Protzig, protziger, Las Vegas
25. april 2018, Forenede Stater ⋅ ☀️ 34 °C
Der Plan war es, in Vegas das große Geld zu machen und wieder zurück zu fliegen. So langsam bekomme ich nämlich Heimweh.
Vegas ist aber komplett das Gegenteil von dem, was ich mir in meinen Vorstellungen ausmalte.
Auf der Fahrt musste ich an den Film Hangover, großes Showbusiness, und aus Automaten fließendes Geld denken.
Die Fahrt führt durch eine Wüste. Links und rechts einfach nichts. Nur eine Straße, die weiter als der Horizont reichte.
Und dann kommt das erste Diner, also eine Raststätte. Wir machen einen kurzen Halt. Auf dem Parkplatz stehen Busse. Asiaten steigen aus. Drinnen Spielautomaten, wo man hinschaut. Ganz hinten in der Ecke ein kleines Restaurant und Toiletten. Viele Asiaten spielen an den Automaten.
Wir verlassen die Raststätte und sind gespannt auf Las Vegas. Aus dem Nichts sieht man von Weitem die großen Hotelkomplexe. Ganz am Anfang das Mandalay, komplett in Gold. Vergangenes Jahr wurde aus diesem Hotel in eine Menschenmenge geschossen und 58 Menschen starben dabei, weitere 851 wurden verletzt. Man bekommt Gänsehaut bei dem Gedanken. Aber die Stadt nimmt einen so sehr mit, dass man seine Gedanken nicht steuern kann. Wir fahren also zu unserem Hotel. Völlig voll, nichts sieht aus, wie eine Lobby. Wir sind mittendrin in einem Casino. Wieder irgendwo relativ klein versteckt finden wir die Rezeption und gehen zu unserem Zimmer, dass im Vergleich zum Rest des Hotels recht ruhig ist.
Was macht man also, wenn man in Vegas ist? Zocken, Hotels besichtigen, die lebendigen Straßen wahrnehmen.
Viele Hotels kennt man beim Namen. Unsere Erkundungen ergeben relativ schnell, dass im Grunde genommen alle Hotels eigentlich mehr Casinos/Restaurants/Shoppingcenter sind. Die Zimmer zum schlafen sind nur vorhanden, damit die Leute zum Schlafen und Duschen einen Ort haben. Das ist zu mindest unser Gefühl. Und alle Hotels sind gleich. Jeder versucht nur die anderen Hotels zu überbieten. Das Bellagio mit seiner überragenden Wassershow, das Paris mit seinem Eifelturm am Pool, das New York New York mit seiner Achterbahn, das Flamingo mit seinen Falmingos im Garten, das Venetian mit seinen Booten im Innenbereich.
Las Vegas ist voll. Viele Asiaten, viele über 60 Jährige, viele Touristen. So viele verschiedene Arten von Menschen. Die einen laufen nackt durch die Stadt, die anderen glitzern, die anderen mit Pulli und Schal. Keiner ähnelt dem anderen. Manche versuchen einfach wie die Hotels alle anderen mit ihrem Auftreten zu überbieten.
Es wird mit so viel Geld gespielt. Das kann man sich gar nicht vorstellen. Nur die aller wenigsten sehen wirklich glücklich am Automaten aus. Manche schlafen sogar. Und alle Hotels bieten die gleichen Automaten an, die auch überwiegend genutzt werden und das sogar 24/7. Wir verzocken 12 Dollar und gewinnen nichts. Das reicht uns dann auch.
Neben Spielautomaten lebt die Stadt von Prostitution. Kleine alte Asiaten verteilen Karten von Prostituierten. Alle paar Minuten fährt ein Auto vorbei mit Werbung für Hotlines. Man wird ständig angesprochen, ob man kostenlos mit einer Limousine fahren möchte und dafür im Gegensatz in einen Stripclub geht.
Alles blinkt und leuchtet. Es war schon einen Besuch wert, aber ich weiß nicht, ob ich nochmal hin möchte.Læs mere












