• Ein harter Tag auf Koh Rong

    November 12 in Cambodia ⋅ ☁️ 29 °C

    Der Tag begann alles andere als gut – eigentlich hatte sich schon die Tage vorher angedeutet, dass etwas im Anmarsch ist, aber an diesem Morgen hat es mich dann richtig erwischt. Mein Magen hat komplett gestreikt, ich war völlig kraftlos und konnte die Nacht davor kaum schlafen. Während Conny den Vormittag schon am Strand verbrachte, habe ich noch versucht, mich etwas auszukurieren und wenigstens ein paar Stunden Schlaf nachzuholen.

    Am Nachmittag stand eigentlich ein Ausflug mit dem Tuk-Tuk an – inklusive Wanderung zum Wasserfall. Ich war mir wirklich bis zur letzten Minute nicht sicher, ob ich das überhaupt schaffe. In weiser Voraussicht habe ich dann das volle Medikamentenarsenal ausgepackt: vietnamesische Tabletten, Kohletabletten, Imodium – alles auf einmal. Und tatsächlich: irgendwie ging’s.

    Also sind wir los – und ich bin froh, dass wir es gemacht haben. Der Weg war allerdings alles andere als einfach. Laut Google sollten es nur 15 Minuten Wanderung sein, in Wahrheit war es eher eine kleine Dschungel-Expedition. Wir waren klatschnass, der Schweiß lief in Strömen, und der Guide (der kein Wort Englisch sprach) zeigte uns geduldig, wo wir hintreten konnten und welche Bäume besser zu meiden sind – vor allem die mit den spitzen Stacheln. Selbst er war völlig durchnässt, was irgendwie beruhigend war.

    Ich hatte natürlich ausgerechnet an diesem Tag ein hellgraues Kleid an – eine eher unkluge Wahl bei dieser tropischen Luftfeuchtigkeit. Aber als wir endlich am Wasserfall ankamen, war alles vergessen. Der Ort war traumhaft schön – komplett menschenleer, umgeben vom Dschungel, mit einem kleinen Becken, in dem man hätte baden können. Es war genau dieser magische Moment, für den sich der anstrengende Weg absolut gelohnt hat.

    Kurz bevor wir wieder aufbrechen wollten, kam noch ein französischer Tourist an, der sich alleine auf den Weg gemacht hatte. Wir haben gegenseitig Fotos gemacht – und fast wäre er noch ausgerutscht, so rutschig war der Weg.

    Der Rückweg war zum Glück deutlich entspannter, und danach hat uns unser Tuk-Tuk-Fahrer noch ein bisschen über die Insel gefahren – zu anderen Stränden und sogar zu einem Mangrovenwald, wo es einen Holzsteg gibt, auf dem man mitten durch die Mangroven spazieren kann. Es war wunderschön – aber nach der Wanderung auch ziemlich anstrengend.

    Abends haben wir dann in einem kleinen Restaurant direkt am Strand gegessen. Das Essen war eigentlich sehr lecker – mein Magen war allerdings anderer Meinung. Irgendwann wurde mir schwindlig, und ich musste mich kurz hinlegen. Die Kellner haben mich ganz besorgt beobachtet – wahrscheinlich dachten sie, mir schmeckt das Essen nicht. Dabei war mein Körper einfach nur komplett erschöpft.

    Zurück im Hotel begann dann eine weitere schlaflose Nacht mit Magenkrämpfen und Bauchgrummeln. Ein Tag, den ich wohl so schnell nicht vergessen werde – aber immerhin endete er mit dem Wissen, dass selbst anstrengende Tage auf Reisen irgendwie dazugehören.
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