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  • Day 67

    Auf zum schönsten Strand der Welt!

    April 28, 2023 in Australia ⋅ 🌬 25 °C

    Leon und ich stellten uns einen Wecker auf 8:15 Uhr. Um 9:30 Uhr war Treffpunkt im Hafen, um 10 Uhr sollten wir dann in See stechen.
    Wir machten uns schnell Frühstück und packten unsere Rucksäcke für zwei Tage. Außerdem durften Snacks und Alkohol nicht fehlen. Julien holte dann sein Bier ab, was er in unserem Van zwischen gelagert hatte und ging schon Mal los Richtung Hafen. Leon und ich waren bisschen zu spät und liefen los, als wir bereits beim Treffpunkt hätten sein sollen.
    Es war um die Zeit schon extrem heiß, dazu Rucksack und Tüten mit Snacks und Alkohol. Wir kamen schnell ins schwitzen. Es wurde dann noch schlimmer, als der eigentliche Weg wegen einer Baustelle gesperrt war. Wir mussten dann einen Teil zurück laufen und dann einen riesen Bogen laufen, natürlich nur bergauf. Als letztes trafen wir dann beim Treffpunkt ein. Schien aber nicht zu stören, denn erst kurze Zeit später ging es mit dem Organisatorischen los. Wir mussten dann unseren 5l Wein aus dem Karton holen, damit er später besser gekühlt werden kann. Dann ging es auch schon zum Boot. Die Crew stellte sich kurz vor. Eine Mädel und zwei Jungs. Alle sehr jung. Der Captain sicher auch nur 28 maximal.
    Wir mussten dann unsere Schuhe ausziehen, "Barfußboot".
    Anschließend durften wir erstmal unsere Sachen in den Gemächern ablegen. Alles bisschen eng und überall wird mir die Möglichkeit gegeben den Kopf abzuhauen. Leon und ich teilen uns ein Bett. Glücklicherweise war das Bett lang genug. Endlich kann ich mich Mal wieder richtig ausstrecken.

    Wir gingen dann alle wieder auf Deck und fuhren aus dem Hafen. Ich war mir nicht sicher, ob ich eventuell Seekrank werde. Aber das Meer war extrem ruhig. Wie ein See, ohne eine Welle.
    Wir schipperten erstmal etwas mit dem Motor. Dann sollten wir uns alle auf die Backbordseite setzen, weil die Segel gehisst werden sollten. Zuerst aber nur das Segel vorne.
    Eine von der Crew zog dann das Segel hoch. Sah anstrengend aus. Es war noch nicht ganz oben als sie aufhörte.
    Dann machte die Crew erstmal nicht mit dem Segel und wir fuhren normal mit dem Motor weiter.
    Nach paar Minuten machten sie das Segel wieder runter, ohne das wir gesegelt sind. Anscheinend war ein kleines Loch im Segel was geflickt werden musste. Hätten die ja auch net im Hafen machen können😑.

    Das Wetter war bescheiden, der letzte blaue Himmel verschwand hinter uns und wir fuhren in Richtung großen graue Wolken. Irgendwann fing es dann auch anzuregnen, zum Glück aber nicht sehr stark.
    Es gab dann zum Mittagessen Sandwiches.
    Nach ein paar Stunden rumtuckern und die anderen Inseln bestaunen, kamen wir dann am ersten Ziel an.
    Wir parkten in der kleinen Bucht und wurden dann mit dem Beiboot an den Strand gefahren. Überall lagen Korallen und Muscheln.
    Wir machten dann einen kleinen Spaziergang. Als erstes ging es zu "Betty's Beach". Der Strand war extrem lang und flach. Der Sand ist unglaublich weiß. Er hat keine Pigmente und heizt sich deshalb auch nicht auf. Der Strand reflektiert die Wärme. Er hat einen Quarzgehalt von über 99% und kommt nur an sehr wenigen Stellen in Australien bzw. auf der ganzen Welt vor.
    Einige Strände auf den Whitsundays werden zu den weißesten Stränden der Welt gezählt. Glaube ich gern. Wenn man hier Sand mitnimmt, kann das teuer werden. 10.000 Dollar (= 6.500€).

    Leider hatten wir echt Pech mit dem Wetter. Die Sonne ließ sich kaum Blicken, sodass man das Weiß nicht so wahrnehmen konnte. Trotzdem war es ohne Sonnenbrille echt anstrengend für die Augen.

    Auf dem Schiff bekam jeder von uns ein "Stinger-Suit", eigentlich ein ganz normaler Neoprenanzug. Der ist aber lebensnotwendig. Der Anzug soll die Wahrscheinlichkeit senken, dass man von Daumen-große durchsichtige Quallen gestochen. Die können tödlich sein oder starke Symptome wie Erbrechen, Muskelzuckungen/-lähmungen und Herzstillstand hervorrufen. Gestochene erzählen, dass es sich wie "Sterben" anfühlt. Also hatten alle von uns mega Vorfreude ins Wasser zu springen.
    Einige aus der Gruppe haben ein Rochen gesehen, der nah am Strand schwomm. Nach etwas Baden und Aussicht-genießen gingen wir zum "Hill Inlet Lookout".
    Dort werden die berühmten Bilder geschossen, die es bei jedem Reisebüro usw. zu sehen gibt. Wenn die Sonne auf die weißen Sandbänke strahlt, erscheint das Wasser sehr türkis-blau und klar.
    Leider hatten wir keine Sonne, also konnten wir die krasse Aussicht nicht so genießen. Ein Crewmitglied erzählte uns, das jede Sekunde, jedes Bild von diesem Aussichtspunkt einzigartig ist. Die Strömung und die Wellen verändern die Sandbänke von Minute zu Minute, so dass es immer anders aussieht.
    Als Funfact erzählte sie uns, dass dort auf einer Sandbank eine Szene von "Pirates of the Caribbean" gedreht wurde. Die Szene dauerte ein paar Sekunden und das Filmteam war wohl für 8 Monate dort...für ein paar Sekunden im Film!!!
    Die Produzenten wollten ein paar Palmen, um den Vibe von der Karibik zu vermitteln. Allerdings gibt es dort natürlicherweise keine Palmen, also mussten sie welche Pflanzen. Das war aber schwierig, weil dort ein Naturschutzgebiet ist. Das Bundesland Queensland erlaubte die Bepflanzung für 8.000 Dollar pro Palme. Nach den Dreharbeiten mussten nochmal 8.000 Dollar für die Entfernung gezahlt werden.
    Jonny Depp hatte außerdem wohl Mal seine Hunde mitgebracht. Hunde sind strengstens Verboten, also musste er eine hohe Strafe zahlen.
    Es geht nicht weiter. Um keine ungewollten Passanten usw. im Bild zu haben, mieteten die Produzenten alle Reiseanbieter, wie Schiffstouren und Flüge über die Inseln. Für 3 Monate...
    Außerdem ließ die Filmcrew ihr Equipment für eine Raucherpause auf einer Sandbank stehen, also sie wieder kamen, war es schwimmen gegangen.
    Also eine unvorstellbar teure Produktion. Nach den lustigen Fakten und einigen Fotos gingen wir wieder zurück zum Strand, wo wir dann vom Boot abgeholt wurden.
    Wir schauten dann den Sonnenuntergang an und aßen die leckeren Snacks. Es gab Dips, Gemüse, Käse, Wurst mit Crakern. Das war sehr willkommen. Ich habe sooooooo Lust auf Käse, der ist hier aber sehr teuer und naja. Irgendwann gan es dann leckeres Abendessen. Die Crew gab sich sehr viel Mühe mit dem Essen und es war sehr gut.
    Schon den ganzen Tag über gab es einige, die sich schon ordentlich die Dosen in den Schlund kippten. Leon und ich warteten aber bis Abends. Am Heck vom Schiff war ein großer Strahler aufs Wasser gerichtet. Er lockte erst die kleinen Fische an, aber irgendwann kamen dann die großen Fische und Tintenfische.
    Wir spielten Karten und dann etwas später Trinkspiele. Ich wurde aus irgendeinem Grund das Ziel aller Mitspieler. Wenn sie Schlücke zu vergeben hatten, landeten die alle bei mir. Ich war dann also nach kürzester Zeit eindeutig am besoffensten. Es war noch nicht mal 22 Uhr.
    Ich musste dann irgendwann eine Pause machen, weil der Goon so unfassbar widerlich war.

    Der Weg ins Bett war dann ein kleiner Hindernispakour. Als erstes die schmale Treppe runter. Aufpassen, nicht den Kopf abzuhauen und dann in die Kajüte, wo auch alles so unfassbar tief war. Auf dem Weg warf ich noch ein paar Klamotten runter, die zum Trocknen aufgehängt waren. Nach einigen Versuchen, schaffte ich es sie wieder aufzuhängen.
    Das Bettzeug war etwas blöd. Es war ein Schlafsackinlett, was irgendwie komisch zusammengefaltet war. Nüchtern ist es schon schwierig da rein zu kommen. Besoffen dann unmöglich. Ich kämpfte ca. 5 min und war dann endlich im Bett. Hoffentlich wird es eine entspannte Nacht ohne starken Wellengang.
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