• Ein buntes Wochenende in Seattle

    28 Juni, Amerika Serikat ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir wussten, dass unser Hostel im Zentrum von Seattle liegt, was wir nicht wussten ist, dass es quasi das Zentrum ist! Direkt am berühmten Pike Place Market gelegen, der an diesem sonnigen Samstagnachmittag natürlich brechend voll mit Schaulustigen ist. So suchen wir unseren Weg durch die bunte Menschenmenge. Bunt, da an diesem Wochenende die Seattle Pride Parade stattfindet und die Innenstadt sich in ein riesiges LGBTQ-Fest verwandelt hat. Mit unserer schwarzen Ton-sur-Ton Biker Uniform sind WIR hier die Ausserirdischen. Als wir dann die Bikes mitten auf der Fussgängerzone kurz abstellen und Philip in das Hostel huscht um nach dem gebuchten Parkhaus zu fragen, versammelt sich prompt eine Trauben von neugierigen Menschen um die zurückgebliebene Carmen und unsere Bikes. Irgendwie sind wir ungewollt zur Attraktion geworden. Eine ältere Dame fragt, was wir genau aufführen und wann die Show beginnt. Wir denken sie scherzt und müssen lachen. Die Dame verlässt darauf irritiert die Szene. Erst als wir am Nachmittag durch den belebten Markt und entlang der Promenade schlendern, realisieren wir, dass es hier von Schausteller und ähnliche Kunstfiguren wimmelt. Mit ‚Ähnliche’ meinen wir beispielsweise zweit Alt-68er die ihre Harley Davidson mitten im Park abstellen, den Subwoofer auf Anschlag drehen und einen psychedelischen Tanz aufzuführen (vielleicht hat die ältere Dame ja sowas von uns erwartet?). Auch Batman und Captain America sind tanzend auf ihren Transport-Fahrrädern unterwegs. Individuelle Freiheit und persönlicher Ausdruck wird hier zelebriert. Uns soll’s recht sein. Seattles grösste Attraktion der Pike Place Market, ist nicht minder aufregend. Am Fischstand gibt es die berühmten fliegenden Fische. Nein, nicht die Fisch welche über das Wasser fliegen sondern feiste Chinook Lachse, welche sich die Fischhändler unter der Kameralinsen von Dutzenden Schaulustige gegenseitig zuwerfen. Das Ganze nennt sich dann passenderweise ‚fish throwing‘. Ein schleimiges Spektakel, vorallem für die Zuschauer in der ersten Reihe.
    Der historische Markt selbst besteht aus unzählige kleinen Geschäften & Foodständen. Toll ist auch die breite Promenade, welche eine wunderbaren Blick auf den Hafen und den Meeresarm bietet. Der an diesem Tag ungewöhnlich klaren Weitsicht verdanken wir es, dass es sogar der über 4000 m hohe Vulkan Mt. Rainier auf das Panoramafoto schafft. Eine weitere Attraktion aus der Rubrik skurril & eklig hat es auch noch in unser Album geschafft; The Gum Wall, zu deutsch die Kaugummi-Wand.

    Den Sonntag starten wir wiederum beim Fischmarkt mit einem Kaffee und sensationellen Grilled Cheese Sandwiches aus einer kleinen Käserei. Natürlich lassen wir uns die Pride Parade auch nicht entgehen.

    Seattle haben wir bis anhin nur mit Grunge Musik und den Boeing Werken in Verbindung gebracht. Umso mehr sind wir von dem schönen Stadtbild und der Lebendigkeit überrascht. Für uns macht diese Stadt sogar San Francisco ein wenig Konkurrenz. Aber nur ein wenig;)
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