• Tag 55: Ein guter Start in den Tag

    July 27, 2024 in Greece ⋅ ☀️ 32 °C

    Heute gefahren: 93km
    Bisher gefahren gesamt: 3.201km
    Heute Höhenmeter im Anstieg: 850hm
    Höhenmeter im Anstieg bisher: 27.817hm
    Platte Reifen: 2
    Pausentage gesamt: 13
    Fahrtage gesamt: 42

    Wir schlafen herrlich gut, es war nicht zu warm, nicht zu kalt. Schon mal ein gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Fahrradtag.
    Dann geht auch schon die Tür des Hauses auf und uns wird Kaffee mit sehr leckeren Keksen gebracht - das Vor-Frühstück sozusagen. Herrlich. Dabei packen wir zusammen und unterhalten uns gut. Anschließend frühstücken wir zusammen, nur die zwei Mädels schlafen noch. Ein voll gedeckter Tisch mit einem Rührei, wo sogar der Rührei- und Omlett-König Vincent um seinen Stand fürchten muss.
    Nach einem gemeinsamen Foto, das nicht fehlen darf, schwingen wir uns träge aber auch motiviert aufs Fahrrad.
    Durch kleine Dörfchen geht es vor allem an Mais- und Baumwollfeldern vorbei. Tagelang haben wir gerätselt, was diese Pflanze mit weiß-rosa Blüten ist. Nun ist es gelüftet. Uns war nicht klar, dass in Griechenland noch Baumwolle angepflanzt wird.
    Die Felder erstrecken sich kilometerweit, dementsprechend sind Dörfer und die Region stark von der Landwirtschaft geprägt (was auch mal wieder Hunde mit sich bringt, aber die Begegnungen sind friedlich). Im Gegensatz zu Nordmazedonien und den anderen Ländern sehen wir hier meist modernstes Gerät und Traktoren.
    Was allerdings relativ ähnlich ist zum Balkan, dass viel Müll herumliegt. Auf dem Land ebenso wie in der Stadt. Ein langjähriges EU-Land zu sein, ist kein Garant für ordentliche Abfallentsorgung oder einen Blick für die Natur.

    All das liegt im ostmazedonischen und thrakischen Nationalpark. Dieser beherbergt auch ein Fluß-Delta, wo Süßwasser vom Inlandssee auf das Mittelmeer trifft - trotzdem fahren wir lieber Berg- und Hügellandschaft als die gerade Fläche.
    Wir kommen gut voran und machen in Imeros am Strand eine wohl verdiente Bade- und Mittagspause. Das Wasser ist glasklar und ganz flach, sodass man bestimmt 100m reinlaufen muss, um schwimmen zu können.
    Wir kochen Kaffee und lassen es uns für 2-3 h gut gehen. Von Weitem winken wir noch 2 älteren Reiseradlern (eine Seltenheit) die ebenfalls kurz ins Wasser springen.
    Sich zwischen all den Einheimischen, die den Tag am Strand verbringen, aufzuraffen, ist manchmal schwer. Aber das Wetter ist perfekt und wir wollen noch ein paar km machen. Unterwegs sehen wir Louis wieder. Er macht Pause unter einem Baum, holt uns aber in einem beeindruckenden Tempo ein. Es geht nämlich auf und ab und nicht nur ein bisschen auf und ab, sondern richtig kräftezehrende Anstiege für 300m, dann abfahren und das gleiche von vorne über zig km.

    Weil uns das am Strand Zelten so gut gefallen hat, wägen wir kurz ab, ob wir noch einen Strand-Tag einlegen, streiten kurz und radeln am Ende doch den Berg hoch. Meist geht es darum wie der Weg sein wird und ob unsere Kräfte dafür ausreichen. Eine Diskussion die eigentlich sinnlos ist, da wir nie genau wissen können wie die Strecke die vor uns liegt aussieht.
    Letztlich ist die Strecke ein Traum, tolle Aussichten, kein Verkehr. Das motiviert uns wieder, noch zum Strand zu fahren, an dem Louis zeltet. Er hat die Gravel-Strecke genommen und war daher schneller. Wir kämpfen uns noch 10km bergauf und bergab. Kommen dann aber an einem schönen Strand an, wo wir noch baden und duschen. Zeltplatzsuche entfällt, weil wir zu Louis in die kleine Bucht hinzustoßen, wo wir einen richtig schönen, langen Abend haben. Wieder sehr gute Gespräche über alles Mögliche - es tut gut sich so intensiv mit jemanden auszutauschen und andere Sichtweisen zu hören, wo wir sonst weitestgehend zu zweit sind. Freunde und andere Gesprächspartner fehlen eben doch! Das heißt nur ein Weltreisenden-Leben auf unseren Fahrrädern werden wir nicht führen aber das letzte Mal so unterwegs sein, war es bestimmt nicht.
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