Nepal 2023

9月 - 10月 2023
Vater und Tochter reisen nach Nepal. Holger bleibt bis zum 02.Oktober, Luzie macht danach eine Wanderung und fliegt am 15. Oktober zurück. もっと詳しく
  • 9足跡
  • 2
  • 17日間
  • 83写真
  • 6動画
  • 16.8千キロ
  • 15.8千キロ
  • 122キロ
  • 日2

    Anreise nach Kathmandu

    2023年9月17日, カタール ⋅ ☀️ 42 °C

    Müde aber wohlbehalten sind wir in Doha gegen 3 Uhr gelandet. Den Flughafen können wir aber nicht verlassen. Hier strotzt alles vor übertriebenen Konsum. Geld spielte beim Bau keine Rolle. Der Park und die Pflanzen sind aber ganz nett (Luzie’s Ansicht). Nur an den Toiletten wurde etwas gespart (Holger’s Ansicht). Die Wände der Kabinen sind offen und nur mannshoch. Wer will, kann rüber schauen..... ☹️. Nix für Holgi. Der Flughafen bekommt eine 8/10. Geschlafen haben wir auch nicht viel, aber gleich gehts weiter! Luzie’s Rucksack wäre fast in Frankfurt geblieben, da er in das Innenleben der Gepäckbandmaschine kullerte und erst von einem Mitarbeiter mit den Worten “Oh shit” befreit werden konnte.🙃🫠もっと詳しく

  • 日3

    Seightseeing in Kathmandu

    2023年9月18日, ネパール ⋅ ⛅ 25 °C

    Ausgeschlafen und gut gestärkt wurden wir heute gegen 9:30 von unserem Hotel von einem Tourguide abholt, der uns mit einem Fahrer durch die engen Straßen Kathmandu’s manövrierte (sicherlich hätten wir auch laufen können- unser Hotel liegt im Zentrum, aber das vermeidet man hier lieber). Erster Stop war Swajambhunath, der Affentempel, ein heiliger Ort für Hindus und Budhisten. Nicht nur die Affen laufen hier frei herum, es gibt auch viele Straßenhunde. Praktisch sind Räucherkerzen, die an alle Ecken zu finden sind- sie überdecken sämtliche Gerüche. Weiter ging es zum Durbar Square. Hier wurde heute ordentlich gefeiert. Es war das Teej Fest- das Fest der Frauen. Sie kleiden sich in roten Saris, fasten, tanzen und feiern, um ihren Ehemännern ein langes und gesundes Leben zu wünschen (wer noch keinen Ehemann hat, der wünscht sich einfach einen🤪). Auch der alte Königstempel befindet sich hier. Zur Mittagszeit gings dann zum Boudnath Stupa, der größten Stupa Südasiens. Wir pausierten kurz und versuchten vegetarische Momos, die eine typisch nepalesische Speise darstellen. Fazit: sehr lecker, für Holgi etwas zu scharf. Anschließend sahen wir den Mönchen etwas beim Mantren Singen mit traditionellen Instrumenten zu und fuhren weiter zu Pashipatinath, einem der wichtigsten Tempel der Shivanisten. Hier gab es einen Massenauflauf an feiernden Hindus. Gleichzeitig konnten wir die hinduistische Totenzeremonie beobachten. Die Hindus sterben und werden in der gleichen Nacht oder spätestens am nächsten Tag von den Angehörigen verabschiedet und dann öffentlich verbrannt (200 Leute lassen alles stehen und liegen und kommen, weil es wichtiger ist. Bei uns undenkbar). Die Reste werden in den Fluss geschüttet, der im Ganges mündet. Das soll die Chancen auf eine Wiedergeburt verbessern. Auf dem Rückweg kamen wir am gegenüberliegen Flussufer an kleineren Gebetsschreinen in pavillonähnlichen Bauwerken vorbei, in deren Mitte das Shivasymbol errichtet war, welches zum Himalaya ausgerichtet und wo die Gottheit zu Hause ist.
    Was gibt es sonst noch zu erzählen? Holger achtet penibel auf das Wasser- er ist der Meinung, dass das abgekochte Wasser so schmeckt, wie es bei der Leichenverbrennung roch. Luzie hat ihren langen Rock an Treppen angehoben und zu viel Knie gezeigt- sie wurde von strafenden Blicken getroffen.
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  • 日5

    Königsstädte/Reise nach Pokhara

    2023年9月20日, ネパール ⋅ 🌧 24 °C

    Nach einer morgendlichen Yogarunde im Fitnessraum und dem Frühstück ging es gestern auf Besichtigungstour in die nahegelegenen Königsstädte. Unser Guide Gsea ist vielleicht Mitte 50 und studierter Psychologe. Er arbeitet freischaffend im zentralen Hospital nach den Lehren des Yoga. Da es in Nepal immer eine Überweisung von einem Psychiater braucht, ist er nicht ausgelastet und arbeitet als Fremdenführer für eine Agentur. Auf der Fahrt erzählt er uns viel über Kathmandu, Religionen, den unterschiedliche Ethnien und Bräuchen. In Bhaktapur schauen wir uns zahlreiche Tempel an, sehen eine typische hinduistische Trauerzeremonie vor dem Haus eines Verstorbenen. Wir erfahren fast alles 😜 über die verschiedenen Götter, den dazugehörigen Tieren und Wiedergeburten (ein bisschen viele Informationen!). Die Wiedergeburt der Götter findet ein jähes Ende mit dem Erscheinen der Lufthansa erzählt er schmunzelnd. Der Name Luft und Hansa sind auch Sanskrit Wörter der indischen Gelehrtensprache und bedeuten so viel wie erloschener oder ausgestorbener Schwan. Bei den stark gläubigen Hindus habe das den Aberglauben ausgelöst, die Wiedergeburt der Götter ist damit beendet und „der Vogel“ habe sie - am Flughafen Kathmandu fliegen die Flugzeuge in Richtung Himalaya - ins Nirvana getragen.

    Heute ging es weiter für uns nach Pokhara, in den Westen des Landes. Da wir den kleinen Propellermaschinen von Yeti Airlines (🤔) nicht trauten, bekamen wir 8h feinste Buckelpiste und Schotterstraße mit Schlaglöchern, die nicht von dieser Welt waren. Unser Fahrer und seine Frau beschlossen zur Mittagszeit in einem Lokal an der Straße einzukehren und für uns folgte ein weiterer Kulturschock: das Lokal war halboffen, rohes Fleisch und Gemüse lagen wild durcheinander auf einem Tisch (bei 30 Grad) davor ein Klotz mit Federn, Blut und Messer. Gegessen wurde mit den Händen. Am Boden lagen die Essensreste inklusive Hähnchenknochen. Wir verzichteten und entschieden uns aufgrund mangelnder (hygienischer) Alternativen das Mittag ausfallen zulassen. Ganz bereut haben wir die Fahrt trotzdem nicht, wir sahen viel von der Landschaft und wie die Menschen auch außerhalb der Hauptstadt (über)leben müssen. Einfache Wellblechhütten reihen sich aneinander, kleine Kinder spielen mit Plastikmüll, dazwischen laufen Hühner und Straßenhunde.
    Gegen 18 Uhr kamen wir dann auch in unserem Hotel in der Nähe des Phewa-Sees an. Morgen wird es entspannt, es geht zum Bungee Jumping (nur Luzie😉) und vielleicht zum See.
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  • 日7

    Phewa See und Sarangkot

    2023年9月22日, ネパール ⋅ ⛅ 28 °C

    Gestern startete unser erster richtiger Tag in Pokhara mit einem Adrenalinkick: Luzie wollte einen Sprung in die Tiefe wagen. Holger bekam schon beim Zugucken Herz-Rhythmus und ließ sich nicht überreden. Etwas mulmig war mir schon, als ich dann vorne stand und ich hätte am liebsten nein gesagt, aber da hatten wir ja schon bezahlt😜. Das einzige was Überwindung kostete, war das nach vorne Fallen und sich dabei nirgends festhalten zu können. Aber das Gefühl danach? Hammer! Ein bisschen überdreht ließen wir uns bei der Bootsanlegestelle am Phewa-See absetzen und von einem Jungen auf die andere Seite paddeln. Dort angekommen stiegen wir durch Dschungel-Terrain ca. eine Stunde zur World Peace Pagoda auf. Unterwegs sahen wir auch ein Äffchen🐒 in einer Baumkrone beim Fressen zu. Es war ziemlich heiß und so machten wir uns auch schnell wieder an den Abstieg. Unten wartete schon unser Bootsjunge und wir genossen nochmal die Überfahrt. Wir schlenderten durch Pokhara und kauften Souvenirs. Zurück im Hotel begann draußen ein Unwetter, dass noch die ganze Nacht anhielt.

    Heute entschieden wir uns auf eigene Faust loszuwandern und den Sarangkot zu besteigen. Man kann eigentlich für alles Touren buchen und wird überall hinchauffiert, aber Bewegung ist für uns ja kein Fremdwort und so liefen wir selbst vom Hotel zur Seilbahnstation und erkundigten uns, ob es auch einen Wanderweg nach oben gäbe. Es folgte erneut dicht bewachsenes Dschungelterrain und ca. 3h und 800 Höhenmeter später erreichten wir den Aussichtspunkt an der Bergstation an der Annapurna Cable Car, der einen herrlichen Blick auf mehrere Achttausender versprach. Leider war es bewölkt😵‍💫. Wir aßen in einem Panoramarestaurant (mal wieder Momos, was anderes trauen wir uns gar nicht). Dann ließ sich Holger noch für die Riesenschaukel überreden (Anm. Holger - eher eine Todesschaukel🤢) und mit einem Juchzen (Luzie) und einem angstverzerrten Gesicht (Holger) schaukelten wir plötzlich losgelassen kurz mit Fallbeschleunigung vielleicht 30 Meter hinunter über einer herrlichen Aussicht. Dann fuhren wir mit der Seilbahn wieder Talwärts, überlegten noch kurz ein Taxi zu nehmen, liefen dann aber los und wurden vom Monsun plötzlich überrascht, der um diese Zeit meist nachmittags unvermittelt anfängt. Der durchnässte uns bis auf die Unterwäsche (trotz Schirm). Es folgte ein Abendessen mit Pizza und Pasta im Stadtzentrum- reicht langsam mit Reis.
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  • 日9

    Last day in Pokhara/ Ankunft in Chitwan

    2023年9月24日, ネパール ⋅ ☁️ 27 °C

    Nach einem späten Frühstück starteten wir gestern Vormittag zu Fuß eine Wanderung am Phewa-See entlang zu der Gupteswor-Mahadev-Höhle und den Devi’s Falls. Es ging durch die Wohngegend der Einheimischen, vorbei an Hütten, an Frauen und Männern, die ihre Wäsche an Rinnsalen wuschen und über eine marode Hängebrücke. Bereits nach einer Stunde waren wir bei über 70 Prozent Luftfeuchtigkeit komplett durchgeschwitzt. Die Einheimischen sind alle freundlich - kein einzig abweisendes Wort. Keiner ist aufdringlich, jeder ist bemüht um uns und fragt woher wir kommen und "Germany is a nice country". Das alles, obwohl es hier vielen nicht sehr gut geht. Alles scheint in einer chaotischen Umgebung mit Lärm, Abgasen und Müllproblem trotzdem innerlich zu ruhen. Das ist sehr beeindruckend, wenn auch gleichzeitig manchmal für uns schwer zu verstehen.
    Nachdem wir uns zum Mittag gestärkt haben, beschließen wir noch die Pumdikot-Religios-Area zu besuchen, mit der höchsten Shiva-Statue Nepals. Ein kleines Taxi mit gut gelauntem Fahrer bringt uns auf 1.500 Höhenmeter, die wir zu Fuß an diesem Tag nicht mehr bewältigt hätten.

    Heute früh ging es dann für uns weiter nach Chitwan. Ein Taxi holte uns nach dem Frühstück ab und brachte uns zum modernen, von China gebauten, Flughafen von Pokhara. Dort starten wir mit einer Propellermaschine für 79 Passagiere einen 20 minütigen Flug für etwas mehr als 200 Kilometer, für die wir sonst mehr als 7 Stunden mit dem Auto gebraucht hätten. Nach unser Erfahrung der Fahrt nach Pokhara nahmen wir unsere Angst diesmal in Kauf. Schließlich strahlte der Name Buddha-Air eine gewisse Sicherheit auf uns aus. Der Flug verlief auch gut und so landeten wir auf einem komplett gegensätzlichen Flughafen in Bharatapur. Hier gab es als Empfangshalle nur ein größeres Carport aus Blech. Die Koffer wurden mit Handwagen zu uns rüber gezogenen und an einem Ausgabetisch an die Wartenden verteilt. Lediglich ein modernes Feuerwehrauto mit Spritze auf dem Dach von MAN stand an der Landebahn. Was jetzt nicht gerade beruhigend war.
    Zwei Hotelangestellte und ein Fahrer begrüßten uns freundlich und hingen uns landestypische Schals um. Dann ging es ca. 17 Kilometer zum Hotel nach Chitwan, welches am Rande des gleichnamigen Nationalparks liegt. Im Hotel scheinen wir die einzigen Gäste zu sein. Alle bemühen sich um uns sehr, jede Tür wird vor uns "aufgerissen". Nach dem Mittag und einen kurzen Powernap (wir hatten beide eine Reisetablette genommen) führte uns noch der Hotelmanager zum Eingang des Nationalparks. Dort konnten wir Elefanten sehen, die durch ihre reine Anwesenheit die Gegend beschützen sollen (es gibt im Nationalpark geschätzt rund 140 Bengalische Tiger, hin und wieder wird auch ein Dorfbewohner tödlich attackiert). So gehen wir auch ein gutes Stück (mit mulmigem Gefühl) durch hohes Gras am Dschungel entlang bis zum Fluss Rapti, wo wir tatsächlich auf der anderen Flussseite ein wildes Nashorn entdecken. Leise machen wir unsere Aufnahmen, ehe wir uns glücklich in Richtung Ortsmitte am Fluss zu einer Cola hinsetzen und den Sonnenuntergang zum Ausklang des Tages beobachten.
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  • 日11

    Chitwan Nationalpark

    2023年9月26日, ネパール ⋅ ⛅ 29 °C

    Gestern starten wir unseren Tag direkt nach dem Frühstück mit einer Jungle Safari in einem Jeep. Nach einer kurzen Strecke in Sauhara biegen wir in einen Teil des Nationalparks ab und wir beginnen rechts und links nach der Tierwelt Ausschau zu halten. Gar nicht so einfach durch den dichten Jungle! Schnell entdecken wir „spotted deers“ die im Gegensatz zu unseren heimischen Rehen wenig scheu waren sowie ein Äffchen. Nach weiteren Minuten läuft ein großes Nashorn wenige Meter vom Jeep am Wasser entlang. Später kreuzt noch eins unseren Weg und war ganz friedlich. Unterwegs entdeckt Luzie eine schwarze Kobra. Wir fahren am Fluss entlang und sehen die Einheimischen im Fluss fischen, obwohl es dort vor Krokodilen nur so wimmelt. Auch immer wieder unterwegs sehen wir sie im Dschungel Gras für ihre Tiere oder Kräuter und Gemüse zum Kochen sammeln. Schon ein bisschen komisch, wenn man bedenkt, dass an jeder Ecke ein großes gelbes Schild steht, dass vor Tigern warnt. Luzie ist froh im Jeep zu sitzen, Holger sagt aber trotzdem, sie soll den Arm nicht raushängen lassen. Mit allen Gliedern kommen wir dann auch wieder zur Mittagszeit in unserem Hotel an, ein bisschen froh keinen Tiger gesehen zu haben, aber auch ein bisschen enttäuscht. Ernüchtert beschließen wir am nächsten Tag eine Bootstour zu machen mit anschließender Jungle Wanderung. Dem Abend lassen wir wieder am Fluss beim Sonnenuntergang ausklingen.

    Heute ging es um 7.30 zur Bootsfahrt auf dem Rapti River los. In langen, schmalen Holzbooten (Einbäumen) werden wir mit einer Gruppe Russen entlang des Flusses gestakt, während wir viele Krokodile sehen, die sich rechts und links am Ufer sonnen, sowie einen Eisvogel. Alles sieht mal wieder sehr friedlich aus. Die Flussfahrt ist schnell beendet und wir sind die Einzigen, die sich mit einem Guide auf den Weg in den Dschungel begeben, der Rest läuft gleich zu dem Elephant-Breeding Center, dass wir später auch noch besuchen. Unser Guide Ramesh ist seit 11 Jahren schon auf Dschungel Safaris unterwegs, fühlt sich daher sicher und selbstbewusst, sagt uns aber auch sofort, sollten wir einem Tiger begegnen, können wir nichts tun außer ihm direkt in die Augen zu schauen und uns langsam rückwärts von ihm wegzubewegen. Spätestens jetzt hat Luzie Puls. Holger hat das Englisch nicht ganz verarbeitet und ist noch guter Dinge. Wir laufen los. Erstmal passiert nichts. Während Luzie am Anfang misstrauisch und ängstlich zu allen Seiten guckt und Holger als letzter laufen muss, entspannen wir uns nach einer guten halben Stunde, als wir immer noch nichts gesehen haben. An jeder Gabelung gibt uns Ramesh die Möglichkeit die Tour zu verlängern oder eben zurück zu gehen. Gepackt von dem Fieber doch endlich was sehen zu wollen, gehen wir noch tiefer in den Dschungel. Einmal riecht es so, wie es sonst nur im Zoo riechen kann: nach Großkatze. Und schon sehen wir die ersten (frischen) Spuren auf dem Boden. Uns wird ein bisschen schlecht. Während wir ambivalenter Weise unbedingt was sehen wollten, wollen wir es, sobald es sich ankündigt, doch lieber nicht sehen. Wir entdecken ein Nashorn auf der anderen Seite eines vom Monsun gefluteten Waldstücks. Wir umrunden diesen sumpfigen See und treffen auf zwei weitere Touristen die mit zwei Guides (wie es auch normalerweise sein sollte🤨) unterwegs sind. Die Guides unterhalten sich mit Ramesh auf nepalesisch und an der Mimik erkenne ich, dass etwas nicht stimmt. „Do you want to have a closer look at the Rhino?“ Luzie zuckt mit den Achseln. „Na jetzt sind wir schon mal hier.“, sagt Holgi. Ramesh verlässt nun mit uns den Pfad, um näher an den See zu kommen. „What did they say?“,“ They just saw a tiger 100m from here“ sagt er leicht angespannt. Wir laufen weiter querbeet, um zum See zu kommen. Holger, der das akzentreiche Englisch diesmal verstanden hat, zückt sofort sein Schweizer Taschenmesser. Obwohl wir uns so leise wie möglich bewegen, sind wir immer noch ziemlich laut, streifen sämtliche Pflanzen und laufen durch den tiefen Matsch. Luzie holt sich dabei zwei Blutegel, was sie aber erst später feststellt. Am Rand des Sees sehen wir dann das Nashorn, das friedlich im Wasser badet und frisst. Schon cool, wenn man bedenkt, dass es nur 30m von uns weg ist. Immer noch vom Adrenalin gepackt, wollen wir aber eigentlich zurück zum Pfad. Ängstlich laufen wir zurück und entspannen uns als weitere 5 Minuten nichts passiert. Und dann wieder: frische Tigerspuren. Wieder dieser Geruch. Ramesh sieht immer noch unentspannt aus. Nach einer weiteren (ewig langen) Viertelstunde erreichen wir wieder unseren Anfang der Tour und atmen auf.
    Wir besuchen noch die Elefanten mit ihren Babys. Diese werden extra gezüchtet und ausgewildert, um die Population wieder zu vergrößern.

    Haben wir eigentlich erwähnt das wir die einzigen Gäste in unserem Hotel sind? Täglich ist das ganze Personal nur für uns da. Ist ein bisschen gruselig, andererseits werden wir sehr verwöhnt.
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  • 日13

    Last day in Sauhara/Zurück in Kathmandu

    2023年9月28日, ネパール ⋅ ⛅ 22 °C

    Gestern machten wir bei tropischen Temperaturen mit einer Luftfeuchtigkeit zum T-Shirt Auswringen eine Vogelwanderung. Unser Guide Buddha war ein ruhiger Geselle, wie man es von einem Ornithologen erwartet. Er erklärte uns geduldig und langsam (sogar Holgi verstand sein Englisch größtenteils 😜), welche Vögel über unseren Kōpfen hinweg flogen. Wir betraten abermals den Nationalpark und prompt gesellte sich, wie schon am ersten Tag, ein streunender Hund zu uns, der uns die gesamte Strecke begleitete. Uns gab das eine gewisse Sicherheit vor dem Tiger, da dieser ruhig neben uns wie ein Aufpasser her trottete, ohne aufdringlich zu sein. Das war zum wiederholtem Male unser subjektives Empfinden, unser Guide sah das anders. Luzie war es zu wenig Action😴, da wir geduldig mit unserem Feldstecher warten mussten, zudem flossen wir vom Schwitzen fast davon. Wir sahen auch um uns herum in Europa völlig unbekannte Arten, die wir mittels Nachschlagewerk erklärt bekamen und auch nochmals den Eisvogel (Kingfisher). Abermals ging es an ein wildes, badenes Nashorn auf der anderen Flussseite vorbei und wir verließen dann an den Elefanten entlang den Nationalpark.
    Abends war Folklore im Kulurhaus in unserem Ort Sauhara angesagt. Hier leben die Tharu, die die Bevölkerung im Tiefland Nepals mit eigener Sprache zu 13,5 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen und eine anerkannte Minderheit darstellen. Sie bezeichnen sich selbst auch als die Bewohner des Waldes. So wurden uns Darbietungen mit Trommeln und stockkämpfenden Tänzen vorgeführt. Wir fanden es faszinierend und fremd zugleich. Den Mitgliedern der Tanzgruppe war jedenfalls ihr Spaß, die Freude und die Abwechslung vom Alltag anzusehen.

    Heute morgen ging es per kleiner Propellermaschine (48 Sitzplätze) zurück nach Kathmandu. Wir verabschieten uns von der sich rührend um uns einzigen Gäste kümmernden Hotelmannschaft, die ständig fragten, wie es uns geht und ob es uns schmeckt. Mit einer halbstündigen Verspätung kamen wir erneut sicher in der Hauptstadt an. Die Abholung klappte aufgrund einer kleinen "Verbindungsschlappe" der Internetverbindung diesmal nicht und so nahmen wir ein Taxi.
    Im gleichen Hotel angekommen, wie am Anfang, starteten wir am Abend einen Ausflug zum Durbar-Scare, wo das Indra-Jatra Fest zu Ehren der Gottheit des Regens und des Himmls stattfindet. Zum Abend sollte die Kumari (die kindliche Königin) auf dem Platz herum getragen werden (sie darf den Boden nicht berühren und ihr ganzes Leben lang nicht heiraten 👰 und führt ein trauriges Dahsein). Der Premierminister wurde erwartet und so war dementsprechend viel Polizei Vorort. Da sich ein Gewitter ankündigte, verließen wir dann doch vorzeitig den Platz.
    Buddha ist übrigens auch im Hinduismus allgegenwärtig, was vielleicht die unterschiedliche Erscheinung seiner Bildnisse erklärt (dicker Mann mit Bauch und andererseits Lockenkopf mit langen Ohrläppchen). Bei manchen Hindus nimmt er die Rolle einer Art Martin Luthers ein. Beide Religionen - Buddhismus und Hinduismus sind stark miteinander verwoben.
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  • 日15

    Nagarkot und Besuch im Kiran Kinderhaus

    2023年9月30日, ネパール ⋅ ☁️ 26 °C

    Um 8.30 Uhr früh morgens starteten wir gestern einen Tagesausflug nach Nagarkot. Das liegt etwa 29 km östlich von Kathmandu auf 2.195 Meter Höhe und herrlichem Ausblick auf die Everest Region - bei klarem Wetter versteht sich. Die 29 Kilometer bewältigten wir mit Guide und Fahrer in für hiesige Verhältnisse normaler Zeit von einer Stunde und zehn Minuten durch den für uns katastrophalen, alltäglichen Verkehr, den der Nepali mit stoischer Gelassenheit bewältigt. Wir wollen bergauf laufen, geben wir auf die Frage zur Route als Antwort zurück. So geht es dann auch etwa drei Stunden auf glitschigen Untergrund teilweise steil hinauf durch Mischwald mit vielen Pinien mittendrin. Wir laufen an armseligen Hütten vorbei, wo Mensch und Tier Tür an Tür wohnen. Die Umweltverschmutzung mit Plastkmüll ist selbst im entferntesten Winkel des Waldes allgegenwärtig, was traurig macht. Ein Umweltbewusstsein existiert bei der armen Bevölkerung noch weniger, erklärt uns unser Guide, zumal es kein Entsorgungssystem gibt. Die Menschen hier haben andere Probleme. Wir kommen abermals bei Sonnenschein und knapp 30 Grad ins Schwitzen. Weiter oberhalb laufen wir im Wald an buddhistische Verbrennungspavillons vorbei. Da der Anteil des Buddhismus in Nepal🇳🇵 bei nur neun Prozent liegt, ist es nicht überraschend, dass gerade keine Trauerzeremonie zu sehen ist. Nach der Einäscherung, die hier nur eine mögliche Bestattungsart darstellt, wird die Asche des Verstorbenen 49 Tage im Tempel aufbewahrt, bevor sie beigesetzt wird.
    Wir kommen an unserem Endpunkt an einer Stupa und einer Shivastatue vorbei auf dem Berg an, ohne auch nur ansatzweise etwas vom Himalaya gesehen zu haben 😭, da es wieder zu wolkig im Hochgebirge ist, was aber bis Ende September normal ist.
    Zurück in unserem Hotel regnet es. Zum Sonnenuntergang ist es klar und was sehen wir auf der Dachterrasse - mehrere schneebedeckte Bergspitzen, darunter einen Gipfel des Langtang🤓. So sind unsere Wünsche doch noch erhört worden.

    Heute starteten wir entspannt in den Tag. Um 13 Uhr hatte Holgi uns gestern im Kiran Kinderhaus im Stadtteil Patan/Kusunti (http://www.kiran-kinderhaus.de/) zum Besuch angemeldet. Das wurde von Oma Karolas Schulfreundin Inge und ihrem Mann Klaus Busch 1998 gegründet und wird von den liebevollen Heimeltern Dini und Ramesh geleitet. Wir gingen zuvor in den ersten uns überhaupt wahrnehmbaren Supermarkt, den uns unser Hotelmanager nannte, um ein paar Süßigkeiten und Obst zu kaufen.
    Ein Taxi brachte uns zu einem naheliegenden Treffpunkt, da es hier nicht überall Straßennamen und Hausnummern gibt. Dort holte uns Sunita, ein 20 jähriges Mädchen ab, die bereits als kleines Kind dort im Heim aufgenommen wurde. Sie studiert Accounting und Business und arbeitet bei der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, die ein Büro in Kathmandu betreibt. Man bemerkte gleich ihre Aufgeschlossenheit und gute Bildung im Gegensatz zu vielen traditionell erzogenen Frauen, die uns hier bereits begegneten.
    Wir wurden herzlich von allen mit Liedern im Gemeinschaftsraum empfangen. Jedes der Mädchen stellte sich mit Namen und Alter vor und sagte uns, in welche Klasse es geht oder was es studiert. Wir stellen uns auch vor. Hier werden Mädchen aus ärmlichsten Verhältnissen der niedrigsten Kaste im Hinduismus, der Unberührbaren, aufgenommen, die unter katastrophalen Zuständen auf dem Land leben und ein Leben lang keine Chance auf Bildung, Arbeit oder grundlegende Mindeststandards haben. Die evangelische Gemeinde in Kathmandu, zu der Dini und Ramesh gehören, fahren dazu an die Brennpunkte, nach Informationen, die sie von ihren Pfarrern erhalten haben. Meist kommen die Kinder in einem Alter von 4 bis 6 Jahren und bleiben bis zum Abschluss der Schulzeit im Gemeinschafthaus. Anschließend werden sie im benachbarten Haus für "die Großen" untergebracht, leben dort weitestgehend selbstständig in Begleitung und erlernen einen Beruf oder studieren. So wird gewährleistet, dass sie nicht auf die schiefe Bahn geraten und ein glückliches und selbstbestimmtes Leben führen werden. Jedem der Mädchen ist anzusehen, dass sie sich wohlfühlen. Luzie bekommt eine Menge Informationen auf ihre Fragen. Es ist zutiefst beeindruckend, mit welcher Hingabe und Liebe dieses deutsche Projekt nachhaltig und erfolgreich Dank Spenden finanziert und von Ramesh und Dini vor Ort geführt wird. Man erhält eine komplett andere Sicht vermittelt, wie hier die Dinge normalerweise laufen und welche Achtung die deutsche Gesellschaft durch ihre Hilfe in einer uns fremden Welt erfährt. Das ist eine grundlegende Erkenntnis dieser Reise und jedem zu empfehlen.
    Am späten Nachmittag verabschieden wir uns uns dann und kehren mit diesen Eindrücken in unser Hotel zurück.
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  • 日17

    Good Bye Nepal

    2023年10月2日, ネパール ⋅ ☁️ 23 °C

    Vorgestern war dann der für uns letzte komplette Tag in Kathmandu. Holgi schlief aus (wurde nicht geweckt) , während Luzie bereits allein ihr Frühstück genoss 🧐. Anschließend machten wir uns noch einmal zu Fuß auf den Weg zum Monkeytempel, den wir schon am Anfang unserer Reise mit einem Guide besucht hatten. Wir gingen durch schmale und schmutzige Gassen vorbei an Hindus die in einer kleineren Tempelanlage ein Reinigungsritual abhielten, stiegen halb über die Handwerker, die mitten auf dem Weg Holz kunstvoll bearbeiten und über eine eiserne Brücke die über den vollkommen mit Müll verdreckten Bishnumati-River führte. Dieses Mal erklommen wir die 300 Stufen zählende steile Treppe zum Affentempel, auf der kleine Souvenierhändler, Bettler, Affen und streunende Hunde saßen. Wir kauften abermals ein Ticket, was nur ausländische Touristen benötigen und schauten uns die Bereiche der Tempelanlage an, die wir beim ersten Mal noch nicht gesehen hatten. Luzie ließ sich von einem aggressiven Affen 🐒die Wasserflasche abnehmen, wie früher im Kindergarten das Spielzeug von den Jungs 😜🤣. Der Affe sprang auf das nächste Dach, schraubte routiniert den Verschluss auf und trank mit seinem Jungen auch mal sauberes Wasser. Wohl bekomms!
    Am Nachmittag hatten wir einen Ashtanga Yoga Kurs gebucht in einem nicht weit entfernten Hotel. Unser Yoga-Lehrer war vielleicht in Luzies Alter und beweglich bis in den kleinen Zeh. Wir versuchten seine Asanas weitgehend umzusetzen, was Holgi nicht in letzter Perfektion gelang - und wenn schon 🙄. Der Yogi drückte sich aus dem Schneidersitz in die Höhe, sodass Po und Beine in der Luft waren und schob die Füße ansatzlos wie ein Bodenturner, ohne den Boden zu berühren, nach hinten ins Chaturanga (Liegestütz unten) und ebenso Retoure. An der Stelle hätte man direkt aufhören wollen, wenn man nicht schon so gelassen wäre 😜. Nach ein und einer viertel Stunde waren wir ganz schön geschafft, zumal wir eine Weile nicht im Training standen und es immer noch sehr warm war.
    Gestern machten wir uns dann gemeinsam auf den Weg zum Flughafen. Luzie hat ihren Trek nicht angetreten. Es gab nur die Möglichkeit für vierzehn Tage mit 14 Männern oder einem Sherpa allein zum Everest Basecamp auf 5.500 Meter aufzubrechen. Alle anderen Varianten passten zeitlich nicht oder waren schlichtweg zu einem Preis, der es ihr nicht wert war. Sie hat diese Herausforderung für sich aber noch nicht endgültig abgeschlossen und möchte gern wiederkommen. Um 18 Uhr startete unser Flieger wieder über Doha nach Frankfurt.

    Was bleibt sind viele neue Eindrücke einer uns bis dahin fremden Welt. Die Menschen in einem der ärmsten Länder der Welt beklagen sich nicht, obwohl sie viele Gründe dazu hätten. Sie arrangieren sich mit ihrem Alltag und nehmen die Dinge als gegeben hin. Manchmal kam es uns vor, als wären wir in Schilda, wo die Schildbürger leben. So denkt man eben als Deutscher. Wir haben während unseres Aufenthaltes niemanden meckern, schimpfen oder entsprechende Gestiken machen sehen. Wir wurden zu jeder Zeit freundlich und mit Respekt behandelt. Trotz des ganzen Chaos, Schmutz und Smoks hat dieses Land seinem ganz eigenen Charme, was uns persönlich einen ganz anderen Blick auf unsere täglichen Probleme ermöglicht. Dem gebührt unsere Hochachtung. Es war schön gemeinsam als Vater und Tochter diese Reise machen zu können.

    Never Ending Peace And Love
    NEPAL 🇳🇵

    Ende.
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