• Willkommen in Nord Mazedonien!Hela, der Wachhund hat uns auch in der Nacht gut bewachtEin Teil des Gartens

    Tag 31: Königsetappe

    July 3, 2024 in North Macedonia ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute gefahren: 91km
    Bisher gefahren gesamt: 1.575km
    Heute Höhenmeter im Anstieg: 1.591hm 💨🫣
    Höhenmeter im Anstieg bisher: 12.302hm
    Pausentage gesamt: 9
    Fahrtage gesamt: 22
    Platte Reifen bisher: 0

    Starke Beine, eine wunderschöne Strecke, gute Stärkungen und kühles Wetter lassen uns heute hm und km abstrampeln.
    Am Tag zuvor war eine Kaltfront über Bulgarien und Nordmazedonien gezogen, sodass es untertags perfekte 23 Grad zum Fahrradfahren hat.
    Es geht weiterhin ordentlich bergauf und bergab mit kaum Verkehr der nordmazedonischen Grenze entgegen. Vor Kyustendil zieht es sich nochmal ordentlich und wir steuern das erste Restaurant des Weges an und bestellen einmal die Mittagskarte durch. Es gibt Ayran, eine kalte Dill-Ayran-Gurken-Suppe, panierte und frittierte Zucchini mit Dip, mit Käse gefüllte Paprika, die mit Eipanade ausgebacken wurden, Hähnchenspieß und Hackfleischklößchen mit Kartoffelpüree und Salat. Alles sehr lecker. Die Besitzerin ist super nett und gibt uns noch Strandtipps für Griechenland.
    Danach gibt's noch 6 Mini-Donuts frisch ausgebacken an einem Stand in der Stadt und einen Cappuccino, der uns motiviert die 24km bergauf Richtung nordmazedonische Grenze in Angriff zu nehmen.
    Die Straße ist nicht sehr befahren und mittlerweile sind wir auch sehr entspannt, was Straße fahren betrifft. Es ist viel besser als wir es jemals gedacht hätten. Wir mögen sogar mittlerweile LKW-Fahrer lieber als Auto-Fahrer, weil sie mehr Abstand halten und wenn wir sie in einer Kurve vorbei winken, dankend hupen.
    Ohne Blick in unsere Rückspiegel (Anschaffung im Decathlon Sofia - nur zu empfehlen!) können wir die unterschiedlichen Hup-Arten unterscheiden - sortiert nach der Häufigkeit des Auftretens:
    1) Achtung, ich komme - bleib auf der Seite
    2) Danke fürs vorbei Winken oder weiter rechts fahren
    3) Eyyyyyyyy, was machst du auf meiner Straße! Mach gefälligst Platz!
    4) Wow, cool, dass ihr radelt und euch hier hoch quält! (Meist in Verbindung mit Winken und Lachen in entgegenkommender Richtung)

    Ich schweife ab - also bergauf und wir waren viel schneller als gedacht, schon stehen wir an der Grenze und nach kurzer Wartezeit können wir die Grenze passieren. Die Autos vor uns mussten ihren Kofferraum öffnen und ausräumen. Fahrradtaschen scheinen nicht so interessant zu sein.
    Bisher waren alle Grenzbeamte recht freundlich, bis auf ein paar kleine Machtdemonstrationen (erst WhatsApp auf Handy fertig schreiben, bis unsere Pässe angenommen wurden) verlief alles ohne Probleme.
    Auch ein Privileg des deutschen Passes!

    Mit Schwung ging es nach der Grenze 10km bergab, did Landschaft auf der mazedonischen Seite ist tatsächlich anders und wunderschön. Beim Wasserauffüllen neben einem Restaurant werden wir schon zum Bier trinken heran gesunken - wir lehnen dankend ab und wollen einen Schlafplatz suchen, da es bereits 19 Uhr ist.
    Wir treffen auf einen Mann auf einem Rad in Gummistiefeln, der uns mit "Grüß Gott" begrüßt! So offensichtlich bayrisch können wir gar nicht sein.
    Er spricht sehr gutes Deutsch und lädt uns in seinen Garten zum Zelten ein.
    Und was für ein Garten - Gemüse, Obst auf 2 Grundstücken, eigene Hühner, Blumen. Irazwan uns seine Frau sind 75, wohlgemerkt!
    In der Gartenhütte können wir kochen und haben fließend Wasser.
    Es ist ein total angenehmes Dasein, sie sind nett aber nicht aufdringlich. Wir unterhalten uns über alles Mögliche und lernen Nordmazedonien schon etwas kennen. 41 Jahre hat er in München und Augsburg als Fließenleger und Maurer für eine deutsche Firma gearbeitet. Seine Frau und drei erwachsene Kinder lebten immer in Nord Mazedonien. Vor 10 Jahren kam er zurück und er und seine Frau werkeln von früh bis spät, um Garten und Haus auf Vordermann zu halten und fit zu bleiben.
    Wir schlafen nach unserer Königsetappe und dem gastfreundlichen Start in Nordmazedonien selig ein - vielleicht auch dank des 50%igen hausgemachten Traubenschnaps, den wir noch probieren müssen.
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