• Tag 40: Wasserrettung

    2024年7月12日, 北マケドニア ⋅ ☀️ 37 °C

    Heute gefahren: 105km
    Bisher gefahren gesamt: 2.329,5km
    Heute Höhenmeter im Anstieg: 915hm
    Höhenmeter im Anstieg bisher: 19.725hm
    Pausentage gesamt: 10
    Fahrtage gesamt: 30

    Ich möchte während der Fahrt ein Video der Landschaft machen. Es ist so heiß, mein Handy verweigert den Dienst. Mir gelingt lediglich ein kurzes Video von mir selbst. Ich sehe schon wieder so gut aus. Wirklich hübsch.

    Heute fühle ich mich gut und der Tag am See hat meinem Beinen gut getan. Hitze, Steigungen und die Kilometer machen mir nichts. Wir fahren durch ein Tal. Links und rechts ziehen sich bewaldete Berge hoch. Alle paar Minuten rattert ein LKW an uns vorbei. Ansonsten sind wir allein.

    Unser Pausenrhythmus heute: Abfahrt: 08:30 Uhr. Kurze Café-Pause um 10:30 Uhr. Schnelle Gurke und Tomate aus der Hand um 13:30 Uhr. Wir steuern eine Bar in Demir Kapija an. Um 14:30 Uhr sind wir da und essen ausgiebig. Die Bar, der einzig belebte Ort in der Fußgängerzone wird von Arbeitern und uns belagert. Es gibt dann noch kurz ein Gerangel und einer bekommt eine Kopfnuss. Dafür hat der andere ein zerrissenes Hemd. Alle Achtung, wer sich bei der Hitze auf die Nase hauen kann. Der Grund für den Streit bleibt unklar. Klar ist jedoch der Schnaps, den der Kopfnuss-Mann nach dem Gerangel in unserer Bar trinkt. Ein großes Glas Schnaps, zwei Zigaretten, ab auf den Motorroller und schon düst er - ohne Helm, NATÜRLICH - davon.

    Grundsätzlich ist Sicherheit im Straßenverkehr hier in Mazedonien etwas für: echte LOOSER. Was wir sehr, sehr oft sehen: Kleinwagen, 4-Sitzer, BMW, Mercedes, Audi, VW (Marke eigentlich egal, wichtig ist: es muss ein deutsches Auto sein): hinten zwei Erwachsene und drei Kinder, vorne Fahrer plus Mutter mit Baby auf dem Beifahrersitz. Angeschnallt ist niemand. Niemand. Wir fahren auf einer Landstraße entlang der Autobahn. Die Autobahn heißt lt. unserem Kartenmaterial "E75 - Friendship". Kommend aus Griechenland. Fahrtrichtung Skopje. Am Wegesrand stehen Schilder die sagen: die Europäische Union und das Land Mazedonien freuen sich darüber, gemeinsam eine Autobahn errichtet zu haben. Diese Schilder sind teilweise mit Graffiti beschmiert. Die "EU" ist durchgestrichen und stattdessen wurde "Russia" drauf gekrakelt.

    Auf der einen Seite: die vielen vielen Kreuze am Straßenrand, die teilweise Armut und der große Reichtum, die teilweise vorhandene EU-Ablehnung und Russlandfreundlichkeit, der viele Müll der überall umherfliegt. Die Menschen sind so nett, das Land ist schön und vielfältig, das Essen gut. Ihr habt Potential, macht was draus und dabei anschnallen nicht vergessen!

    Nach der Bar geht es auf zur Schlafplatz-Suche. Diese zieht sich länger als gedacht. Kein Schatten, nur hohes Gras, laute Straßen oder Weinreben. Nach 2 Stunden suche finden wir einen Platz auf einer Anhöhe inkl. herrlichem Sonnenuntergang. Drehen wir uns nach links, sehen und riechen schwarzen Qualm in der Ferne. Auf einer Mülldeponie brennt es. Drehen wir uns nach rechts sehen wir in ca. 5km Entfernung einen Waldbrand. Nach Einbruch der Dunkelheit noch deutlicher. Es regnet tatsächlich Asche. Unsere Wetterapp hat den Waldrand auch schon erkannt und erfasst. Wir sitzen noch lange da, lesen Artikel über Waldbrände, gucken in die Ferne und genießen die langsam eintreffende Kühle der Nacht.
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