub Muskelkater vom vielen Sitzen im Büro😅🥳.
Heute Abend sind meine Beine dann aber doch ein wenig schwer und ich freue mich auf ein Abendessen im Garten meiner Unterkunft😌🌱. Der Inhaber meines Guesthouses hat mir für morgen Vormittag schon einen Platz im Minibus nach Shkodra organisiert, mal sehen, ob der morgige Fahrer es mit der Geschwindigkeit des letzten aufnehmen kann oder wir gemütlicher nach Shkodra tuckern😆. Von Shkodra aus werde ich morgen recht spontan weiter mit dem Bus nach Podgorica, der Hauptstadt Montenegros fahren. Ich habe wegen der verkürzten Wanderung drei Tage gewonnen und da ich mich in Montenegro so wohlgefühlt habe und Podgorica nicht weit entfernt ist von Shkodra, habe ich mir gestern Abend ein Airbnb dort gemietet und bin schon ganz gespannt, ein bisschen montenegrinische Hauptstadtluft zu schnuppern.
Bis dahin werde ich heute Abend aber noch ein bisschen in Erinnerungen an die herausfordernde, aber ganz wunderbare Wanderung und die vielen tollen und so hilfsbereiten Wegbegleiter schwelgen und anschließend vermutlich in einen tiefen Schlaf fallen (wenn mich nicht wieder der Hahn weckt - er ist eben zur Begrüßung gleich schon wieder auf meinen Tisch im Garten gesprungen und hat sein Stimmvolumen unter Beweis gestellt - die Freude ist ganz meinerseits 😆🙈 - ich werde berichten).
Alles Liebe von Eurer Astrid 😘😘Read more

Liebe Astrid, mit grosser Freude und Begeisterung sind wir dir auf deiner Wanderung gefolgt. Deine ausführlichen Berichte, deine tollen Fotos und die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der anderen Wanderer und Einheimischen haben uns stark beeindruckt. Das liegt natürlich aber auch daran, dass du mit einem großen Herzen auf alle Menschen zugehst. An einigen Orten, die du aufgesucht hattest, waren wir auch, und schöne Erinnerungen an unsere Zeit in dieser Gegend ploppten wieder hoch. Wir wünschen dir nun noch eine schöne und interessante Zeit in Podgorica. Wir umarmen dich ganz feste, deine Gabi und dein Norbert [Norbert]

TravelerGanz lieben Dank, Ihr beiden Lieben 🥰 Ich muss während meiner Zeit hier auch häufig an Eure Berichte von Eurer Reise in diese Region denken und bin sehr dankbar, von Eurem „Reisegeist“ geprägt worden zu sein. Es umarmt Euch feste Eure Astrid😘😘
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- Day 10
- Monday, June 24, 2024
- ⛅ 33 °C
- Altitude: 39 m
MontenegroTološi42°26’59” N 19°14’6” E
City Life in Podgorica I

Ihr Lieben,
ich habe es gestern völlig unkompliziert nach Podgorica geschafft, wo ich nun bis Donnerstagmorgen bin und nach der vielfältigen Natur der letzten Tage ein wenig Stadtluft schnuppere. Nachdem die Rückfahrt von Theth nach Shkodra gestern deutlich gemütlicher verlief als die Hinfahrt, musste ich ein wenig um meinen Anschlussbus nach Podgorica bangen. Glücklicherweise lagen die beiden Bushaltestellen aber in der Nähe desselben Kreisverkehrs, sodass ich mit wenigen Minuten Umsteigezeit meinen Bus nach Podgorica erreicht habe. Die Fahrt dauert nur etwa 1:40 Stunden und führt über eine Landstraße, von der aus man lange Zeit das Ufer des Skutari-Sees sehen kann. Der Grenzübergang von Albanien nach Montenegro liegt mitten in einem an den Skutari-See angrenzenden Sumpfgebiet mit vielen Seerosen. Der Grenzübertritt funktioniert vollkommen unkompliziert, wieder einmal wird mir bewusst, welche Freiheiten ich mit meinem deutschen bzw. europäischen Pass habe. Während die Pässe von Reisenden aus anderen Nationen näher beäugt werden, habe ich den Eindruck, dass die Pässe aus Mitgliedsstaaten der Europäischen Union von den Grenzbeamten mehr oder weniger gelangweilt durch den Passscanner gezogen werden. So bin ich wenige Minuten später auch offiziell nach Montenegro eingereist - auf der Wanderroute vor einigen Tagen war ich nicht kontrolliert worden, obwohl ich die offiziell erforderlichen Grenzübertrittserlaubnisse dabei gehabt hätte. Etwa eine halbe Stunde nach der Grenze erreichen wir den Busbahnhof von Podgorica und ich springe in ein Taxi, das mich zehn Minuten später vor meiner Unterkunft absetzt. Wir fahren vorbei an nicht enden wollenden Wohnblöcken aus der Zeit des ehemaligen Jugoslawien, die überwiegend sehr heruntergekommen aussehen. Die Wohnblock-Siedlungen grenzen gleich an ein Wohngebiet, in dem sich das Mehrfamilienhaus befindet, in dem ich eine Airbnb-Wohnung gefunden habe. Ich freue mich riesig über das sehr moderne Appartment, in dem ich die nächsten drei Tage verbringen werde und drehe erst einmal eine ausgedehnte Runde durch den nächsten Supermarkt. Ich liebe es einfach, in anderen Ländern durch Supermärkte zu stöbern und Sachen einzukaufen, die es zu Hause nicht gibt - oder die es gerade gibt und die man länger nicht gegessen hat 😃. Nach dem guten, aber doch sehr deftigen Essen auf der Wanderung tut es gut, nur eine Handvoll Lebensmittel einzupacken (ich finde sogar richtig leckeres Kürbiskernbrot) und diese abends auf dem Balkon in Ruhe zu essen. Den Ausblick von meinem Balkon aus möchte ich Euch nicht vorenthalten - Ihr seht das Ausmaß jugoslawischer Baustil-Finesse auf dem ersten Foto😆🙈.
Nach einer ruhigen Nacht im Speckgürtel der Hauptstadt mache ich mich zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt und bin gespannt, den Geist der Stadt ein wenig aufzuspüren. Mit etwa 175.000 Einwohnern ist Podgorica verhältnismäßig klein und daher gut zu Fuß zu erkunden. Ich laufe durch Wohnviertel und durch auffallend viele Parks, in denen es nach Pinien riecht und es viele schattige Sitzgelegenheiten gibt. Besonders gefallen mir die Bänke, die als Schaukeln aufgehangen sind - wer sagt denn, dass man nicht auch außerhalb von Kinderspielplätzen in den Genuss von Schaukeln kommen soll. Außerdem scheint es in jedem Park Bänke mit Solarpanels zu geben, sodass man während des Parkbesuchs auch gleich noch sein Handy aufladen kann. So führt mein Erkundungsspaziergang mich zur Millenium-Brücke, die über den glasklaren Fluss Morača führt und zur alten Brücke über der Ribnica, einem Seitenarm des Morača. Ich schaue mir außerdem den alten Uhrenturm von Podgorica und zwei Moscheen in der Altstadt an und entdecke viele Graffitis, unter anderem eines von Maradona😆. Fußballverrückt scheint man hier in der Hauptstadt jedenfalls zu sein, an jeder zweiten Straßenecke oder Haus sieht man Schriftzüge der blau-weißen Titanen, offensichtlich die lokalen Ultras. Entsprechend begleitet lasse ich mich durch die Straßen und Gassen treiben und kehre zwischendurch in eines der vielen kleinen Cafés ein, die unglaublich guten türkischen Kaffee, aber auch Cappuccino oder auch Cocktails anbieten. Ich bestelle mir einen Cappuccino, dessen Milchhaube mit Schokoladensoße verziert ist und ganze 1,50 EUR kostet. Gestärkt und glücklich über die vielen Eindrücke schlendere ich gemütlich zurück in Richtung meines Appartments und laufe zufällig noch an der orthodoxen Auferstehungskathedrale vorbei. Bei klareren Wetterverhältnissen kann man im Hintergrund der Kathedrale die Berge sehen, die Sicht bleibt mir jedoch heute verwehrt, denn nach zehn Tagen ziehen heute tatsächlich die ersten Wolken auf. Darüber bin ich heute ganz froh, denn trotz des diesigen Wetters sind es hier immernoch gut 33 Grad. So geht ein gemütlicher und dennoch spannender Tag in Montenegros Hauptstadt zuende, von der ich mich freue, morgen noch ein weitere Gesichter zu erkunden.
Ganz liebe Grüße von Eurer Astrid😘😘Read more
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- Day 13
- Thursday, June 27, 2024 at 7:33 PM
- ☀️ 24 °C
- Altitude: 113 m
AlbaniaTirana41°19’33” N 19°48’56” E
City Life in Podgorica II

Guten Abend Ihr Lieben,
nach einem längeren Reisetag im Bus bin ich eben gut in Tirana angekommen, möchte Euch aber zunächst noch ein wenig von meinem gestrigen Tag in Podgorica berichten. Nachdem es vormittags ein wenig geregnet hat und ich es mir daher mit meinem Buch auf der Couch gemütlich gemacht habe bis es wieder trocken war, bin ich Nachmittags ins Museum für Zeitgenössische Kunst in Podgorica gelaufen. Aktuell wird dort die Ausstellung „Montenegro Today“ gezeigt, die über fünf Orte in der ganzen Stadt verteilt ist und Kunstwerke von Montenegrinischen Künster:innen zeigt, die aus Montenegro stammen und/oder noch dort leben. Ich mag es sehr gerne, in den Städten, die ich besuche, die Museen für zeitgenössische Kunst zu besuchen, da man hier häufig die Themen findet, die eine Stadt bzw. ein Land aktuell bewegen. Zwar erschließt sich mir nicht immer jeder Ansatz, aber auf einen Versuch kommt es an😌. Ich beginne im Schloss Petrović und werde gleich am Eingang freudig begrüßt (während ich durch das kleine Museum laufe, begegnet mir exakt ein weiterer Gast😆) und darauf hingewiesen, dass ich mit dem Eintrittsticket gleich fünf Ausstellungsorte an einem Tag besuchen kann. Tatsächlich thematisieren viele der Kunstwerke die Natur Montenegros und es begegnen mir immer wieder traditionelle, landwirtschaftliche, aber durchaus auch feministische Themen. Von Schloss Petrović aus lasse ich mich durch die schwüle Luft durch die Stadt zu den anderen Ausstellungsorten treiben und kehre zwischendurch immer wieder in kleine Cafés oder Pop-up-Bars am Flussufer ein bis meine Beine müde werden und ich mich auf den Weg zurück in mein Appartement mache und recht früh schlafen gehe, um heute Vormittag mit dem Bus nach Tirana zu fahren. Die Nacht ist allerdings überraschend früh um 5:45h zuende, da ein wildes Gewitter über Podgorica zieht und ich im Halbschlaf die Fenster schließe weil es wirklich unglaubliche Mengen regnet. Auch der Taxifahrer, der mich kurze Zeit später zum Busbahnhof bringt, sagt, dass er seit Ewigkeiten nicht mehr so viel Regen in Montenegro erlebt habe. Die Wetterextreme sind offensichtlich auch hier so präsent wie überall auf der Welt. Der Taxifahrer erzählt mir noch, dass seine Oma schon lange in Lübeck wohnt, er jedoch lieber in Montenegro bleibe. Hier sei man zwar etwas verrückt, aber das Essen und die Menschen seien ausgezeichnet. Auf meine Frage, warum die Menschen hier denn verrückt seien, meint er: „Nunja, wir starten etwa alle 30 Jahre einen Krieg gegen einen anderen Balkanstaat, kein Mensch weiß warum, wir lassen uns irgendwie gerne provozieren!“ 😅 Da mir die Kriegsinitiativen Montenegros morgens um 9h, und auch später nicht allzu geläufig sind, kommentiere ich die Aussage lieber nicht näher und springe kurze Zeit später in den Bus Richtung Tirana. Die Busfahrt soll eigentlich knappe vier Stunden dauern, zieht sich wegen des verrückten Verkehrs auf gefühlt der einzigen Landstraße Richtung Tirana aber auf insgesamt sechs Stunden. Nicht gerade hilfreich ist dabei, dass der Busfahrer scheinbar noch irgendeinen Motor bei einem Kumpel abholen muss und wir daher noch einen kleinen Abstecher ins Industriegebiet machen - die Begeisterung über den kleinen Schwenker unter uns ca. 25 Reisenden ist angesichts der ohnehin schon deutlichen Verspätung kaum messbar😅. Schließlich schaffen wir es aber nach Tirana und während ich Euch hier schreibe, liege ich auf der Dachterrasse meines nächsten Airbnb mitten in Tirana und blicke über die Dächer der Stadt. Aber davon gerne morgen mehr 🤗.
Ganz liebe Grüße von Eurer Astrid 😘😘☀️Read more
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- Day 14
- Friday, June 28, 2024
- ☀️ 29 °C
- Altitude: 113 m
AlbaniaTirana41°19’33” N 19°48’56” E
City Life in Tirana I

Ihr Lieben,
ich sende Euch ganz liebe Wochenendgrüße aus Tirana, von wo aus ich am Montagmorgen zurück fliegen werde. Seit gestern sind alle Wolken verschwunden und es ist wirklich ziemlich warm hier. Somit beschließe ich gestern Vormittag zunächst, das „House of Leaves“ zu besuchen, das ganz in der Nähe meines Airbnbs gelegen ist und mir wärmstens von Denise, der Studentin, die ich gleich nach meiner Ankunft vor zwei Wochen im Bus getroffen hatte, empfohlen wurde. Das „House of Leaves“ ist ein wirklich sehr spannendes und gut aufgearbeitetes Museum, das die Arbeitsweise des ehemaligen, albanischen Geheimdienstes - des sog. „Sigurimi“ - in den Zeiten des sozialistischen Regimes von Enver Hoxha thematisiert. Das Museum befindet sich noch heute in dem Gebäude, indem der Geheimdienst damals seine Tätigkeit ausgeübt hat, einem ehemaligen Klinikgebäude, in dem die überwiegenden Räume noch mit den Original-Böden und -Fliesen versehen sind. Es wird viel beschrieben und erklärt und es gibt einige Videos, in denen Zeitzeugen und Diplomaten über ihre Erfahrungen mit dem gnadenlosen Geheimdienst berichten. Vieles erinnert mich an Berichte über die Stasi und kann nicht verhindern, das Museum mit einem bedrückten Gefühl zu verlassen. Gleichwohl denke ich, dass es wichtig ist, solche Orte zu besuchen, um die Geschichte eines Landes und deren Auswirkungen auf die Kultur zu verstehen. Nach meinem Museumsbesuch lasse ich mich durch die Innenstadt treiben, besuche den zentralen Skënderbej-Platz und laufe durch die kleine Markthalle, um die herum es viele kleine Restaurants und Lädchen gibt, in denen gefühlt unendliche verschiedene Arten von Käse, Schinken, Oliven, Obst und Gemüse verkauft werden. Ich nehme Tirana als eine verhältnismäßig saubere Balkan-Stadt wahr, jedenfalls wenn ich sie mit Shkodra vergleiche. Ich habe gelesen, dass dies wohl vor allem an einer Initiative des Bürgermeisters liegt, der sich auf die Fahne geschrieben hat, die Stadt grüner und sauberer zu gestalten und den Entsorgungsunternehmen mit der Kündigung städtischer Aufträge gekündigt hat, wenn sie ihre Arbeit nicht ordentlich erledigen. Nachdem ich nachmittags in meiner Unterkunft ein bisschen Klimaanlagenluft geschnuppert habe, bin ich bereit für den Abend im Ausgehviertel Blloku und treffe dort Emilia, meine finnische Mit-Wanderin, mit der ich den PoB um drei Tage abgekürzt habe, zum Abendessen. Auch Emilia hat die Wanderung gut und sicher abgeschlossen und fliegt heute von Tirana aus zurück nach Helsinki. Es ist schön, die Erlebnisse auf dem PoB noch einmal mit jemandem zu teilen, der sie ebenfalls erlebt hat und so gehen uns die Gesprächsthemen nicht aus. Nach dem Abendessen lassen wir den Abend noch in zwei Bars ausklingen und probieren uns durch die lokalen Cocktail-Spezialitäten - der Rakiriña mit Raki und Feige ist wirklich sehr zu empfehlen :-)! So endet mein erster richtiger Tag in Tirana mit ein bisschen Wanderer-Nostalgie und ich falle zufrieden in mein Bett, gespannt auf die beiden letzten Tage meiner Zeit in Albanien.
Liebe Grüße und Euch allen ein erholsames Wochenende von Eurer
Astrid 😘😘Read more
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- Day 15
- Saturday, June 29, 2024
- ☀️ 33 °C
- Altitude: 113 m
AlbaniaTirana41°19’33” N 19°48’56” E
City Life in Tirana II

Meine Lieben,
Gregy ist gepackt, während ich frisch geduscht meinen letzten Abend auf der Dachterrasse meiner Unterkunft in Tirana genieße. Morgen geht es ganz früh zurück nach Hause. Ich freue mich auf mein eigenes Bett in Köln und bin zugleich ein wenig wehmütig, vor allem aber zutiefst dankbar für all die Erfahrungen und Begegnungen der letzten beiden Wochen. Ich habe sehr viel Gastfreundschaft, Unterstützung und Offenheit erfahren und hatte als alleinreisende Frau stets den Eindruck, dass meine Wegbegleiter ein wohlwollend-wachsames Auge auf mich hatten. So konnte ich meinen Horizont und meinen Blick auf diesen Teil der Welt erweitern, was mich riesig glücklich macht.
Gestern und heute war es sehr heiß in Tirana, sodass ich den Tag gestern zunächst im BunkArt-Museum verbracht habe, wo die albanische Geschichte noch etwas detaillierter aufgearbeitet ist als im House of Leaves. So richtig vertraut werden mir die Bunker hier jedoch nicht, was vermutlich ein gutes Zeichen ist. Umso mehr irritiert es mich, dass andere Museumsbesucher fleißig neben den ausgestellten Uniformen und Stacheldrähten posieren und Selfies zum Andenken machen. Ich verbringe hier ehrlich gesagt nicht allzu viel Zeit, die Untiefen einer sozialistischen Diktatur sind mir für einen Junitag bei gut 34 Grad doch irgendwann genug. So lasse ich mich durch mehrere Cafés treiben - es gibt hier wirklich sehr guten Kaffee und mindestens so gute Cookies, Muffins, Donuts, Kuchen, süße Teigtaschen und einfach alles, was das Kaffee-Kuchen-Herz an einem Samstagnachmittag begehrt😅. Den Abend lasse ich auf meiner Dachterrasse mit Brot, Käse und Oliven vom Markt ausklingen und freue mich sehr auf meinen Kochkurs, den ich für Sonntagmittag gebucht habe. Dieser erweist sich als richtiger Glücksgriff! Die kleine Kochschule von Sindi ist fußläufig von meiner Unterkunft aus zu erreichen, in einem kleinen, schattigen Hinterhof, in dem Sindi neben Feigen- und Olivenbäumen allerlei Pflanzen und Kräuter kultiviert. Die Organisation des Kurses ist super, Sindi hat mir schon nach der Buchung alle wichtigen Infos per WhatsApp zukommen lassen und erwartet uns Gäste auf der Straße, da der Eingang zur Kochschule etwas versteckt ist. Wir kochen heute zu fünft, mit mir haben noch ein österreichisches Paar, eine Kanadierin und eine Britin den Kurs gebucht und wir verstehen uns auf Anhieb. Unter Sindis wachsamen Augen bereiten wir eine albanische Version von Bruschetta vor (die Einflüsse der italienischen Küche sind hier riesig, da während der sozialistischen Diktatur so viele Albaner:innen nach Italien geflüchtet und teilweise später zurückgekehrt sind), anschließend kochen wir einen herzhaften Kuchen aus Filoteig, gefüllt mit Spinat und Feta, als Hauptgang gibt es das albanische Nationalgericht Tave Kosi, das aus gebackenem Lamm- bzw bei uns Rindfleisch in einer Soße aus Joghurt, Ei und Gewürzen besteht. Zum Nachtisch gibt es die so ziemlich besten Kekse, die ich je gegessen habe - sie werden nach dem Backen in einer Mischung aus Butter und Zimt (funktioniert genauso mit Vanille für diejenigen, die kein Zimt mögen) getränkt und schmecken wirklich köstlich. Während des Kochens versorgt Sindi uns mit Rotwein und Raki aus dem Garten ihrer Familie und so werden aus dem für vier Stunden angesetzten Kochkurs gute sechs Stunden. Nebenbei organisiert Sindi mir noch meinen Transfer zum Flughafen morgen früh, da die Busse so früh nicht zuverlässig fahren und druckt mir auch noch mein Flugticket aus weil sie meint, dass die Fluggesellschaften hier häufig die elektronischen Tickets nicht akzeptieren. Mehr als gut gesättigt und beseelt über diesen tollen letzten Tag in Albanien laufe ich zurück in mein Appartement und freue mich sehr, mich bei dieser Reise für diese Balkan-Region entschieden zu haben.
Wie schön, dass auch Ihr ein bisschen mitgereist seid und mich begleitet habt🥰☀️.
Es grüßt und herzt Euch Eure Astrid😘😘Read more

TravelerWie schön ☺️ das du einen so wundervollen Urlaub erlebt hast und so viele tolle Menschen kennen gelernt hast! Komm gut zurück nach Köln 😙

Danke, dass du deine Erfahrungen auf so schöne Weise mit uns geteilt hast. Freue mich, dass du gut wieder daheim angekommen bist 😘 [Lisa]
TravelerHallo liebe Astrid, du hast ein wunderbares Erzähltalent. Es ist kurzweilig und ziemlich oft bringst Du mich zum Lachen. Ich freue mich schon, Deine kleine Wanderreise mitzuerleben. 😊
TravelerDas freut mich sehr, lieber Helmut🥰🤗 Ganz liebe Grüße und bis ganz bald😘
Wunderbar liebe Astrid und weiter ganz genau so, alles Liebe! ❤️ [Claudia]