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  • Dag 11

    Chitwan Nationalpark

    26. september 2023, Nepal ⋅ ⛅ 29 °C

    Gestern starten wir unseren Tag direkt nach dem Frühstück mit einer Jungle Safari in einem Jeep. Nach einer kurzen Strecke in Sauhara biegen wir in einen Teil des Nationalparks ab und wir beginnen rechts und links nach der Tierwelt Ausschau zu halten. Gar nicht so einfach durch den dichten Jungle! Schnell entdecken wir „spotted deers“ die im Gegensatz zu unseren heimischen Rehen wenig scheu waren sowie ein Äffchen. Nach weiteren Minuten läuft ein großes Nashorn wenige Meter vom Jeep am Wasser entlang. Später kreuzt noch eins unseren Weg und war ganz friedlich. Unterwegs entdeckt Luzie eine schwarze Kobra. Wir fahren am Fluss entlang und sehen die Einheimischen im Fluss fischen, obwohl es dort vor Krokodilen nur so wimmelt. Auch immer wieder unterwegs sehen wir sie im Dschungel Gras für ihre Tiere oder Kräuter und Gemüse zum Kochen sammeln. Schon ein bisschen komisch, wenn man bedenkt, dass an jeder Ecke ein großes gelbes Schild steht, dass vor Tigern warnt. Luzie ist froh im Jeep zu sitzen, Holger sagt aber trotzdem, sie soll den Arm nicht raushängen lassen. Mit allen Gliedern kommen wir dann auch wieder zur Mittagszeit in unserem Hotel an, ein bisschen froh keinen Tiger gesehen zu haben, aber auch ein bisschen enttäuscht. Ernüchtert beschließen wir am nächsten Tag eine Bootstour zu machen mit anschließender Jungle Wanderung. Dem Abend lassen wir wieder am Fluss beim Sonnenuntergang ausklingen.

    Heute ging es um 7.30 zur Bootsfahrt auf dem Rapti River los. In langen, schmalen Holzbooten (Einbäumen) werden wir mit einer Gruppe Russen entlang des Flusses gestakt, während wir viele Krokodile sehen, die sich rechts und links am Ufer sonnen, sowie einen Eisvogel. Alles sieht mal wieder sehr friedlich aus. Die Flussfahrt ist schnell beendet und wir sind die Einzigen, die sich mit einem Guide auf den Weg in den Dschungel begeben, der Rest läuft gleich zu dem Elephant-Breeding Center, dass wir später auch noch besuchen. Unser Guide Ramesh ist seit 11 Jahren schon auf Dschungel Safaris unterwegs, fühlt sich daher sicher und selbstbewusst, sagt uns aber auch sofort, sollten wir einem Tiger begegnen, können wir nichts tun außer ihm direkt in die Augen zu schauen und uns langsam rückwärts von ihm wegzubewegen. Spätestens jetzt hat Luzie Puls. Holger hat das Englisch nicht ganz verarbeitet und ist noch guter Dinge. Wir laufen los. Erstmal passiert nichts. Während Luzie am Anfang misstrauisch und ängstlich zu allen Seiten guckt und Holger als letzter laufen muss, entspannen wir uns nach einer guten halben Stunde, als wir immer noch nichts gesehen haben. An jeder Gabelung gibt uns Ramesh die Möglichkeit die Tour zu verlängern oder eben zurück zu gehen. Gepackt von dem Fieber doch endlich was sehen zu wollen, gehen wir noch tiefer in den Dschungel. Einmal riecht es so, wie es sonst nur im Zoo riechen kann: nach Großkatze. Und schon sehen wir die ersten (frischen) Spuren auf dem Boden. Uns wird ein bisschen schlecht. Während wir ambivalenter Weise unbedingt was sehen wollten, wollen wir es, sobald es sich ankündigt, doch lieber nicht sehen. Wir entdecken ein Nashorn auf der anderen Seite eines vom Monsun gefluteten Waldstücks. Wir umrunden diesen sumpfigen See und treffen auf zwei weitere Touristen die mit zwei Guides (wie es auch normalerweise sein sollte🤨) unterwegs sind. Die Guides unterhalten sich mit Ramesh auf nepalesisch und an der Mimik erkenne ich, dass etwas nicht stimmt. „Do you want to have a closer look at the Rhino?“ Luzie zuckt mit den Achseln. „Na jetzt sind wir schon mal hier.“, sagt Holgi. Ramesh verlässt nun mit uns den Pfad, um näher an den See zu kommen. „What did they say?“,“ They just saw a tiger 100m from here“ sagt er leicht angespannt. Wir laufen weiter querbeet, um zum See zu kommen. Holger, der das akzentreiche Englisch diesmal verstanden hat, zückt sofort sein Schweizer Taschenmesser. Obwohl wir uns so leise wie möglich bewegen, sind wir immer noch ziemlich laut, streifen sämtliche Pflanzen und laufen durch den tiefen Matsch. Luzie holt sich dabei zwei Blutegel, was sie aber erst später feststellt. Am Rand des Sees sehen wir dann das Nashorn, das friedlich im Wasser badet und frisst. Schon cool, wenn man bedenkt, dass es nur 30m von uns weg ist. Immer noch vom Adrenalin gepackt, wollen wir aber eigentlich zurück zum Pfad. Ängstlich laufen wir zurück und entspannen uns als weitere 5 Minuten nichts passiert. Und dann wieder: frische Tigerspuren. Wieder dieser Geruch. Ramesh sieht immer noch unentspannt aus. Nach einer weiteren (ewig langen) Viertelstunde erreichen wir wieder unseren Anfang der Tour und atmen auf.
    Wir besuchen noch die Elefanten mit ihren Babys. Diese werden extra gezüchtet und ausgewildert, um die Population wieder zu vergrößern.

    Haben wir eigentlich erwähnt das wir die einzigen Gäste in unserem Hotel sind? Täglich ist das ganze Personal nur für uns da. Ist ein bisschen gruselig, andererseits werden wir sehr verwöhnt.
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