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- Dag 15
- lørdag den 30. september 2023 kl. 18.12
- ☁️ 26 °C
- Højde: 1.303 m
NepalBhauchā Khusi̇̄27°42’57” N 85°18’25” E
Nagarkot und Besuch im Kiran Kinderhaus

Um 8.30 Uhr früh morgens starteten wir gestern einen Tagesausflug nach Nagarkot. Das liegt etwa 29 km östlich von Kathmandu auf 2.195 Meter Höhe und herrlichem Ausblick auf die Everest Region - bei klarem Wetter versteht sich. Die 29 Kilometer bewältigten wir mit Guide und Fahrer in für hiesige Verhältnisse normaler Zeit von einer Stunde und zehn Minuten durch den für uns katastrophalen, alltäglichen Verkehr, den der Nepali mit stoischer Gelassenheit bewältigt. Wir wollen bergauf laufen, geben wir auf die Frage zur Route als Antwort zurück. So geht es dann auch etwa drei Stunden auf glitschigen Untergrund teilweise steil hinauf durch Mischwald mit vielen Pinien mittendrin. Wir laufen an armseligen Hütten vorbei, wo Mensch und Tier Tür an Tür wohnen. Die Umweltverschmutzung mit Plastkmüll ist selbst im entferntesten Winkel des Waldes allgegenwärtig, was traurig macht. Ein Umweltbewusstsein existiert bei der armen Bevölkerung noch weniger, erklärt uns unser Guide, zumal es kein Entsorgungssystem gibt. Die Menschen hier haben andere Probleme. Wir kommen abermals bei Sonnenschein und knapp 30 Grad ins Schwitzen. Weiter oberhalb laufen wir im Wald an buddhistische Verbrennungspavillons vorbei. Da der Anteil des Buddhismus in Nepal🇳🇵 bei nur neun Prozent liegt, ist es nicht überraschend, dass gerade keine Trauerzeremonie zu sehen ist. Nach der Einäscherung, die hier nur eine mögliche Bestattungsart darstellt, wird die Asche des Verstorbenen 49 Tage im Tempel aufbewahrt, bevor sie beigesetzt wird.
Wir kommen an unserem Endpunkt an einer Stupa und einer Shivastatue vorbei auf dem Berg an, ohne auch nur ansatzweise etwas vom Himalaya gesehen zu haben 😭, da es wieder zu wolkig im Hochgebirge ist, was aber bis Ende September normal ist.
Zurück in unserem Hotel regnet es. Zum Sonnenuntergang ist es klar und was sehen wir auf der Dachterrasse - mehrere schneebedeckte Bergspitzen, darunter einen Gipfel des Langtang🤓. So sind unsere Wünsche doch noch erhört worden.
Heute starteten wir entspannt in den Tag. Um 13 Uhr hatte Holgi uns gestern im Kiran Kinderhaus im Stadtteil Patan/Kusunti (http://www.kiran-kinderhaus.de/) zum Besuch angemeldet. Das wurde von Oma Karolas Schulfreundin Inge und ihrem Mann Klaus Busch 1998 gegründet und wird von den liebevollen Heimeltern Dini und Ramesh geleitet. Wir gingen zuvor in den ersten uns überhaupt wahrnehmbaren Supermarkt, den uns unser Hotelmanager nannte, um ein paar Süßigkeiten und Obst zu kaufen.
Ein Taxi brachte uns zu einem naheliegenden Treffpunkt, da es hier nicht überall Straßennamen und Hausnummern gibt. Dort holte uns Sunita, ein 20 jähriges Mädchen ab, die bereits als kleines Kind dort im Heim aufgenommen wurde. Sie studiert Accounting und Business und arbeitet bei der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, die ein Büro in Kathmandu betreibt. Man bemerkte gleich ihre Aufgeschlossenheit und gute Bildung im Gegensatz zu vielen traditionell erzogenen Frauen, die uns hier bereits begegneten.
Wir wurden herzlich von allen mit Liedern im Gemeinschaftsraum empfangen. Jedes der Mädchen stellte sich mit Namen und Alter vor und sagte uns, in welche Klasse es geht oder was es studiert. Wir stellen uns auch vor. Hier werden Mädchen aus ärmlichsten Verhältnissen der niedrigsten Kaste im Hinduismus, der Unberührbaren, aufgenommen, die unter katastrophalen Zuständen auf dem Land leben und ein Leben lang keine Chance auf Bildung, Arbeit oder grundlegende Mindeststandards haben. Die evangelische Gemeinde in Kathmandu, zu der Dini und Ramesh gehören, fahren dazu an die Brennpunkte, nach Informationen, die sie von ihren Pfarrern erhalten haben. Meist kommen die Kinder in einem Alter von 4 bis 6 Jahren und bleiben bis zum Abschluss der Schulzeit im Gemeinschafthaus. Anschließend werden sie im benachbarten Haus für "die Großen" untergebracht, leben dort weitestgehend selbstständig in Begleitung und erlernen einen Beruf oder studieren. So wird gewährleistet, dass sie nicht auf die schiefe Bahn geraten und ein glückliches und selbstbestimmtes Leben führen werden. Jedem der Mädchen ist anzusehen, dass sie sich wohlfühlen. Luzie bekommt eine Menge Informationen auf ihre Fragen. Es ist zutiefst beeindruckend, mit welcher Hingabe und Liebe dieses deutsche Projekt nachhaltig und erfolgreich Dank Spenden finanziert und von Ramesh und Dini vor Ort geführt wird. Man erhält eine komplett andere Sicht vermittelt, wie hier die Dinge normalerweise laufen und welche Achtung die deutsche Gesellschaft durch ihre Hilfe in einer uns fremden Welt erfährt. Das ist eine grundlegende Erkenntnis dieser Reise und jedem zu empfehlen.
Am späten Nachmittag verabschieden wir uns uns dann und kehren mit diesen Eindrücken in unser Hotel zurück.Læs mere