• Sihanoukville: Ausflug nach China?

    November 13 in Cambodia ⋅ ☁️ 29 °C

    Der Tag begann für mich alles andere als gut. Während die Insel langsam in den Tag startete, lag ich völlig erledigt im Bett. Mein Magen hatte endgültig kapituliert: starke Krämpfe, Übelkeit und eine Erschöpfung, die mich kaum aufstehen ließ. Die Nacht war schon schlimm gewesen, aber am Morgen war klar – heute geht nichts ohne Medikamentencocktail. Frühstück musste komplett ausfallen, weil ich schon beim Gedanken daran Panik hatte, dass mir auf dem Boot schlecht werden könnte.

    Also habe ich alles genommen, was die Reiseapotheke hergibt – in der Hoffnung, meinen Körper wenigstens halbwegs stabil zu bekommen. Denn zurück nach Sihanoukville mussten wir ja so oder so. Und davor hatte ich richtig Respekt, weil die Hinfahrt so rasant gewesen war.

    Zum Glück hat das Hotel uns wie beim Hinweg auch diesmal das Gepäck zum Steg gebracht. Das hat uns eine Anstrengung erspart, die ich an diesem Morgen definitiv nicht geschafft hätte. Ohne Rucksäcke konnten wir langsam vorlaufen – und ich habe einfach gehofft, dass mein Kreislauf hält.

    Am Steg ging es dann gleich weiter: Das Boot war komplett überfüllt, alle Sitzplätze belegt, sodass wir ganz vorne auf der Spitze sitzen mussten – draußen, in der prallen Sonne. Zumindest fuhren sie am Anfang langsam, sodass es zwar heiß war, aber mein Magen sich nicht gemeldet hat. Nach etwa zehn Minuten mussten wir in ein anderes Boot umsteigen, in dem wir endlich Sitzplätze bekommen haben. Trotzdem zog sich die Fahrt ewig, weil wir noch an einem anderen Strand anlegten, wo erst alle aussteigen und dann eine ganze Gruppe wieder einsteigen musste – inklusive sämtlicher Gepäckstücke. Am Ende waren wir rund zwei Stunden unterwegs.

    In Sihanoukville angekommen, fanden wir schnell ein Tuk-Tuk. Aber schon auf der Fahrt zum Resort hatten wir beide das Gefühl, plötzlich in einer komplett anderen Welt gelandet zu sein. Überall chinesische Schriftzüge, chinesische Geschäfte, chinesische Baustellen – wir fühlten uns eher wie in einem Stadtteil in China als in Kambodscha. Wir haben dann später nachgelesen, dass tatsächlich ein riesiger Bereich von Sihanoukville für 99 Jahre an chinesische Investoren verpachtet wurde.

    Im Resort angekommen, waren wir umso erleichterter – denn das Hotel ist traumhaft schön. Ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zu unserem Bungalow auf Koh Rong. Endlich wieder ein richtiges Bett, ein großes, helles Zimmer, sauberes Bad mit Dusche und Badewanne, Balkon – alles gepflegt und modern. Wir haben dann noch eine Runde über das Gelände gedreht und gemerkt, dass nur unser Bereich so schön ist. Andere Teile wirken ziemlich verlassen, teilweise sogar leicht geisterhaft – ähnliche Atmosphäre wie das verlassene Resort, das wir beim Schnorchelausflug gesehen hatten. Nicht ganz so schlimm, aber deutlich stillgelegt.

    Also haben wir beschlossen, uns einfach auf den schönen vorderen Bereich zu konzentrieren. Dort fühlt man sich richtig wohl.

    Abends haben wir dann im Hotel gegessen – und das Beste war: Ich habe das Essen endlich wieder vertragen! Zum ersten Mal seit Tagen hatte ich wieder richtigen Hunger und keinerlei Beschwerden danach. Ein so erleichternder Moment, nachdem die letzten 48 Stunden echt heftig gewesen waren.
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