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- 日48
- 2024年7月20日土曜日 7:33
- ☀️ 24 °C
- 海抜: 81 m
ギリシャPella40°45’54” N 22°31’34” E
Tag 48: Globalisierung

Heute gefahren: 92km
Bisher gefahren gesamt:
2.811,5km
Heute Höhenmeter im Anstieg: 603hm
Höhenmeter im Anstieg bisher: 24.682hm
Platte Reifen: 0
Stürze: 0
Pausentage gesamt: 11
Fahrtage gesamt: 37
Wir kommen heute gut durch - lange geht es an der nicht befahrenen Seestraße entlang - fast wie eine Küstenstraße.
Wir fahren hauptsächlich bergab. Je weiter wir abfahren, desto wärmer wird es. Die Obstplantagen am Wegesrand tragen hauptsächlich Pfirsiche, Aprikosen und Birnen, Äpfel. Wir sehen den gesamten Tag über kleine Transporter voll mit Arbeitern die Pfirsiche und Aprikosen pflücken und in Sammelstellen zusammenbringen. Das andere Obst braucht noch. Die entsprechenden LKWs sehen wir auch. Während ich hier also einige Tage später da sitze und diese Zeilen schreibe, wird das Obst vermutlich schon verteilt von München über Lichtenfels bis hoch nach Hamburg in den Supermärkten liegen.
Wir sehen in Griechenland keinen einzigen kleinen Obst-Gemüse-Stand. In Albanien, Nordmazedonien, Bulgarien, Serbien haben wir jeden Tag unser Obst und Gemüse am Straßenrand bei Händlern gekauft. Hier gibt es nur teuere Supermärkte. Wir müssen uns erstmal umstellen - vor allem bei den Kaffeepreisen. Sonst kostete ein Macchiato zwischen 70 Cent und 1,30 EUR. Jetzt plötzlich 2,50 EUR. Alles ein bisschen teurer hier. Das Abendessen kostet nicht mehr gesamt 20€ sondern jetzt 40€. Satt werden wir trotzdem und lecker ist es auch.
Wir machen in Giannitsa einen Kaffezwischenstopp (Preiserfahrung^) und unterhalten uns sehr nett mit Alexandra, einer Serbin, die im Kaffee arbeitet (wir sind die einzigen Gäste), die mit einem halb Griechen/Tschechen verheiratet ist und seit 16 Jahren in der Stadt lebt. Sie beantwortet alle unsere Fragen und wir ihre.
Sie findet die Griechen komisch und engstirnig, weil sie nie ihr Land verlassen. Wenn ihre Kinder etwas größer sind, will sie auf eine Insel ziehen. Sie zahlen für über 100qm 350 EUR Miete (in Thessaloniki bekommt man nur 50qm dafür) - klingt erstmal wenig aber der Durchschnittsverdienst liegt bei 650 EUR/ Monat! Zwischen 12 und 18 liegt das Leben im Sommer still, weil es zu heiß ist. Gegessen wird mittags Wassermelone und abends ab 22 Uhr groß, deshalb haben die Restaurants auch bis 1 oder 2 Uhr nachts offen.
Morgens gibt es ein Bagatsa (süßes Börek mit einer Art Puddingcreme gefüllt - seeehr lecker) oder normales Burek mit Käse, Spinat, Fleisch. Und ganz wichtig das Getränk: Alles mit Freddo. Freddo Espresso, Freddo Cappuccino, Frappuchino. Also Kaffee in all seinen Formen - mit Eiswürfeln.
Bedeutet auch: Was für uns zusammen gehört, kommt nun wieder zusammen: Burek und Kaffee!!! 😍 Wir müssen fürs Frühstück nicht von der Bäckerei ins Café nebenan und verstohlen unser Burek essen!
Spannend, was sich alles mit einem Grenzübertritt verändert:
Im Balkan: alte Autos (und auch neue und Luxusautos) aller Art. Teilweise habe ich mehr Angst, dass mal ein Teil von einem Transporter, LKW oder Auto wegfliegt und mich trifft, als dass sie mich anfahren. Überall importierte Autos: z.B. Schweiz (CH-Aufkleber am Heck) oder auch aus Deutschland, denn die Schreinerei Schmitt aus Vechta (inkl. Telefonnummer) fährt nun in Nordmazedonien, genauso wie Sanitärbetrieb Kolb aus Stuttgart.
In Griechenland scheinen alle Autos halbwegs intakt und Firmenfahrzeuge fahren mit ihrer Werbung.
Und wichtig wir sind nun in der Provinz „West Mazedonien in der Hellenischen Republik“. Deshalb musste sich auch Mazedonien in Nordmazedonien 🇲🇰 umbenennen, die Flagge ändern und Nordmazedonien darf keine griechischen Nationalhelden für ihre Geschichte verwenden. Auch kurios: heute ist Griechenland noch immer für die Sicherheit im Luftraum über Nordmazedonien verantwortlich.
Am Abend sind wir ca. 50km vor Thessaloniki und schlafen im Geburtsort von Alexander dem Großen (Streitthema Griechenland vs. Nordmazedonien - deshalb heißt die abstrus große Statue in Nordmazedonien nur noch „Reiter auf dem Pferd“ und nicht mehr „Alexander der Große“).
Das Dorf heißt Pella und es gibt ein sehr leckeres Restaurant wo wir es uns gut gehen lassen!
Danach ziehen wir auf den örtlichen Sportplatz, wo wir erst noch die sportelnden Griechen überzeugen, dass wir auch einen Waldbrand verursachen und auch sonst ganz brav sind. Sporteln war übrigens: halbwegs schnelles Gehen um den Sportplatz herum.
Unser Plätzchen ist mal wieder so lala: im Gebüsch raschelt es und wir sehen Ratten, also wollte ich noch 2m nach rechts rutschen. Das macht sicherlich einen riesigen (psychologischen) Unterschied. Dann ist dahinter anscheinend die Hauptstraße für Bulldogs aller Art (die ab spätestens 5 Uhr morgens und bis 23 Uhr unterwegs sind). Immerhin Schatten am nächsten Morgen und Vincent hat schon Kaffee, Frühstück und Nudelsalat für den Tag vorbereitet ❤️もっと詳しく