• City Life in Podgorica I

    24 июня 2024 г., Черногория ⋅ ⛅ 33 °C

    Ihr Lieben,

    ich habe es gestern völlig unkompliziert nach Podgorica geschafft, wo ich nun bis Donnerstagmorgen bin und nach der vielfältigen Natur der letzten Tage ein wenig Stadtluft schnuppere. Nachdem die Rückfahrt von Theth nach Shkodra gestern deutlich gemütlicher verlief als die Hinfahrt, musste ich ein wenig um meinen Anschlussbus nach Podgorica bangen. Glücklicherweise lagen die beiden Bushaltestellen aber in der Nähe desselben Kreisverkehrs, sodass ich mit wenigen Minuten Umsteigezeit meinen Bus nach Podgorica erreicht habe. Die Fahrt dauert nur etwa 1:40 Stunden und führt über eine Landstraße, von der aus man lange Zeit das Ufer des Skutari-Sees sehen kann. Der Grenzübergang von Albanien nach Montenegro liegt mitten in einem an den Skutari-See angrenzenden Sumpfgebiet mit vielen Seerosen. Der Grenzübertritt funktioniert vollkommen unkompliziert, wieder einmal wird mir bewusst, welche Freiheiten ich mit meinem deutschen bzw. europäischen Pass habe. Während die Pässe von Reisenden aus anderen Nationen näher beäugt werden, habe ich den Eindruck, dass die Pässe aus Mitgliedsstaaten der Europäischen Union von den Grenzbeamten mehr oder weniger gelangweilt durch den Passscanner gezogen werden. So bin ich wenige Minuten später auch offiziell nach Montenegro eingereist - auf der Wanderroute vor einigen Tagen war ich nicht kontrolliert worden, obwohl ich die offiziell erforderlichen Grenzübertrittserlaubnisse dabei gehabt hätte. Etwa eine halbe Stunde nach der Grenze erreichen wir den Busbahnhof von Podgorica und ich springe in ein Taxi, das mich zehn Minuten später vor meiner Unterkunft absetzt. Wir fahren vorbei an nicht enden wollenden Wohnblöcken aus der Zeit des ehemaligen Jugoslawien, die überwiegend sehr heruntergekommen aussehen. Die Wohnblock-Siedlungen grenzen gleich an ein Wohngebiet, in dem sich das Mehrfamilienhaus befindet, in dem ich eine Airbnb-Wohnung gefunden habe. Ich freue mich riesig über das sehr moderne Appartment, in dem ich die nächsten drei Tage verbringen werde und drehe erst einmal eine ausgedehnte Runde durch den nächsten Supermarkt. Ich liebe es einfach, in anderen Ländern durch Supermärkte zu stöbern und Sachen einzukaufen, die es zu Hause nicht gibt - oder die es gerade gibt und die man länger nicht gegessen hat 😃. Nach dem guten, aber doch sehr deftigen Essen auf der Wanderung tut es gut, nur eine Handvoll Lebensmittel einzupacken (ich finde sogar richtig leckeres Kürbiskernbrot) und diese abends auf dem Balkon in Ruhe zu essen. Den Ausblick von meinem Balkon aus möchte ich Euch nicht vorenthalten - Ihr seht das Ausmaß jugoslawischer Baustil-Finesse auf dem ersten Foto😆🙈.
    Nach einer ruhigen Nacht im Speckgürtel der Hauptstadt mache ich mich zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt und bin gespannt, den Geist der Stadt ein wenig aufzuspüren. Mit etwa 175.000 Einwohnern ist Podgorica verhältnismäßig klein und daher gut zu Fuß zu erkunden. Ich laufe durch Wohnviertel und durch auffallend viele Parks, in denen es nach Pinien riecht und es viele schattige Sitzgelegenheiten gibt. Besonders gefallen mir die Bänke, die als Schaukeln aufgehangen sind - wer sagt denn, dass man nicht auch außerhalb von Kinderspielplätzen in den Genuss von Schaukeln kommen soll. Außerdem scheint es in jedem Park Bänke mit Solarpanels zu geben, sodass man während des Parkbesuchs auch gleich noch sein Handy aufladen kann. So führt mein Erkundungsspaziergang mich zur Millenium-Brücke, die über den glasklaren Fluss Morača führt und zur alten Brücke über der Ribnica, einem Seitenarm des Morača. Ich schaue mir außerdem den alten Uhrenturm von Podgorica und zwei Moscheen in der Altstadt an und entdecke viele Graffitis, unter anderem eines von Maradona😆. Fußballverrückt scheint man hier in der Hauptstadt jedenfalls zu sein, an jeder zweiten Straßenecke oder Haus sieht man Schriftzüge der blau-weißen Titanen, offensichtlich die lokalen Ultras. Entsprechend begleitet lasse ich mich durch die Straßen und Gassen treiben und kehre zwischendurch in eines der vielen kleinen Cafés ein, die unglaublich guten türkischen Kaffee, aber auch Cappuccino oder auch Cocktails anbieten. Ich bestelle mir einen Cappuccino, dessen Milchhaube mit Schokoladensoße verziert ist und ganze 1,50 EUR kostet. Gestärkt und glücklich über die vielen Eindrücke schlendere ich gemütlich zurück in Richtung meines Appartments und laufe zufällig noch an der orthodoxen Auferstehungskathedrale vorbei. Bei klareren Wetterverhältnissen kann man im Hintergrund der Kathedrale die Berge sehen, die Sicht bleibt mir jedoch heute verwehrt, denn nach zehn Tagen ziehen heute tatsächlich die ersten Wolken auf. Darüber bin ich heute ganz froh, denn trotz des diesigen Wetters sind es hier immernoch gut 33 Grad. So geht ein gemütlicher und dennoch spannender Tag in Montenegros Hauptstadt zuende, von der ich mich freue, morgen noch ein weitere Gesichter zu erkunden.

    Ganz liebe Grüße von Eurer Astrid😘😘
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