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- 日93
- 2024年9月3日火曜日 8:06
- ☀️ 22 °C
- 海抜: 873 m
トルコKumyazı Dere38°37’26” N 39°44’35” E
Tag 93: Nespresso am LKW

Heute gefahren: 81km
Bisher gefahren gesamt: 5.252km
Heute Höhenmeter im Anstieg: 1.046hm
Höhenmeter im Anstieg bisher: 51.440hm
Platte Reifen: 4
Pausentage gesamt: 23
Fahrtage gesamt: 70
Wir haben super gut und lange geschlafen, es war sehr ruhig, friedlich, dunkel - alles was wir uns von einer Nacht wünschen. Und mir geht es auch wieder sehr gut. Und am wichtigsten: wir hatten keine Security Problems und mussten die Freunde der Jandarma anrufen.
Am Morgen schauen Männer in ihrem überdimensionierten SUV vorbei und schenken uns zwei Ekmek (Brote). Wir haben zwar schon Frühstück gemacht, aber dann werden sie eben eingepackt fürs Mittagessen.
Sie schanzen über den Acker und merken dann doch, dass ihr SUV nicht über den Wassergraben kommt und sie wieder zurückfahren müssen. Doch nicht soooo cool =) aber sehr nett.
An einer Wasserstelle einen km weiter, werden wir von einem Mann zum Tee eingeladen. Er ist aufgeregt, weil er auch schon mal die Strecke mit dem Rad gefahren ist. Er kommt aus der 60km entfernten Stadt und arbeitet in den Bergen im Marmor-Abbau.
Wir freuen uns über die netten Begegnungen am Morgen und starten in den Rad-Tag. Wir fahren an großen Flüssen/Gewässern vorbei, die die Stauseen der Gegend speisen und die Landschaft dominieren. Trotzdem ist alles staubtrocken und es ist mal wieder sehr heiß.
Die Strecke hält wieder viele Auf und Abs für uns bereit. Mittags stärken wir uns mit Käse, Gemüse aus dem Supermarkt zu unserem geschenkten Brot und brutzeln dann auf der Straße in der Hitze weiter.
Anscheinend hab vor allem ich so mitleidig ausgesehen, dass auf der gegenüberliegenden Spur zwei riesige LKWs auf dem Seitenstreifen anhalten. Wir denken uns nichts dabei und kämpfen uns weiter den Berg hoch. Zwar kommt es vor, dass LKWs vor uns halten und uns eine Flasche Wasser geben aber nicht zwei gemeinsam fahrende LKWs auf der anderen Straßenseite.
Jedenfalls winkt er uns zu sich rüber. Holt aus seinem Cockpit zwei Pappbecher, seinen Wasserkocher, 2 Nespresso 3in1-Sticks (Kaffee, jede Menge Zucker und Weißer) und rührt uns zwei Kaffee an (Löffel Fehlanzeige, die kleine Verpackung wird zum Umrühren verwendet). Er versichert sich, dass wir nicht mehr brauchen, gibt dem anderen LKW Fahrer ein Zeichen und zwei Mal hupen und weiter geht die Fahrt.
So etwas würde NIE in Deutschland oder Nord-/West-Europa passieren… Wie schön. Wir freuen uns, es beflügelt uns und wir fahren Zucker-gestärkt weiter.
Später müssen wir nochmal Wasser auffüllen und fahren über eine Schotterpassage zum Brunnen - mit DORNEN! Zum Glück kein Platter, aber die Laune ist trotzdem genervt bei uns beiden.
Wir haben das Gefühl Erholung zu brauchen und gerade ist alles nur ein Kampf. Trotz der schönen Begegnungen und Landschaft. Irgendwie der erste Down-Tag unserer Reise. Wir beschließen am nächsten Tag nur in den größeren Ort zu fahren und uns dort zu entspannen und nicht zu tun, um wieder ein bisschen unsere Batterien aufzuladen.
Später treffen wir noch einen Mann am Mini-Markt, der uns von seiner Asyl-Zeit in Deutschland erzählt und dass er gut behandelt wurde. Auch wenn er wieder ausreisen musste.
Uns begegnen viele Menschen, für die Deutschland ein Sehnsuchtsort für ein besseres Leben ist. Manchmal ist das Bild von Deutschland realistisch, vor allem wenn sie Verwandte haben, die in Deutschland leben. Manchmal ist das Bild auch verklärt, als gebe es keine Probleme, der Reichtum, das Geld, große Autos und Arbeit liegen auf der Straße.
Und dennoch zeigen uns die Situationen immer wieder, wie privilegiert wir sind. Nicht nur, durch unseren Pass, sondern auch unsere staatlichen Strukturen und natürlich die Bildung.
Vor dem nächsten Anstieg finden wir einen Zeltplatz. Die Verständigung ist wieder schwierig und der Mann will uns 5km weiter zu einem Camping Platz schicken. Häufig verstehen die Menschen nicht, dass 5km bergauf mit dem Rad nach zig km eben viel ist. Wir sind nun mal kein Auto. Ein kurzes Telefonat mit dem Sohn in Deutschland, der mich am Telefon mit „Servus“ begrüßt, löst das Problem und wir schlafen auf der Obstwiese. Wieder eine gute Nacht!もっと詳しく
Hut ab, was ihr da macht, und dann noch Land und Leute kennenlernen, 👍🤗🏆 [Birgit]
旅行者
Super Sache wie brav ihr Helme tragt! Aber wo ist Vincents Gelbe Weste hin?
旅行者
😍